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Vitalstoffe 1/2022

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Vitalstoffe ist die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich zum Ziel setzt, umfassend über die Roh- und Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie über deren Darreichungsformen zu berichten. Im Mittelpunkt stehen die Produktion und Mischung von Rohstoffen und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Wissenschaftlich fundierte Informationen und Studien bieten die Möglichkeit der Aufklärung, die durch die Health Claims Verordnung immer schwieriger geworden ist. Leser sind Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, Vermarkter, Lohnhersteller und Rohstoffhersteller bis hin zum Point of Sales sowie Ärzte, Ernährungsspezialisten und Apotheker.

V italstoffe Kaempferol

V italstoffe Kaempferol gegen Entzündungen bei Fettleibigkeit Eine neue Studie hat ergeben, dass das Flavonol Kaempferol bei Mäusen, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurden, die Darmgesundheit stärkte, schädliche Verschiebungen in der Mikrobiom-Balance verhinderte und die Gewichtszunahme verringerte. Die Forschungsergebnisse wurden von einem Wissenschaftlerteam aus Peking und Tokio im Journal of Nutritional Biochemistry veröffentlicht. Kaempferol gehört zu den Flavonoiden, und es findet sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln wie Bohnen, Spinat, Grünkohl, Brokkoli und Tee. Benannt wurde das Molekül nach dem deutschen Arzt und Naturforscher Engelbert Kaempfer, der im 17. und 18. Jahrhundert tätig war. Neuer Forschungsansatz Frühere Studien über Kaempferol konzentrierten sich auf seine antioxidativen Eigenschaften. Aber wie bei anderen schwer löslichen und schlecht absorbierten Polyphenol-Antioxidantien hat man nun Forschungen unter einem neuen Schwerpunkt angestellt – von der antioxidativen Wirkung hin zu den Stoffwechselprozessen im Darm. In dieser neuen Analyse wollten die Forscher anhand eines Tiermodels für Fettleibigkeit herausfinden, welche Auswirkungen Kaempferol in Bezug auf Darmentzündungen und die Balance des Darmmikrobioms besitzt. Adipöses und Fettleber-Gewebe gelten als die Hauptursachen für Entzündungen bei Fettleibigkeit. Die Forscher wollten untersuchen, inwieweit eine fettreiche Ernährung im Mausmodell mit daraus resultierender Adipositas einen Anstieg der Darmpermeabilität als Folge einer Beeinträchtigung der Darmepithelbarriere und das Vorhandensein von Entzündungen im Verdauungstrakt auslösen kann – ein charakteristisches Merkmal bei krankhaftem Übergewicht. Inwiefern Kaempferol Entzündungen entgegenwirken könnte, sollte anhand eines Versuchsplanes ermittelt werden. 22 acht Wochen alte männliche Mäuse wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Sechsergruppe bekam eine normale Ernährung, während die beiden anderen Achtergruppen eine fettreiche Diät mit und ohne Zusatz von Kaempferol erhielten. Die Kaempferol-Dosierung wurde im Futter mit 0,1 % angegeben. Die Mäuse wurden 16 Wochen lang mit den verschiedenen Futtermitteln ernährt. In der 15. Woche wurde ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt, nachdem die Mäuse über Nacht gefastet hatten 10

Aktuelle Studien Kategorie und dann eine 50%ige Glukoselösung oral verabreicht bekommen hatten. Bevor die Mäuse eingeschläfert wurden, wurde eine Blutentnahme vorgenommen und die Darmpermeabilität gemessen. Reduktion bei Gewichtszunahme und Entzündungen, bessere Mikrobiota- Balance Die Mäuse wurden während des gesamten Versuchszeitraumes regelmäßig gewogen, und andere Messungen der Fettmenge und der Adipozytengröße erfolgten durch postmortale Untersuchungen von konserviertem Gewebe. Die Zusammensetzung der Mikrobiota wurde mithilfe einer herkömmlichen Stuhlproben-Analyse untersucht. Die Forscher stellten fest, dass die Gruppe mit hohem Fettkonsum und Kaempferol (HFK) eine bessere Darmbarriere- Funktion aufwies als die Gruppe, die ausschließlich mit einer fettreichen Diät (HF) gefüttert worden war. Außerdem nahm die HFK-Gruppe deutlich weniger an Gewicht zu als die HF- Gruppe und erzielte im Glukosetest bessere Ergebnisse. Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Mikrobiota war bei der HFK-Gruppe im Gegensatz zur HF-Gruppe keine Verschiebung innerhalb der Bakterienstämme von Bacteroides zu Firmicutes zu verzeichnen. Abschließend resümierten die Forscher: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kaempferol seine schützende Wirkung auf HFD-induzierte Fettleibigkeit durch integrative Reaktionen ausübt, die seine entzündungshemmenden und präbiotischen Fähigkeiten einschließen. Darüber hinaus könnte die modulierende Wirkung von Kaempferol über den TLR4/ NF-κB-Signalweg vermittelt werden. Obwohl wir spezifische intestinale Entzündungs-/Mikrobiota-Wege in Bezug auf die durch Kaempferol vermittelte Abschwächung von Fettleibigkeit identifiziert haben, beschränkte sich die vorliegende Studie auf Korrelationsanalysen, die keine Kausalität nachweisen können. Daher sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die genauen molekularen Mechanismen zu ermitteln, die hier eine Rolle spielen.“ Quelle: Journal of Nutritional Biochemistry “Kaempferol reduces obesity, prevents intestinal inflammation, and modulates gut microbiota in high-fat diet mice.” January 2022 Autoren: Bian Y, et al. doi.org/10.1016/j.jnutbio.2021.108840 April 2022 11

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