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Vitalstoffe 3/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

V italstoffe Annette

V italstoffe Annette Masuch Hochwertige Pflanzenextrakte – um auch im Alter gesund und geistig leistungsfähig zu bleiben Forever young … © Anklam Extrakt GmbH Wie in dem Song aus den 1980er Jahren von unterschiedlichsten Künstlern besungen, sehnen sich die Menschen schon seit Urzeiten nach dem Geschenk der ewigen Jugend. Dies manifestiert sich auch im Motiv des Jungbrunnens in diversen Mythen, Legenden und Märchen. Ein Bad darin oder ein Schluck seines Wassers soll die Gebrechen des Alters wegspülen. In der nordischen Mythologie dagegen beruht die ewige Jugend auf einer besonderen Speise: den goldenen Äpfeln von Idun. Die Asen müssen diese Äpfel regelmäßig essen, um ihre Jugend zu bewahren, bis Ragnarök bevorsteht – so lautet zumindest die Legende. Tatsächlich spielt unsere Ernährung eine zentrale Rolle, um auch im Alter gesund zu bleiben (1). Obwohl die Lebenserwartung in den letzten Jahren stetig angestiegen ist, ist der sogenannte "seneszente Phänotyp" eher neu, da menschheitsgeschichtlich gesehen Menschen erst seit kurzer Zeit überhaupt älter als 40 Jahre werden. Im Jahr 2020 war weltweit bereits eine Milliarde Menschen älter als 60 Jahre und damit zahlenmäßig mehr vertreten als Kinder unter fünf Jahren (2). Dabei wirken sich die stetige Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung und der Lebensumstände positiv auf die Lebenserwartung aus. Außerdem wächst das Bewusstsein darüber, dass jeder individuell mit körperlicher Aktivität und einer ausgewogenen Ernährung die Gesundheit beeinflussen kann. So rückt neben der verlängerten Lebenszeit an sich auch die tatsächliche Lebensqualität im Alter zunehmend in den Fokus. Altern – was ist das eigentlich genau? Wissenschaftlich betrachtet, ist Altern die zeitbedingte Abnahme funktionsfähiger vitaler Zellen infolge der Zunahme zellulärer und molekularer Schäden. Es gibt heute verschiedene Theorien, um den Gesamtprozess des Alterns zu verstehen. Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies 26

Pflanzenextrakte (ROS) spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese tragen zur Anhäufung von intrazellulären Schäden mit zunehmendem Alter bei. ROS können Zellmembranen, Proteine und DNS oxidieren und schädigen. Die Mitochondrien sind in unseren Zellen die Energieerzeuger und besitzen ihre eigene DNS. Die mitochondriale DNS ist im Vergleich zur Kern-DNS, die in allen teilungsfähigen Zellen vorliegt, viel anfälliger für Mutationen. In der Folge entstehen im Laufe der Zeit schneller mitochondriale Dysfunktionen (z. B. in der Atmungskette), was zur vermehrten Bildung von ROS und einer Zunahme an zellulärer Schädigung führen kann (3, 4). In ähnlicher Weise steht die zelluläre Seneszenz im Zusammenhang mit gealtertem und erkranktem Gewebe. Zelluläre Seneszenz beschreibt den Zustand der ausgesetzten Zellteilung aufgrund zu kurzer dysfunktionaler Telomere. Telomere sind sich wiederholende DNS-Sequenzen an den Enden der Chromosomen. Während der Zellteilung werden die Chromosomen verdoppelt, nicht aber die sogenannten Tandem-Repeat- Strukturen der Telomere. Stattdessen verlieren sie bei jedem Zellzyklus sogar einige Sequenzteile und sind zudem noch besonders anfällig für oxidative Schäden. Wenn Telomere auf eine kritische Länge verkürzt sind, kommt die Zellteilung zum Stillstand. Die Zelle kann nun entweder in den programmierten Zelltod oder in die Seneszenz eintreten (5). Die Anhäufung solcher seneszenter Zellen kann die Geweberegeneration einschränken und zu chronischen Entzündungen führen. Tatsächlich werden mit zunehmendem Alter vermehrt proinflammatorische Zytokine ausgeschüttet, wodurch im Körper eine chronische Entzündungssituation niedrigen Grades vorliegt. Dies wird mit dem Begriff Entzündungsaltern oder auch „Inflammaging“ umschrieben und hat eine reduzierte adaptive Immunantwort zur Folge, wodurch Infektionen nicht mehr effektiv bekämpft werden (6). Diese intrazellulären Alterungsprozesse werden durch äußere Faktoren, die oxidativen Stress hervorrufen, wie Rauchen, fettreiche Ernährung, Medikamente, UV-Licht und andere Einflüsse aus der Umwelt, noch beschleunigt. Und was ist nun die gute Nachricht? Der Organismus selbst besitzt die Fähigkeit, oxidativen Stress mit Antioxidantien zu bekämpfen (7). Eine entscheidende Wirkung hat dabei unsere Ernährung. Allerdings ist die Versorgung mit Mikronährstoffen und bioaktiven Substanzen, die über den Verzehr von Obst und Gemüse gedeckt werden, bei älteren Menschen oft suboptimal. Dies kann durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden (1). Eine pflanzliche Ernährung liefert eine Fülle von sekundären Pflanzenstoffen, die die Gesundheit positiv beeinflussen können. Insbesondere die Polyphenole gelten als wirkungsvolle Antioxidantien. Eine Unterklasse der Polyphenole, die Anthocyane, werden als potente Radikalfänger beschrieben (8). Im Hinblick auf diese antioxidative Kapazität stellen anthocyanhaltige Pflanzen also eine Nahrungsquelle mit hohem Potenzial zur Unterstützung der Gesundheit im Alter dar. Von besonderem Interesse ist dabei ein immergrüner Strauch der Art Artistotelia chilensis (Mol.) Stuntz, beheimatet in den Wäldern Patagoniens in Argentinien und Chile. Seine Frucht, die Maquibeere, hat sich als echte Superfrucht erwiesen: Sie gilt als eine der reichsten natürlichen Quellen für Anthocyane. Insbesondere Delphinidine als eine Unterklasse der Anthocyane besitzen äußerst Telomere hohe antioxidative Kraft und sind in beträchtlichen ernährungsrelevanten Mengen in den Maquibeeren enthalten (8). Um diese Superbeere optimal zu nutzen, hat die Anklam Extrakt GmbH einen hoch-angereicherten standardisierten Maquibeeren-Extrakt (MBE) entwickelt, der mindestens 35% Anthocyane und 25% Delphinidine enthält: Delphinol ® . Die Fähigkeit von Delphinol ® , freie radikale Sauerstoffspezies zu neutralisieren, wurde wissenschaftlich nachgewiesen und mit insgesamt 30852 µmol Trolox-Äquivalenten pro Gramm des Extrakts (ORAC 5.0) gemessen (9). Wie oben beschrieben, sind verkürzte Telomere und damit einhergehend eine verringerte Zellteilungsfähigkeit Anzeichen des Alterns auf zellulärer Ebene. Um die Wirkung von MBE auf die zelluläre Proliferation zu untersuchen, wurden Primärkulturen menschlicher Fibroblasten verwendet. Durch die Behandlung mit H2O2 wurde oxidativer Stress ausgelöst, der die Zellteilung messbar beeinträchtigte. Die Behandlung der Fibroblasten mit Delphinol ® konnte dem entgegenwirken. Darüber hinaus zeigte die Untersuchung verschiedener Charakteristika der Telomere, z. B. die mediane Telomerlänge, die 20. Perzentil-Telomerlänge und der Prozentsatz der kurzen Telomere mit weniger als 3 kbp, dass MBE die H2O2-induzierte Telomerverkürzung deutlich vermindert. Das lässt vermuten, dass MBE den durch © Fancy Tapis – shutterstock.com (Bild adaptiert) September 2021 27

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