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Vitalstoffe 2/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffeungesunden

V italstoffeungesunden Ernährung, besonders derwestlichen Ernährungsweise, stark verarbeitetenLebensmitteln und Lebensmittelallergiensowie der Asthma-Pathogenesefest (12).In einer serbischen Querschnittsstudie mit1.003 Schulkindern im Alter von 15 bis19 Jahren zeigte sich eine starke, negativeKorrelation zwischen dem Verzehr vonfrischem Gemüse, Früchten und einemTinnitus. Andererseits nahm das Risikofür einen ständigen Tinnitus mit einemvermehrten Konsum an Weißbrot, gesüßtenLimonaden und Fast Food zu (13).Ernährung in Pandemie-ZeitenDie Corona-Pandemie verschärft denschlechten Lebensstil noch, so eineBefragung des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin ander Technischen Universität München.Vor allem 10- bis 14-Jährige bewegtensich weniger und nahmen zu. Das giltauch für den Verzehr ungesunder süßerund salziger Speisen. Die Eltern wurdenebenfalls dicker, möglicherweise weiletwa zwei Drittel zumindest teilweise imHomeoffice war (14).Gerade in Corona-Zeiten sind Fehl- bzw.Mangelernährung ein Risikofaktor, weildadurch das Immunsystem geschwächtwird. Umgekehrt ist der Ausgleichimmunstimulierender Nährstoffe eineerfolgversprechende Strategie zur Infektionsprophylaxe.Bei Corona-Virendenkt die österreichische ErnährungsprofessorinSandra Holasek von derMedizinischen Universität Graz an dieSpurenelemente Zink, Eisen und Selen.Bei den Vitaminen sind vor allem A bisD bedeutend für das therapeutische ErnährungsmanagementCorona-Infizierteroder -Gefährdeter. Deshalb ist es in Pandemie-Zeitenbesonders wichtig, etwaigeDefizite zu entdecken und zu kompensieren(15).Eine Ernährung mit viel Fett, Zucker undschädlichen Zusatzstoffen ist, wie bereitsoben erwähnt, ein maßgeblicher Risikofaktorfür Krebs. Circa jeder Zweite wirdirgendwann daran leiden. Lediglich 5 bis10% aller Neoplasien beruhen auf angeborenengenetischen Defekten. Bei denverbleibenden 90 bis 95% spielen erworbeneGendefekte eine Rolle, die durchkrebsfördernde Umwelteinflüsse undLebensgewohnheiten entstehen. Für 14bis 20% der Malignitäten soll eine Adipositasverantwortlich sein, Infektionensind für 18%, die Ernährung für 35% undUmweltverschmutzung sowie Strahlungzusammen für 7% aller Krebserkrankungenrelevant. Übergewicht ist vor allembei Brustkrebs ein bedeutender Faktor.Ein dauerhaftes Überangebot an Zuckerkann sich nachteilig auf die Blutzuckerwerteauswirken. Dies kann Diabetesbegünstigen und führt zur Fetteinlagerungin der Leber. Absterbende Fettzellenfördern Entzündungen, die das Überlebenvon Krebszellen anfeuern können.Zucker wird so auch für Normalgewichtigebrandgefährlich. Entzündungenhaben einen wesentlichen Stellenwertbei der Onkogenese. Laut epidemiologischerStudien verursacht Übergewichtinzwischen 20% aller krebsbedingtenTodesfälle. Seit Kurzem ist bekannt, dassdie nachteiligen gesundheitlichen Effektevon Übergewicht bereits bei der Zeugungan den Nachwuchs weitergegebenwerden können.LebensmittelzusatzstoffeBestimmte Zusatzstoffe stehen ebenfallsin der Kritik. Sie können die schützendeSchleimbarriere des Darms beeinträchtigenund so Entzündungen fördern wie z.B. Polysorbat-80 (16).Phosphate konservieren und säuernFleisch-, Wurst- und Backwaren sowieFischkonserven. Sie stabilisieren undverdicken Milchprodukte, finden sichin Kaffeeweißer und Schmelzsalzen imKäse, sorgen für den Farberhalt bei Colaund beugen Verklumpungen bei Puddingpulverund Baby-Brei vor. Zuerstentdeckte man bei Nierenkranken, dassihr Mortalitätsrisiko durch viel Phosphatim Blut ansteigt. Dieses Wissenfließt mittlerweile in die Behandlung ein.© Natalia Lisovskaya – shutterstock.com48

Ernährungskompetenz© Nitr – shutterstock.comGesunde Menschen sind jedoch ebenfallsgefährdet, denn Phosphat verbindetsich mit Kalzium und verändert allmählichdie Innenwände der Gefäße, sodass die Gefahr eines Herzinfarktes oderSchlaganfalls zunimmt. Die Wahrscheinlichkeit,Osteoporose zu entwickeln, erhöhtsich ebenso. Denn der Effekt vonVitamin D wird inhibiert, Kalzium wirdaus den Knochen gelöst, so dass sie brüchigwerden. Ferner kann die Alterungvon Haut und Muskeln durch Phosphateforciert werden.Natürliches Phosphat ist in vielen Lebensmittelnenthalten, wie zum BeispielVollkornbrot, Fleisch, Eigelb, Milchprodukten,Pilzen, Hülsenfrüchten oderNüssen. Bis zu einem gewissen Gradist Phosphat sogar lebenswichtig. DasMineral fungiert im Organismus alsEnergieträger und wirkt an elementarenProzessen im Zellstoffwechsel mit. OhnePhosphat würden die Muskeln absterben.In zu hoher Dosierung wird Phosphatjedoch gefährlich. Aus pflanzlichenLebensmitteln nimmt der Körper Phosphatenur zu 50% auf, aus tierischemEiweiß zu 70%. Das Problem sind künstlichzugesetzte Phosphate, die meist freilöslich sind und vollständig resorbiertwerden. Mit zunehmendem Verzehr vonFast Food und anderen hochgradig verarbeitetenFertiglebensmitteln wird derKörper quasi mit Phosphaten überflutet.In den vergangenen drei Jahrzehnten hatsich die Phosphataufnahme verdoppelt.Phosphate verbergen sich hinter denE-Nummern E338, E339, E340, E341,E343, E450, E451, E452, E1410, E1412,E1413, E1414, E1442 (17).Seit 2011 ist belegt, dass künstliche Farbstoffeschädliche Effekte bei Kindern habenkönnen. Sie enthalten neurotoxischeChemikalien, die mentale Gesundheitsproblemeverstärken. Eine Studie berichtetüber einen Zusammenhang zwischengelben Farbstoffen und Schlafstörungen.In künstlichen Farbstoffen findet sichgewöhnlich Mineralöl, und sie werdendurch chemische Prozesse gewonnen,die Formaldehyd, Anilin, Hydroxide undSchwefelsäuren beinhalten. Manchmalkönnen Farbstoffe sogar mit Blei, Arsenund Quecksilber verunreinigt sein. EineStudie der Universität Southampton inEngland fand eine Beziehung zwischenFarbstoffen und hyperaktivem Verhaltenbei Kindern. Bisher konnte noch nichtbewiesen werden, dass Farbstoffe inNahrungsmitteln Autismus-Spektrum-Störungen verursachen, aber auch hierscheint es eine Verbindung zu geben (18).SalzzufuhrDie Weltgesundheitsorganisation (WHO)empfiehlt für Erwachsene eine Salzzufuhrvon max. fünf Gramm pro Tag, also circaein gestrichener Teelöffel. In Deutschlandkommen die meisten Menschen aber aufdeutlich mehr: Frauen verzehren durchschnittlichacht Gramm und Männer sogarzehn Gramm Salz täglich. Dies kann beimanchen Personen den Blutdruck erhöhen.Zudem scheint ein Übermaß an Salzdie Pubertät zu verzögern, das Gedächtniszu beeinträchtigen und sich nachteiligauf das Immunsystem auszuwirken, d. h.vermutlich nimmt dadurch das Risiko fürAllergien und Autoimmunerkrankungenzu. Ferner beeinträchtigt ein übermäßigerSalzkonsum die Fähigkeit bestimmterImmunzellen, Bakterien zu bekämpfen,so dass Infektionen schwerer verlaufenund sich der Heilungsprozess verzögert.Zehn freiwillige Probanden ernährtensich in einer Studie so, dass sie täglichsechs Gramm Salz zusätzlich zu sich nahmen.Dies entspricht ungefähr der Menge,die in zwei Fast-Food-Mahlzeitenenthalten ist, z. B. zwei Burgern und zweiPortionen Pommes Frites. Nach einerWoche zeigte sich, dass die Granulozytendeutlich schlechter mit Bakterien fertigwurden als vor der Studie. Ob dies auchbei Viren der Fall ist, ist noch unklar (19).Mineralstoffe undSpurenelementeEine polnische Arbeit weist auf einenZusammenhang zwischen Adipositasund Hypomagnesiämie und Hypozinkämiehin. Fettleibigkeit scheint auchmit geringeren Selenspiegeln sowohl imBlut als auch im Urin assoziiert zu sein,Juli 202149

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