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Vitalstoffe 1/2022

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

V italstoffe nur

V italstoffe nur sichergestellt, wenn die Haut täglich durch Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten Vitamin D selbst synthetisieren kann oder Vitamin D3 täglich substituiert wird. Zahlreiche Studien, die wegen der Kontrolle der Compliance der Teilnehmer mit wöchentlichen oder monatlichen Dosierungen gearbeitet haben, hatten trotz hoher Blutspiegel keinen positiven Effekt des Vitamin D (z.B. auf das Immunsystem) erbracht, da es nicht täglich zugeführt wurde und daher nur Einfluss auf die Knochengesundheit hatte. Gefahr: Selbst bei einem 25-OH-D3-Spiegel von 50 ng/ml kann das freie Vitamin D nicht vorhanden sein, wenn es nicht täglich zugeführt (Sonne oder Nahrungsergänzung) wird. Wichtig ist es, die verschiedenen Formen von Vitamin D im Organismus zu unterscheiden. Das Vitamin D3 ist die Form, die immer ungebunden im Körper ist und daher einfach in die Zellen hinein- und auch wieder herausgelangen kann. Nur das freie Vitamin D3 kann in die Muttermilch übergehen. Das biologisch aktive Vitamin-D-Hormon (1,25-(OH)2D3 wird – wie alle Hormone – im Organismus nach Bedarf gebildet und streng reguliert. Aus diesem Grund wird bei einer hohen Vitamin-D3- Zufuhr nicht unbedingt das Calcitriol proportional ansteigen, denn es wird nur so viel aktives Hormon gebildet, wie die Zelle an dieser Stelle benötigt. In fast allen Körperzellen sind sogenannte Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) vorhanden, an denen das Calcitriol andockt und die Vitamin-D-abhängigen Zellprozesse in Gang setzt. Praxistipp: Vitamin-D-Rezeptoren finden sich in den Zellkernen von Gonaden, Thymus, Hypophyse, Plazenta, Herzmuskel, Haut, Pankreas, Magen, Zähnen, sowie in den Zellen des Immunsystems wie Makrophagen, Monozyten, dentritischen Zellen, natürlichen Killerzellen, aktivierten T- und B-Lymphozyten. Gefahr: Ein Zinkmangel beeinträchtigt die Bildung von Vitamin-D-Rezeptoren, da an deren Basis je zwei Zinkmoleküle benötigt werden. Daher beeinflusst der wichtige Mineralstoff ebenfalls die Calcitriol- Wirkung an den Zellen. Wirkungen des Vitamin D: Knochengesundheit: Allgemein bekannt ist, dass Vitamin D im Rahmen der Osteoporose ein wichtiges Therapeutikum darstellt. Beim physiologischen Auf- und Abbau des Knochengewebes spielt 1,25(OH)2D3 eine entscheidende Rolle. Unter dem Einfluss des Vitamin-D- Hormons findet eine gesteigerte Synthese von Osteoklasten (Knochenabbau) aus hämatopoetischen Zellen statt. Außerdem werden Osteoblasten (Knochenaufbau) zur Ausscheidung eines Resorptionsfaktors angeregt, der die Osteoklasten-Aktivität zusätzlich fördert. Kalzium, Phosphat und Magnesium sind wichtige Baustoffe des Skeletts und daher unverzichtbar für Struktur und Stabilität der Zähne und des Knochens. Die Knochenmineralisation wird vermutlich nicht direkt aktiviert, sondern durch vermehrte Bereitstellung von Kalzium und Phosphor bei gesteigerter intestinaler Absorption. Da Osteoblasten über Vitamin-D-Hormonrezeptoren verfügen, wird die Synthese von alkalischen Phosphatasen und Osteocalcin reguliert. Zusätzlich steuert das aktive Vitamin-D-Hormon die Resorption von niedrigem und normaldosiertem Kalzium im Darm. Praxistipp: Vitamin D beeinflusst den ständigen Umbau der Knochen. Das Vitamin-D-Hormon hat direkte Wirkungen auf fast alle Arten von Knochenzellen für Auf-, Ab- und Umbau der Knochenstruktur: Zusammen mit Vitamin K2, Phosphor und Magnesium stabilisiert Vitamin D3 die Knochen. Der Mineralstoff Magnesium ist ebenfalls essenziell für die Knochengesundheit und den Kalzium- Stoffwechsel, 50 – 70% des intrazellulären mg (95%) sind im Knochen lokalisiert, gebunden an Hydroxylapatit. Das Skelett ist der größte Magnesium-Speicher. Bei einem Magnesium-Mangel ist ebenfalls der Vitamin-D-Metabolismus gestört. mg wird benötigt für die Umwandlungsenzyme (25-Hydroxylase, 1-α-Hydroxylase), für die Vitamin-D- Transportmoleküle (VDBP) und für die Ausschüttung vom Parathormon der Nebenschilddrüse. Praxistipp: Der Vitamin-D-Metabolismus ist in allen Bereichen von Magnesium abhängig. Immunsystem: Vitamin D ist entscheidend für eine normale Funktion des Immunsystems. Es wirkt dabei sowohl im angeborenen, als auch im adaptiven Immunsystem. Calcitriol steuert die Aktivität der Immunzellen und fungiert als Botenstoff, indem das aktive Hormon an den Vitamin-D-Rezeptoren auf der Oberfläche der Immunzellen andockt. Wenn das Immunsystem einen Erreger erkennt, wird vermehrt aktives 1,25-(OH)2D3 gebildet und damit die Immunantwort aktiviert. Praxistipp: Vitamin D ist ein Immunmodulator, der für die Ausschüttung körpereigener Abwehrstoffe sorgt, die Immunantwort moduliert, so dass chronische Entzündungen vermieden werden und die Empfindlichkeit des Immunsystems reguliert (3) wird. 28

Vitamine © shonka – shutterstock.com • Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit • Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch, Frühgeburten, Testosteronmangel • Immunmangelsyndrom: rezidivierende Infekte der Atemwege, Harnblase, Unterleib • Hauterkrankungen: Psoriasis, Neurodermitis, Rosazea, Akne vulgaris • Krebserkrankungen: Lymphome, Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Hautkrebs, Leberkrebs, Zytostatika • Begleittherapie bei Erkrankungen: Hepatitis C, Multiple Sklerose, Hyperthyreose, Diabetes mellitus, Arthritis, Rheuma, Depression, Epilepsie, Schizophrenie, Asthma bronchiale, Autoimmunerkrankungen • Schwere Verbrennungen • Interagierende Medikamente: siehe Interaktionen Indikationen Weitere Funktionen des Vitamin D • Fettverwertungsstörungen aufgrund von - chronischen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) - Leber- und Gallenerkrankungen (Hepatitis) - extrem fettarmer Ernährung (Vegetarier, Veganer) - therapieinduziert durch Fett-Resorptionshemmer (Orlistat) • Ältere Menschen: durch mangelnde Sonnenexposition, reduzierte Hautsynthese und mangelnde renale Aktivierung von eingelagertem Vitamin D • Unausgewogene Sonnenexposition: - Zu geringe Sonnenexposition in nördlichen Breiten oder im Winter - Dunklere Hautfarbe, da das Melanin auch die Vitamin-D-Synthese reduziert - Daueranwendung von Mitteln mit Lichtschutzfaktor >5 (bringt Vitamin- D-Synthese der Haut zum Erliegen) - Religiöse Verhüllungen (z.B. muslimische Frauen, katholische Ordenstracht) • Vitamin-D-Verwertungsstörungen: - Gallen- und Lebererkrankungen - Chronische Nierenerkrankungen - Erkrankungen der Nebenschilddrüse - Granulomatöse Erkrankungen - Genetische Störungen: Mutationen der 1-α-Hydroxylase, CYP24A1, 25-Hydroxylase, - Medikamenteneinnahme - Magnesium-Mangel • Adipositas: 10% mehr Körpergewicht reduziert den Vitamin-D-Spiegel um 4% • Kinder: zur Rachitisprophylaxe beim Säugling und Kleinkind sowie unter antikonvulsiver Therapie • Adjuvante Therapie: z.B. Begleittherapie bei Osteoporose, bei Kieferatrophie, bei Tinnitus, bei Immunmangelsyndromen und bei CFS-Syndrom • Mangelnde Zufuhr und Malabsorption: Veganer und strenge Vegetarier (v.a. Kinder sind massiv betroffen), Maldigestion oder Malabsorption • Leberzirrhose • Psoriasis • Tumorprävention: Vitamin D reduziert das Risiko vieler Krebserkrankungen, speziell Lungen-, Leber-, Prostata-, Kolon- und Mammakarzinom-Risiko. April 2022 29

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