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Vitalstoffe 2/2021

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffeSchicht der

V italstoffeSchicht der Epidermis bilden, werden.Dieser Prozess der epidermalen Differenzierung,auch als Keratinisierung bezeichnet,steht unter der Kontrolle vonspeziellen Transkriptionsprogrammen(6 – 9). Letztlich führt dieser hochregulierteProzess zur äußersten Hautschicht,dem Stratum corneum, das aus etwa 15Schichten dicht keratinisierter Korneozyten,die durch mehrere Lipid-Doppelschichtenin einem "Ziegelstein- undMörtel"-Modell zusammengehalten werden,besteht. Die Korneozyten dienen alsZiegelsteine, während Ceramide, Cholesterin,Fettsäuren und Cholesterinesterden Mörtel bilden, der die Ziegelsteinezusammenhält. Wenn der epidermaleUmsatz angemessen funktioniert, dientdie resultierende Ziegelstein- und Mörtelstrukturals effektive Hautbarrieremit der Fähigkeit, die Verdunstung zubegrenzen, die Feuchtigkeit zu bewahrenund die Haut vor dem Eindringenfremder Organismen und Substanzen zuschützen (6, 7, 8). Durch ihren Einflussauf die Signalwege, die diesen für dieHauthomöostase wichtigen Prozess koordinieren,beeinflusst die Darm-Mikrobiotadie Hautgesundheit (1).Die intestinale Mikrobiota trägt auch zurAllostase der Haut, der Wiederherstellungder Homöostase nach einer Störungoder einem Stressor, durch Darm-Mikrobiota-vermittelteEffekte auf die angeboreneund adaptive Immunität bei (10, 11,12). Studien haben gezeigt, dass Darmbakteriendie Reaktion auf eine gestörteBarrierefunktion der Haut positiv beeinflussenkönnen. Zum Beispiel konntenBaba et al. (2010) zeigen, dass die Verabreichungvon Lactobacillus helveticusden Schweregrad einer Natriumdodecylsulfat-induziertenDermatitis verringernkann. Eine andere Studie zeigte eineverbesserte Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion.Intestinale Dysbiose undHautkrankheitenIntestinale Dysbiose, ein Zustand desmikrobiellen Ungleichgewichts imDarm, hat das Potenzial, die Hautfunktionnegativ zu beeinflussen. Freies Phenolund p-Kresol, Stoffwechselproduktevon aromatischen Aminosäuren, werdenals Biomarker für ein gestörtes Darmmilieuverwendet, da ihre Produktiondurch bestimmte pathogene Bakterieninduziert wird, vor allem durch Clostridiumdifficile. Diese Metabolite könnenin den Stoffwechsel gelangen, wobei siesich bevorzugt in der Haut anreichernund die Differenzierung der Epidermisund die Integrität der Hautbarriere beeinträchtigenkönnen (1). Besonders hohep-Kresol-Serumspiegel werden mit einerverminderten Hautfeuchtigkeit und einergestörten Keratinisierung assoziiert (13,14). Eine intestinale Dysbiose führt zueiner erhöhten epithelialen Permeabilität,die dann die Aktivierung von Effektor-T-Zellen auslöst und deren Gleichgewichtmit immunsuppressiven regulatorischenT-Zellen zerstört. Pro-inflammatorischeZytokine erhöhen die epitheliale Permeabilitätweiter und setzen einen Teufelskreisder chronischen systemischen Entzündungin Gang (1, 15). Dies sind nureinige der Mechanismen, durch die sicheine gestörte Darm-Mikrobiota in einerbeeinträchtigten Hautfunktion zeigt. Zuden drei häufigsten Auswirkungen einerintestinalen Dysbiose zählen Akne, Neurodermitisund Schuppenflechte.Behandlung undPrävention einerintestinalen DysbioseDie Darm-Mikrobiota wird stark von derErnährung beeinflusst. Obwohl langfristigeErnährungsgewohnheiten die bakterielleZusammensetzung prägen, kanneine dramatische Modulation der Ernährungüber einen kurzen Zeitraum schnellandere unerwünschte „Darmbewohner“hervorbringen. Angesichts des Einflussesder Darm-Mikrobiota auf die Entstehungvon Entzündungskrankheiten bietetdies die Möglichkeit, die Mikrobiota gezieltmit therapeutischen Mitteln zu modifizieren(16).Möglichkeiten sind z.B. eine probiotischeSupplementierung, die Verabreichungvon lebenden nützlichen Darmbakterien.Der Einsatz von Probiotika konnte bereitsvielversprechende Erfolge bei der Präventionund Behandlung verschiedener Erkrankungenzeigen (17 – 22). Besonderserfolgreich konnte sich der Einsatz vonProbiotika bei der Behandlung von Aknezeigen. Bestimmte Stämme können dasBakterium Propionibacterium acnes,welches unter anderem für Akneausbrücheverantwortlich ist, unterdrücken.Durch das Absondern eines antibakteriellenProteins wird das Wachstum diesesBakteriums gehemmt (25).Es gibt natürlich viele Bakterienstämme,die als Probiotika erhältlich sind, aber diewichtigsten, die im Zusammenhang mitder Hautgesundheit in Betracht gezogenwerden sollten, sind Lactobacillus-Artenund Bifidobacterium. In einer kürzlichdurchgeführten Humanstudie wurdenach einer 12-wöchigen oralen Supplementierungmit Lactobacillus brevis einsignifikanter Rückgang des Wasserverlustesüber die Hautepidermis und eineerhöhte Hauthydratation beobachtet (9).Eine andere Studie zeigte ebenfalls einedeutliche Verbesserung der Hautelastizitätund eine erhöhte Hautfeuchtigkeitnach 12 Wochen oraler Supplementierungmit Lactobacillus plantarum (25).Die Ernährung ist weithin als ein Schlüsselfaktoranerkannt, der die Funktiondes gastrointestinalen Mikrobioms vermittelt.Ballaststoffe durchlaufen im GI-Trakt einen Prozess der bakteriellen Fermentation,wobei kurzkettige Fettsäurenentstehen, die einen gesunden Dickdarmfördern. Kurzkettige Fettsäuren (SCFA)können das Wachstum bestimmter Hautmikrobenfördern, die die Immunabwehrbeeinflussen und das Entzündungspotentialder Haut regulieren (25). Studienhaben gezeigt, dass eine höhereBallaststoffzufuhr mit einer erhöhtenDarmmikroben-Diversität verbunden ist,und eine ausgeprägte Diversität der Bakterienstämmeim Darm ist entscheidendfür die Darm und damit auch die Hautgesundheit(25).Referenzen:(1) O’Neill, C. A., Monteleone, G.,McLaughlin, J. T., and Paus, R. (2016).The gut-skin axis in health and disease:a paradigm with therapeutic implications.Bioessays 38, 1167–1176. doi:10.1002/bies.20160000826

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