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Vitalstoffe 3/2020

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V italstoffe PPAR-α

V italstoffe PPAR-α Kernmembran Zellmembran Entzündungselemente PEA © MBC/123RF NAPE Abb. 1: Metabolismus der PEA in der Zelle (vereinfachte Darstellung) Unausgeschöpfte Potenziale für körpereigenes Fettsäureamid PEA – Aspekte für eine bessere Nutzung Von Dipl.-Ing. Peter Bos Es war die Nobelpreisträgerin Rita Levi-Montalcini, die in den 1990er Jahren nachgewiesen hat, dass Palmitoylethanolamid (PEA) bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern überaktive Entzündungszellen zur Ruhe bringen kann. Dabei war die schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung von PEA bereits seit langem bekannt, ohne dass jedoch ein Nachweis über die Wirkweise gefunden werden konnte. Dies änderte sich durch die Forschungsarbeiten der italienischen Nobelpreisträgerin. Heute gibt es international eine Vielzahl von Studien zu PEA. Wertet man diese Studien aus, wird klar, dass PEA gerade für die Hersteller von NEM noch hohe, bisher unausgeschöpfte Potenziale bietet. Palmitoylethanolamid, kurz PEA, ist ein Molekül, bestehend aus Palmitinsäure und Diethanolamid. Es bildet sich aus den NAPE (N-Acyl-phosphatidylethanolamin), das sind Hormone, die vom Dünndarm in den Blutkreislauf freigesetzt werden, wenn er Fett verarbeitet. NAPE reichern sich in den Membranen vieler Zellen an. In diesen Zellen wird PEA durch einen zellschützenden Metabolismus auf natürliche Weise aus den NAPE gebildet und gelangt über die Kernmembran in den Zellkern (s. Abb.1). Dort wirkt PEA unter anderem auf den sogenannten PPAR-α-Kernrezeptor (Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptor alpha), also das Ende einer Nervenfaser. Dieser PPAR-α-Kernrezeptor löst dann, bildlich gesprochen, einen „Alarm“ aus, um mit Hilfe von PEA-Molekülen das Gleichgewicht in gestörten Zellen wiederherzustellen. Nachgewiesen wurde PEA übrigens auch in tierischen und pflanzlichen Zellen (1). Die präventive und therapeutische Wirkung von Palmitoylethanolamid ist auf die oben beschriebene biologische Aktivität zurückzuführen. PEA normalisiert somit aus dem Gleichgewicht gebrachte biologische Prozesse wie chronische Entzündungen, Traumata oder durch Sauerstoffmangel hervorgerufene Störungen. Die so beruhigten Zellen produzieren nun keine übermäßigen Entzündungsfaktoren mehr und auch keine schmerzfördernden Substanzen (2, 3). Dabei wird die Bildung des endogenen PEA in den Zellen sofort erhöht, wenn den Zellen eine Schädigung droht, und verstärkt sich noch, wenn Schäden an Zellen oder Gewebe eintreten bzw. eingetreten sind (4). Um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen, setzt 22

PEA Fettsäureamid dieser zellschützende Mechanismus von PEA bereits bei relativ geringfügigen Low-grade-Entzündungen ein. Zellschutz, Entzündungshemmung und Schmerzstillung Im Unterschied zu konventionellen Analgetika und anderen entzündungshemmenden Stoffen, die ihre Wirkung vor allem im peripheren bzw. im zentralen Nervensystem entfalten, wirkt PEA in der Zelle und, wohl dadurch geprägt, in außerordentlich vielfältiger Weise. So ist erwiesen, dass PEA als Bestandteil des natürlichen körpereigenen Anti- Schmerz-Systems auch bei hartnäckigen chronischen Schmerzbeschwerden wirksam ist (5). Bei diesen Schmerzsyndromen und damit einhergehenden Entzündungen spielt u.a. die übermäßige Aktivierung von Mastzellen und Gliazellen eine wichtige Rolle, von denen bekannt ist, dass sie im Nervengewebe chronische Schmerzen aufrechterhalten. PEA bringt die inflammatorischen Aktivitäten dieser Zellen zur Ruhe, in der Folge reduzieren sich Schmerzsysteme im Körper erheblich (6, 7, 8). PEA und Influenza Auf Grund der universellen biologischen Mechanismen, die PEA in Gang setzt, wirkt das Molekül auch, wenn es um grippale Infekte und Grippe geht, denn es beruhigt und dämpft aktiv die damit einhergehenden entzündlichen Prozesse im menschlichen Körper (9, 10, 11). PEA und Diabetes Klinische Studien weisen darauf hin, dass PEA bei Zell- und Gewebeschädigungen, die mit Diabetes Typ 1 oder 2 zusammenhängen, präventiv und therapeutisch von Nutzen ist (12). PEA hilft Diabetes-Patienten unter anderem bei Zellschädigungen durch oxidative oder inflammatorische Prozesse, unterstützt die Reparaturmechanismen der Zelle und regt die Regeneration an. Über 350 Studien belegen die vielfältigen Wirkmechanismen von PEA. Unter anderem wurden die antikarzinogene, neuroprotektive und neuroregenerative Wirkung von PEA nachgewiesen. Immer geht es darum, dass Palmitoylethanolamid mithilft, die gestörten Körperprozesse wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In Abbildung 2 sind viele der Beeinträchtigungen aufgeführt, über die es im Zusammenhang mit der Wirkung von PEA bereits Untersuchungen gibt. Zur Erforschung des Metabolismus und zu den Krankheitsbildern, bei denen PEA Einfluss nimmt, wurden seit der Entdeckung über 350 Studien durchgeführt, die in PubMed beschrieben sind (13). © MBC – shutterstock.com PEA: In PEA: Studien In Studien belegte belegte Wirkung* Wirkung • Chronische • Chronische und neuropathische und neuropathische Schmerzen Schmerzen • Chronische • Chronische Entzündungen Entzündungen • Grippe und • Grippe grippale und Infekte grippale Infekte • Zell- und Gewebsschädigungen • Zell- und Gewebsschädigungen bei Diabetes bei Diabetes • Diabetische • Diabetische Polyneuropathie Polyneuropathie • Grauer Star • Grauer und diabetische Star und diabetische Retinopathie Retinopathie • Diabetische • Diabetische Nephropathie Nephropathie • Schutz des • Schutz Nervensystems des Nervensystems • Schutz von • Schutz Nieren von und Nieren Blase und Blase • Schutz von • Schutz Herz und von Blutgefäßen Herz und Blutgefäßen • Unterstützung • Unterstützung bei Krebs bei Krebs • Schutz des • Schutz Darms des Darms • Migräne • Migräne • Arthrose • Arthrose • Osteoarthritis • Osteoarthritis • Glaukom • Glaukom • Psoriasis • Psoriasis • Atopisches Ekzem • Atopisches Ekzem • Reizdarmsyndrom • Reizdarmsyndrom • Parkinson • Parkinson • Alzheimer • Alzheimer • Morbus Crohn • Morbus Crohn • Gürtelrose • Gürtelrose • Multiple Sklerose • Multiple Sklerose * Abb. 2: PEA kann seine Wirkung an vielen Stellen des Körpers entfalten. September 2020 * * Zu finden unter Palmitoylethanolamide bei: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov ) Zu finden unter Palmitoylethanolamide bei: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov 23

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