Aufrufe
vor 2 Jahren

Vitalstoffe 2/2020

  • Text
  • Vitamin
  • Studie
  • Menschen
  • Studien
  • Immunsystem
  • Astaxanthin
  • Zellen
  • Juli
  • Italstoffe
  • Farben
  • Vitalstoffe
  • Harnischcom
Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist.

V italstoffe Frage:

V italstoffe Frage: unter anderem Terpene, wie zum Beispiel das Saponin Avenacin oder auch zahlreiche Phenolsäuren und Polyphenole, beispielsweise Avenanthramide (5). Es konnte gezeigt werden, dass die im Hafer vorkommenden chemischen Verbindungen eine nachweisbare Wirkung auf das Nervensystem haben. Der exakte Mechanismus zur Modulation im neuronalen Netzwerk konnte dabei aber noch nicht vollständig aufgeklärt werden. Bekannt ist jedoch der Einfluss von Avena sativa auf bestimmte Neurotransmitter und auf deren Aktivitätsprofil. Vor allem die Enzyme Phosphodiesterase 4 (PDE-4) und Monoamin oxidase B (MAO-B) wurden in diesem Zusammenhang untersucht: beide Enzyme sind im zentralen Nervensystem aktiv und spielen eine regulatorische Rolle bei Gedächtnisvorgängen oder auch bei Vorgängen, die Emotionen steuern (6, 7). Auch der von der Anklam Extrakt GmbH durch alkoholische Extraktion hergestellte Auszug aus Avena sativa (cognitaven ® ) erzielte eine gute MAO-B und PDE-4 Inhibierung (interne Daten). Zum direkten Wirknachweis von grünem Hafer auf den Menschen wurde bereits eine Vielzahl klinischer Studien durchgeführt. So konnte beispielsweise mit EEG-Messungen gezeigt werden, dass Avena die Gehirnaktivität im frontalen Cortex moduliert und positiv beeinflussen kann (8). Diese Gehirnregion spielt eine zentrale Rolle in der Handlungsplanung und -kontrolle, der Ausbildung des Langzeitgedächtnisses sowie beim Lösen von Problemen. Studie zum Einfluss von grünem Hafer Übereinstimmend dazu konnte eine Studie aus dem Jahr 2015 belegen, dass bereits eine einmalige Einnahme von grünem Hafer Extrakt signifikanten Einfluss auf verschiedene Aspekte der kognitiven Leistungsfähigkeit hat (9). Aussagen zur Effektivität bei Langzeit-Einnahme sind bisher nur schwer zu treffen, da die Studienlage hier sehr begrenzt ist. Lediglich zwei Humanstudien wurden hierzu durchgeführt und zeigten unter anderem sowohl eine verbesserte periphere als auch zerebrale Gefäßerweiterung (Vasodilatation) nach 24-wöchiger Einnahme (10, 11). Hinsichtlich eines direkten Einflusses von Avena sativa auf die kognitive Leistungsfähigkeit konnte jedoch eine erst kürzlich veröffentlichte großangelegte Studie mit insgesamt 126 gesunden Probanden im Alter zwischen 35 und 65 Jahren nun wesentlichen Aufschluss geben (12). Die Studie wurde doppel-blind, randomisiert und mit placebo-kontrolliertem Parallel-Gruppen-Design an einem spezialisierten Center durchgeführt, was dem Goldstandard bei klinischen Erhebungen entspricht. Geprüft wurden insgesamt drei verschiedene Dosierungen des 70% nativen Avena sativa Extrakts (cognitaven ® ): 430, 860 und 1290 mg (entsprechend 300, 600 und 900 mg des rein nativen Extrakts), welche wie auch Placebo (Maltodextrin) täglich am Morgen als grüne Hartgelatinekapseln für die Dauer von 29 Tagen eingenommen wurden. cognitaven ® wird in Deutschland exklusiv von Anklam Extrakt hergestellt, und ein eigens entwickelter Marker garantiert eine gleichbleibende Qualität. Aufgabenstellung und Ergebnisse Im Rahmen der Studie wurden sowohl die Effektivität einer einmaligen Einnahme am Studientag 1 als auch bei chronischer Einnahme am Studientag 29 überprüft. Dafür wurde eine Vielzahl an Testverfahren durchgeführt, um die Stimmung/Gemütslage, kognitive Leistung, Multitasking-Fähigkeit sowie © Anklam Extrakt GmbH das Verhalten und die Reaktionen auf erzeugten Stress nicht nur psychologisch, sondern auch physiologisch zu untersuchen. Die Supplementation mit Avena hatte zwar keine detektierbaren Auswirkungen auf das psychische Befinden, aber es konnten sowohl die kognitive Leistung, das Agieren bei mehreren Tasks und auch ein Stressmarker signifikant verbessert werden. Im Bereich des Auffassungsvermögens förderte die Einnahme des Extrakts vor allem das sogenannte Arbeitsgedächtnis. Dieses wurde mit einem Test Namens „Corsi Blocks“ überprüft. Hierbei werden an einem Computer neun identische blaue Quadrate auf schwarzem Hintergrund dem Probanden angezeigt. Mit einer definierten Geschwindigkeit wird nun eine zufällig generierte Sequenz abgespielt, bei der die blauen Quadrate nacheinander kurz rot erscheinen. Die Probanden müssen diese Sequenz und folgende Sequenzen mit steigendem Schwierigkeitsgrad so lange durch Klicken wiederholen, bis diese nicht länger korrekt von der Versuchsperson wiedergegeben werden kann. Bereits nach einmaliger Einnahme (Studientag 1) zeigten Probanden, welche 1290 mg Extrakt konsumierten, nach nur vier Stunden eine signifikante Steigerung bei der Bewältigung des Tests im Vergleich zur Placebogruppe. Nach vierwöchiger Einnahme konnte das Gesamtergebnis sogar noch weiter verbessert werden, da nun auch die Gruppe mit der niedrigsten Dosierung (430 mg) deutliche Unterschiede aufwies (siehe Abb. 1). 50

Pflanzenextrakte Das Multitasking umfasste im Rahmen der Studie zwei Aufgaben, die anhand von drei Gesichtspunkten bewertet wurden. Hierfür wurden die Probanden in einen Raum geführt und mussten in einer gestellten Interview-Situation vor einer Jury auf Zuruf einer beliebigen Zahl zwischen 800 und 999 in 3er-, 7er- oder 17er-Schritten laut rückwärts rechnen. Dabei wurden sowohl die Korrektheit der Ergebnisse als auch die Geschwindigkeit beim Rechnen evaluiert. Parallel zu dieser ersten Aufgabe sollten die Probanden an einem Bildschirm ein sich schnell bewegendes Objekt mit der Computermaus verfolgen. Hier wurde die Präzision, gemessen anhand der entstehenden Distanz vom Cursor zum bewegten Objekt, erhoben. Anhand dieser drei Aspekte konnte gezeigt werden, dass cognitaven ® das Multitasking deutlich verbesserte. Bereits bei der akut-Einnahme an Tag 1 sowie auch nach chronischer Supplementation wiesen Probanden sowohl mit der höchsten als auch mit der niedrigsten Dosierung nach 29 Tagen eine signifikante Verbesserung, vor allem bei der zweiten Aufgabe (Objektverfolgung) auf. Aber auch Probanden, die 860 mg cognitaven ® einnahmen, zeigten beispielsweise beim akut-Zeitpunkt einen positiven Trend bei der Subtraktions-Korrektheit und der Objektverfolgung im Vergleich zur Placebogruppe. Es ist gut nachvollziehbar, dass dieser Versuchsaufbau nicht nur das Multitasking an sich fordert, sondern bei den Probanden auch Stress verursachen kann. Die Studie untersuchte auch diesen Parameter. Zwar beeinflusste die Extrakteinnahme nicht wesentlich klassische Stressmarker wie zum Beispiel Cortisol oder alpha-Amylase im Speichel, aber die Leitfähigkeit der Haut, auch bekannt als galvanic skin response, veränderte sich günstig. Das Prinzip des Tests beruht auf psychophysiologischen Veränderungen, bei denen durch Emotionen oder Stress Änderungen in der Hautleitfähigkeit hervorgerufen werden. Diese Änderungen werden aufgrund der vom Sympathikus verursachten Schweiß-Sekretion ausgelöst. Ein ähnliches Testsystem wird auch bei einem Lügendetektor angewandt. Die signifikante Abnahme der Leitfähigkeit bei 1290 mg cognitaven ® Supplementation deutet daher auf eine unbewusste Entspannung der Probanden hin und konnte somit erstmals eine wissenschaftlich fundierte Reaktion auf Stress im Zusammenhang mit grünem Hafer belegen. Fazit Abschließend kann festgehalten werden, dass cognitaven ® sowohl zur signifikanten Verbesserung im Bereich Multitasking beiträgt, als auch positive Effekte im Sektor des Arbeitsgedächtnisses hervorruft. Weiterhin weisen die Ergebnisse der Studie auf einen Einfluss von cognitaven ® im Entspannungsbereich hin. Somit ist cognitaven ® als natürliche Lösung ein optimales Ingredient für Produkte, die zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der mentalen Fitness und zur besseren Bewältigung von Stress angeboten werden. Quellen: (1) Strayer et al. A comparison of the cell phone driver and the drunk driver. Hum Factors. 2006;48(2):381-391. (2) Caird et al. Does Talking on a Cell Phone, With a Passenger, or Dialing Affect Driving Performance? An Updated Systematic Review and Meta-Analysis of Experimental Studies. Hum Factors. 2018;60(1):101-133. (3) Hänsel R., Keller K., Rimpler H., Schneider G. Hager’s Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Drogen A-D. Springer-Verlag, Berlin 1992: 437-46. (4) https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/avenae-herba (5) Singh et al. Avena sativa (Oat), a potential neutraceutical and therapeutic agent: an overview. Crit Rev Food Sci Nutr. 2013;53(2):126-144. (6) Hansen et al. Mice deficient in phosphodiesterase-4A display anxiogenic-like behavior. Psychopharmacology 231, 2941–2954 (2014). (7) Bortolato et al. Behavioral Disinhibition and Reduced Anxiety-like Behaviors in Monoamine Oxidase B- Deficient Mice. Neuropsychopharmacol 34, 2746–2757 (2009). (8) Dimpfel et al. Ingested oat herb extract (avena sativa) changes eeg spectral frequencies in healthy subjects. Journal of Alternative and Complementary Medicine 2011, 17, 427-434. (9) Kennedy et al. Acute effects of a wild green-oat (avena sativa) extract on cognitive function in middle-aged adults: A double-blind, placebo-controlled, within-subjects trial. Nutritional Neuroscience 2017, 20, 135-151. (10) Wong et al. Chronic consumption of a wild green oat extract (neuravena) improves brachial flow-mediated dilatation and cerebrovascular responsiveness in older adults. Journal of Hypertension 2013, 31, 192-200. (11) Wong et al. Chronic effects of a wild green oat extract supplementation on cognitive performance in older adults: A randomised, double-blind, placebo-controlled, crossover trial. Nutrients 2012, 4, 331-342. (12) Kennedy et al. Acute and Chronic Effects of Green Oat (Avena sativa) Extract on Cognitive Function and Mood during a Laboratory Stressor in Healthy Adults: A Randomised, Double-Blind, PlaceboControlled Study in Healthy Autorin: Dr. Stefanie Lang Research Manager Anklam Extrakt GmbH stefanie.lang@anklam-extrakt.com www.anklam-extrakt.com Juli 2020 51

Wählen Sie die gewünschte Fachzeitschrift

fng MAGAZIN - Food · Nonfood · Getränke · Tobacco