V italstoffe Hypercholesterinämie: Der Cholesterinquotient – das Verhältnis zwischen Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin – sagt mehr über das Herz-Kreislauf-Risiko aus als lediglich ein hoher LDL-Cholesterinwert. Liegt der Quotient bei fünf und höher, ist das Risiko erhöht. Um das Risiko zu minimieren, sollte der Quotient unter 4,4 liegen. Bei einem Quotienten von 3,3 halbiert sich sogar das Herz-Kreislauf-Risiko. In der Aric-Studie fiel auf, dass ein Vitamin-D- Mangel mit einem durchschnittlich um 3,02 mg/dl niedrigeren HDL-Spiegel und mit einem um 0,18 höheren Cholesterin-Quotienten einhergeht (4). Eine weitere Studie ergab, dass Menschen, die sich regelmäßig sonnen, niedrigere Cholesterinwerte aufweisen, bei gleichzeitig erhöhten Vitamin-D-Spiegeln. U mgekehrt gilt dies genauso (5). Versorgungssituation In Europa ist ein Vitamin-D-Mangel weit verbreitet, vor allem in den Wintermonaten. Obwohl die DGE-Empfehlung mit 20 µg/Tag in Deutschland sehr niedrig angesetzt ist, erreicht in Deutschland diese Empfehlung niemand über die Ernährung. Im Durchschnitt nehmen Männer täglich 2,9 µg und Frauen 2,2 µg zu sich (6). Deutschland Eine Studie des Robert-Koch-Instituts hat die Vitamin-D-Versorgung an 6.995 Teilnehmern im Alter von 18 bis 79 Jahren untersucht und dafür den 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel gemessen (25(OH)D3) (7). Insgesamt weisen 30,2% der Erwachsenen (29,7% der Frauen und 30,8% der Männer) zwischen 18 und 79 Jahren eine 25(OH) D3-Serumkonzentration 40 ng/ml (>100 nmol/l). („25(OH)D-Serumkonzentrationen nach Einteilung des Institute of Medicine bei 18- bis 79-jährigen Frauen, nach Alter und sozioökonomischem Status (n = 3.635)“ Quelle: DEGS 1 (2008 – 2011)) (9) Täglicher Bedarf und Substitution Der tägliche Bedarf ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, wie Alter, Hautfarbe, Gewicht, Aufenthaltsort, Jahreszeit, Aufenthalt in der Sonne, Sonnenschutz, Kleidung, Rauchen, Medikamente, Krankheiten und Versorgung mit interagierenden Mikronährstoffen. DGE-Empfehlung Säuglinge und Kinder bis 1 Jahr: Kinder ab 1 Jahr: Jugendliche: Erwachsene: Schwangere: Stillende: 10 µg o. 400 IE/ Tag 20 µg o. 800 IE/ Tag 20 µg o. 800 IE/ Tag 20 µg o. 800 IE/ Tag 400 – 600 IE/Tag 600 – 800 IE/Tag Bei den Empfehlungen handelt es sich lediglich um Schätzwerte. Dabei soll der Vitamin-D-Spiegel von mindestens 50 nmol/l erreicht werden, noch nicht einmal der Normwert von 75 nmol/l. Es wurden auch lediglich Osteoporose- Studien herangezogen und die Knochengesundheit betrachtet. Leider wurden andere Funktionen von Vitamin D bei den Empfehlungen nicht berücksichtigt. Umrechnungsfaktor: Vitamin D-Dosis: 1 µg entspricht 40 IE bzw. eine IE entspricht 0,025 µg. Empfehlenswert ist eine tägliche Einnahme zur Gesunderhaltung und Vorbeugung von mindestens 1.500 IE in den Sommermonaten (April bis September) und 3.000 IE in den Wintermonaten (Oktober bis März). In Deutschland, Österreich und der Schweiz schafft es kaum jemand, täglich genügend Vitamin D durch die Eigensynthese unter Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten zu erzielen. Bewölkung, Regentage oder der mangelnde Aufenthalt zur Mittagszeit (zwischen 10.30 und 16.30 Uhr) verhindern die Synthese. Kleidung und Glas sind undurchlässig für die UV-B- Strahlen und die Verwendung von Sonnenschutzmitteln reduziert die Vitamin- D-Synthese je nach Lichtschutzfaktor fast vollständig. Höhere tägliche Vitamin-D-Dosierungen sind in manchen Fällen sinnvoll, sollten aber medizinisch kontrolliert angewendet werden, da auch Interaktionen zu gesundheitlichen Störungen führen können. Bei einem Mangel empfiehlt es sich, die Dosis auf morgens und abends zu verteilen, um so dem Organismus zu einer höheren Resorption zu verhelfen. Präparate mit Vitamin D in Öl-Lösungen in Kapselform (z.B. Vitamin D3 Pearls von PharmaNord) sind besser bioverfügbar als Präparate in Pulverform oder mit Ethanolträger. Zusammenfassung Vitamin D ist für die Gesundheit unerlässlich. In Deutschland sollte daher zumindest in der kalten und dunklen Jahreszeit eine Nahrungsergänzung mit geeigneten Supplementen durchgeführt werden. Dosierungen bis 4.000 IE am Tag sind nicht gefährlich. © Nataly Zavyalova – shutterstock.com 30
Vitamine Quellen: (1) Bikle, D.D., Gee, E., Halloran, B., Kowalski, M.A., Ryzen, E., and Haddad, J.G. Assessment of the free fraction of 25-hydroxyVitamin D in serum and its regulation by albumin and the Vitamin D-binding protein. J. Clin. Endocrinol. Metab. 1986; 63: 954–959 (2) https://www.vitamind.net/vitamin-d3/ stoffwechsel (3) Maria C. Borges, Lígia A. Martini, Marcelo M. Rogero, Current perspectives on Vitamin D, immune system, and chronic diseases, Nutrition, Volume 27, Issue 4, April 2011, Pages 399-404, ISSN 0899- 9007 (4) Faridi, K. F., et al., Serum Vitamin D and change in lipid levels over 5 y: (8) Rabenberg und Mensink, Vitamin D Status in Deutschland, Journal of Health Monitoring · 2016 1(2) DOI 10.17886/RKI-GBE-2016-036 Robert Koch-Institut, Berlin (9) Rabenberg M, Scheidt-Nave C, Busch MA et al. (2015) Vitamin D status among adults in Germany--results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS 1). BMC Public Health 15:641 Autoren: Dr. med. Edmund Schmidt arbeitet als Allgemeinarzt und Spezialist für Vitalstofftherapie gemeinsam mit seiner Frau seit 1996 in der eigenen Praxis in Ottobrunn. Dr. Schmidt hat zum Thema Vitalstoffe, zusammen mit seiner Frau, mehrere Bücher veröffentlicht. www.Praxis-Schmidt-Ottobrunn.de The Atherosclerosis Risk in Communities study, Nutrition. 2017 Jun;38, S. 85 – 93. (5) Cutillas-Marco E et al.: “Vitamin-D status and hypercholesterolemia in Spanish general population”. Dermatoendocrinol. 1. Juni 2013;5(3):358-62. (6) Nationale Verzehrstudie II von 2008. (7) Rabenberg M, Scheidt-Nave C, Busch MA et al. (2015) Vitamin D status among adults in Germany--results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS 1). BMC Public Health 15:641 Nathalie Schmidt arbeitet im Bereich Lebensberatung, Coaching und Energiearbeit. Dazu passend ist sie Reiki-Therapeutin. Zusammen mit ihrem Mann beschäftigt sie sich seit 1998 intensiv mit Vitalstoffen. Neben den gemeinsamen Büchern über Vitalstoffe und Wasser hat sie mehrere Bücher zum Thema Lebenshilfe veröffentlicht. www.Energie-Lebensberatung.de April 2022 31
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