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Vitalstoffe 4/2022

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffe Deborah

V italstoffe Deborah Thoma Nachhaltiger Anbau eines stressabbauenden Adaptogens Die wachsende Nachfrage nach Rhodiola rosea erzeugt Druck auf die Wildpopulation. Deborah Thoma erklärt, wie Nektium mithilfe einer wegweisenden Anbaustrategie eine nachhaltige Lösung liefert. © kostrez – shutterstock.com Körperlicher und emotionaler Stress gehört für viele Menschen auf der ganzen Welt zum Alltag – und die Auswirkungen können weitreichend sein. Stressbedingte Krankheiten wie koronare Herzkrankheit, Diabetes und Krebs wurden als „die größte Gesundheitskrise des 21. Jahrhunderts“ beschrieben (1). In diesem Zusammenhang ist es wenig überraschend, dass Adaptogene – Pflanzen und Kräuter, die dem Körper helfen, sich an Stress anzupassen – eine deutlich steigende Nachfrage verzeichnen (2). Der Begriff „Adaptogen“ wurde 1947 von Dr. Nikolai Lazarev geprägt und bezeichnet Substanzen, die drei Kriterien erfüllen. Erstens müssen sie dem Körper helfen, mit einer Reihe von Bedingungen wie physikalischem, chemischem oder biologischem Stress fertig zu werden. Zweitens müssen sie die Homöostase regulieren und somit körperliche Beschwerden, die durch äußeren Stress und Belastungen verursacht werden, entweder ausgleichen oder ihnen trotzen. Drittens dürfen sie die normale Funktion des Körpers nicht beeinträchtigen (3). Während heute viele sogenannte Adaptogene auf dem Markt sind, entspricht die Pflanze Rhodiola rosea, die allgemein auch als Rosenwurz bekannt ist und hauptsächlich wild in den abgelegenen Altai-Bergen wächst, am besten der ursprünglichen Definition von Dr. Lazarev. Nachhaltige Rohmaterialbeschaffung Die Nachfrage nach Rhodiola rosea hat stark zugenommen, was erheblichen Druck auf die Wildpopulation ausübt. Dies wiederum hat zu Bedenken von verschiedenen Seiten hinsichtlich einer Überernte geführt. Um die langfristige Nachhaltigkeit von Nektiums standardisiertem Rhodiola-rosea-Extrakt zu sichern, hat das Unternehmen vor mehreren Jahren bereits ein Projekt ins Leben gerufen, um einen erheblichen Teil des Rohstoffs von Wild- auf kultivierte Pflanzen umzustellen. Mithilfe einer wegweisenden Anbaustrategie setzt das Unternehmen das Projekt 14

Pflanzenextrakte in enger Zusammenarbeit mit einem langjährigen Partner im Altai-Gebirge um. Das Planzenmaterial, das zum Anbau der kultivierten Rhodiola rosea verwendet wird, stammt ursprünglich von wild geernteten Pflanzen aus dem Gebiet, in dem sich heute die Anbaufelder befinden. Um das entsprechende Pflanzenwachstum sicherzustellen, hat Nektium mit seinem Partner zusammengearbeitet, um Felder anzulegen, die optimale Bedingungen für den kontrollierten Anbau von Rhodiola rosea bieten. Für die Konversion wurden unerschlossene und unbesiedelte Gelände in der Natur ausgewählt, um die Auswirkungen auf die lokalen Gemeinden so gering wie möglich zu halten. Die Erweiterung der anfänglichen Anbauflächen erfolgte nicht mithilfe von Samen, sondern durch vegetative Vermehrung von Wurzelrhizomen, die aus der kultivierten Rhodiola rosea gewonnen wurden. Es hat bereits zahlreiche Versuche gegeben, die Pflanze anzubauen, jedoch bislang mit sehr mäßigem Erfolg, insbesondere hinsichtlich der Generierung der Aktivstoffe in der Pflanze. Die vegetative Vermehrungstechnik des Unternehmens, gekoppelt mit den klimatisch identischen Voraussetzungen wie in der Wildpopulation, hat sich als schneller und zuverlässiger herausgestellt und stellt zudem sicher, dass die molekulare Zusammensetzung der kultivierten Rhodiola rosea identisch mit der wild wachsenden Pflanze ist. Dieser Durchbruch ist das Ergebnis vieler Jahre des Experimentierens, Testens und Verfeinerns von Techniken. Der Anbau von Rhodiola rosea in kontrollierter Umgebung reduziert darüber hinaus Risikofaktoren und führt zu einer vorhersehbaren und sicheren, langfristigen Rohstoffversorgung. Anbau bedeutet Preisstabilität, Produktsicherheit und effektivere Qualitätskontrolle. Des Weiteren wurde ein Qualitätssicherungssystem etabliert, das die guten Anbau- und Sammelpraktiken (GACPs) überwacht, die die Regeln für Produktion, Ernte, Lagerung und Dokumentation reguliert. Begleitet wird dies von Schulungsprogrammen sowie Rückverfolgbarkeitsund Rückrufplänen, die das Projekt langfristig zum Erfolg geführt haben. Die Vorteile nutzen Die adaptogene Aktivität von Rhodiola rosea wird den vier Hauptaktivstoffen Salidrosid, Rosin, Rosavin und Rosarin zugeschrieben, die in hoher Konzentration in den Wurzeln vorhanden sind. Die Gewährleistung, dass der endgültige Inhaltsstoff die richtige Menge der gewünschten Aktivstoffe liefert, ist eine Aufgabe, die Geschick und Sorgfalt erfordert. Neben dem Know-how für die Herstellung des Extrakts wurden auch Kenntnisse dafür entwickelt, wie sich die Wachstumsbedingungen auf die Pflanzen auswirken, wann der geeignete Zeitpunkt für die Ernte ist, nebst der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems. Rhodiola rosea ist eine äußerst widerstandsfähige Pflanze, die sich gut an die rauen Wetterbedingungen im Altai- Gebirge anpasst. Die kältesten Monate sind Januar und Februar, wenn die Durchschnittstemperatur bis auf -15 °C sinkt. Der Schnee beginnt normalerweise Anfang Mai zu schmelzen und bietet den Pflanzen ein kurzes Zeitfenster zum Wachsen. Die bioaktiven Verbindungen in der Wurzel von Rhodiola rosea erreichen ihre höchsten Werte zwischen drei und fünf Jahren Wachstum. Wenn zu früh © Nektium Pharma S.L. geerntet wird, ist der Gesamtgehalt an Aktivstoffen erheblich geringer. Durch Sichtprüfung und Analyse der klimatischen Bedingungen lässt sich der ideale Zeitpunkt für die Ernte der Pflanze bestimmen. Wissenschaftliche Forschung Die Anwendung von Rhodiola rosea bei psychischen und physischen Belastungen basiert auf jahrhundertealter Tradition. Neuere Studien belegen allerdings ebenfalls, dass der Inhaltsstoff eine Reihe von kognitiven Gesundheitsvorteilen bietet, darunter weniger Stress und Müdigkeit sowie verbesserte geistige Schärfe. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Rhodiola rosea die sportliche Leistung steigert, indem es die Regeneration unterstützt und die Immungesundheit nach dem Training verbessert (4). In einer Pilotstudie wurde untersucht, inwieweit der Inhaltsstoff Symptome allgemeiner Angststörungen (GAD) reduzieren kann. Zehn Teilnehmer mit einer DSM-IV-Diagnose von GAD erhielten über einen Zeitraum von zehn Wochen eine tägliche Gesamtdosis von 340 mg des Extrakts. Das Ergebnis zeigt, dass der Rhodiola-rosea-Extrakt eine signifikante Linderung der Symptome herbeiführt, mit reduzierten Werten sowohl auf November 2022 15

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