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Vitalstoffe 2/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffeAktuelle

V italstoffeAktuelle StudienUnsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath wertet fürjede Ausgabe der Vitalstoffe aktuelle Studien zur Präsentation aus.Verbesserte Zink- und Eisenkonzentration in der MuttermilchNach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist dasStillen die beste Ernährungsmethode für Neugeborene undSäuglinge. Die Organisation empfiehlt es mindestens bis zumAlter von sechs Monaten, wenn möglich auch darüber hinaus.Gestillte Säuglinge sind nachweislich besser vor vielen Krankheitengeschützt als mit Flaschennahrung gefütterte Säuglinge– dazu zählen entzündliche Darmerkrankungen, Atemwegserkrankungenwie Asthma, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2,verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen (Bluthochdruck,Arteriosklerose), Fettleibigkeit und Hauterkrankungen. Obwohldie Konzentration an Spurenelementen in HM relativ geringist, spielen sie bei vielen physiologischen Vorgängen einewesentliche Rolle und werden für optimale Entwicklung undWachstum benötigt.Die Spurenelemente Zink und Eisen finden sich dabei im Fokuseiner Studie, die von unterschiedlichen Fakultäten der MedizinischenUniversität in Warschau, Polen, initiiert wurde. DieWissenschaftler wollten ermitteln, inwieweit eine Zink- undEisen-reiche Ernährung der Stillenden die Konzentration in derMuttermilch steigern kann – zum Wohle der Entwicklung desSäuglings. Die Analyse war die erste, die die Konzentrationenvon Eisen und Zink in der menschlichen Milch in Korrelationmit mütterlichen Faktoren wie Alter, Ernährung und Ernährungszustanduntersucht, die Ergebnisse wurden im MagazinNutrients veröffentlicht.Die Verzehrshäufigkeit von Fleisch, Gemüse und Hülsenfrüchtenerwies sich dabei als signifikanter Einflussfaktor fürdie Zinkkonzentration, während für den Eisengehalt vor allemFleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Hülsenfrüchte,Nüsse und Samen den Ausschlag gaben.Den Mangelerscheinungen auf der SpurSowohl Eisen als auch Zink sind essentielle Faktoren bei vielenphysiologischen Prozessen. Die Ergebnisse gewinnen vor allemdeshalb an Bedeutung, weil insbesondere in Entwicklungsländernein Mangel an den lebenswichtigen Spurenelementenwährend der Schwangerschaft und im Säuglingsalter weit verbreitetist.Eisen ist Teil des Hämoglobins und ein struktureller Bestandteileiner Vielzahl von Enzymen, die für eine Reihe von menschlichenStoffwechselprozessen entscheidend sind. Säuglinge sindaufgrund des schnellen Wachstums und der Gehirnentwicklungbesonders anfällig für die Folgen eines Eisenmangels.Zink spielt eine katalytische Rolle in jeder der sechs Enzymklassenund ist maßgeblich beteiligt bei der Regulation derGenexpression, der Signaltransduktion und der neuronalenÜbertragung. Bei Säuglingen führt Zinkmangel zu gehemmtemWachstum und beeinträchtigter Immunfunktion, außerdem zuerhöhter Sterblichkeit durch Atemwegsinfektionen und Durchfall.Ca. 4,4% der Todesfälle bei Kindern von sechs Monatenbis fünf Jahren gehen nach Berichten auf das Konto eines ausgeprägtenZinkmangels.Während der Einfluss von mütterlichen Faktoren auf die Qualitätund Quantität der produzierten Muttermilch gut erforscht ist,fehlen bisher zuverlässige Resultate die mütterliche Ernährungbetreffend. Daher wurden in dieser Pilotstudie zum ersten Maldie Auswirkungen der mütterlichen Ernährung im Hinblick aufdie Eisen- und Zinkkonzentrationen näher untersucht.Details der Studie32 gesunde, ausschließlich stillende Mütter stellten zwischen4 und 6 Wochen nach der Geburt Milchproben zur Verfügung.Ihre Ernährung wurde unter zwei Aspekten bewertet: der gewohnheitsmäßigeund der aktuelle Konsum. Um die aktuelleAufnahme beurteilen zu können, fertigten die Teilnehmerinnendrei Tage lang Ernährungsprotokolle an, bevor die Milchprobenentnommen wurden. Die Verzehrshäufigkeit ausgewählterLebensmittel wurde mit Hilfe von Fragebögen in den drei Monatenvor Beginn der Studie ermittelt. Der Ernährungszustandwurde anhand des BMI und der Analyse der Körperzusammensetzungbewertet.Einen Tag vor der Analyse der Körperzusammensetzung undam dritten Tag der dreitägigen Ernährungsaufzeichnungen wurdenMilchproben gesammelt. Die Forscher berechneten die täglicheMilchaufnahme durch Wiegen der Säuglinge, und die Eisen-und Zinkkonzentrationen in der Milch wurden mit eineminduktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometer bestimmt.Analyse von VariablenDie Forscher führten eine multivariable Regressionsanalysedurch und berichteten, dass die mütterliche GesamtzinkundEisenaufnahme (Ernährung + Supplementierung) die6

Aktuelle StudienKonzentrationen in der Muttermilch positiv beeinflusste. UnterschiedlicheVariable wirkten sich auf die Eisenkonzentrationin der Milch und auf die Eisenaufnahme der Babys aus. Hierzumerkten die Wissenschaftler an: „Die Verzehrshäufigkeit voneisenreichen Lebensmitteln (Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte,Gemüse und Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen) und die mütterlicheGesamteisenzufuhr (Ernährung + Supplementierung)wurden als signifikante Faktoren identifiziert, die die Eisenkonzentrationin der Muttermilch und die Eisenaufnahme derSäuglinge beeinflussen.“Die Forscher führten eine ähnliche Modellierung zur Zink-Konzentration durch und fanden heraus, dass die Verzehrshäufigkeitvon Fleisch, Gemüse und Hülsenfrüchten und dieGesamtzinkaufnahme die Zink-Konzentration in der menschlichenMilch fördern kann. Obwohl in der Regel eine Eisensupplementierungdie Absorption anderer Mikronährstoffe,einschließlich Zink, hemmen kann, schien sie sich in dieserStudie auf den Zink-Gehalt in der Milch nicht zu negativ auszuwirken.„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die mütterliche Ernährungden Eisen- und Zinkgehalt in der Muttermilch beeinflusst,was darauf hindeutet, dass eine ausreichende Aufnahme vonNahrungsmitteln, die reich an den untersuchten Mineraliensind, ein positiver Faktor für deren Konzentrationen in derMuttermilch sein kann“, fassen die Wissenschaftler ihre Studien-Resultatezusammen. Sie befürworten bei Bedarf auch dieSupplementierung, da sie die Eisen- und Zink-Konzentration inder Muttermilch zusätzlich optimieren kann.Da die Studie nur mit einer kleinen Stichprobengröße durchgeführtwurde, empfehlen die Forscher weitere Studien in größeremMaßstab, um kritische Ernährungsfaktoren zu untersuchen,die mit der Eisen- und Zinkkonzentration in Zusammenhangstehen.Quelle: NutrientsAutoren: Agnieszka Bzikowska-Jura, Piotr Sobieraj, MagdalenaMichalska-Kacymirow, Aleksandra Wesolowska“Investigation or Iron and Zinc Concentrations in HumanMilk in Correlation to Maternal Factors: An ObservationalPilot Study in Poland”https://doi.org/10.3390/nu13020303

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