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Hygiene Report 5/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

praxis 5·22 Hygienische

praxis 5·22 Hygienische Doppelschraubenspindelpumpe befördert Desinfektionsgel ins Tanklager Steinfels Swiss erneuerte die ATEX-konforme Produktion und setzt auf PDSP von LEWA Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln in die Höhe geschnellt – allein in Deutschland wurden laut Statistischem Bundesamt z.B. zwischen Januar und September 2020 80 Prozent mehr dieser Hygieneprodukte produziert als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund des weiterhin hohen Bedarfs traf Steinfels Swiss (Winterthur/Schweiz) als zertifizierte Produzentin von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln die Entscheidung, eine bestehende Produktionsanlage im Werk in Winterthur unter ATEX-Bedingungen zu erneuern und für die Herstellung von Gelprodukten zu verwenden. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde eine neue Pumpe angeschafft, die den automatisierten, prozesssicheren Transport des Fertig-Bulks vom Rührwerk in das Tanklager übernimmt. Von dort aus erfolgt die Abfüllung auf den diversen Abfülllinien. Die Wahl fiel auf eine Doppelschraubenspindelpumpe vom Typ PDSP der LEWA NIKKISO Switzerland AG. Die Pumpe kann mit hohen Drehzahlen betrieben werden und somit Medien mit der in der Gelproduktion benötigten Viskositätsbandbreite von 1 bis 6000 mPa problemlos fördern. Zudem ist aufgrund ihres Förderprinzips auch bei sich ändernden Fördermengen und Viskositäten eine beständig hohe und kontinuierliche Leistung gegeben. Die neue Schraubenspindelpumpe bei Steinfels Swiss stellt die ATEX-konforme Förderung von 15 m³/h Desinfektionsmittel bei 3 bar sicher. Steinfels Swiss, eine Division der Coop-Genossenschaft, ist in der Schweiz führend in der Entwicklung und Herstellung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen für Reinigung, Hygiene, Körperpflege und Kosmetik. Nachdem auch die Nachfrage an Desinfektions- Gels auf dem Markt deutlich zugenommen hatte, beschloss das Unternehmen laut Technik- Leiter Beat Brogli, einen neuen Rührbehälter zur Herstellung von Gelprodukten zu konzipieren und ihn im Zuge der Umbaumaßnahmen in den Herstellprozess zu integrieren. Und um die Fertigprodukte dann automatisiert in das Tanklager zu pumpen, wurde die PDSP Doppelschraubenspindelpumpe der LEWA NIKKISO Switzerland AG angeschafft. „Früher erfolgte das Umpumpen bei vielen Produkten mit mobilen Pumpen und Schläuchen“, so Brogli. „Das neue Aggregat ist nun fest installiert und in den Reinigungsprozess integriert.“ Das automatisierte Umpumpen des Fertig-Bulks ermöglicht einen sicheren, ATEX-konformen Prozess. Aggregat für Medien mit großer Viskositätsbandbreite Steinfels Swiss entschied sich für eine PDSP aufgrund ausführlicher Beratung sowie eines erfolgreichen Vorprojekts, bei dem bestehende Aggregate durch maßangefertigte Doppelschraubenspindelpumpen ausgetauscht wurden. Dank ihrer hohen Druckstabilität sind Aggregate dieses Typs bis 16 bar bei Temperaturen bis 136 °C einsetzbar und erreichen ein maximales Fördervolumen von 90 m³/h. Die Doppelschraubenspindelpumpen können mit sehr hohen Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln deutlich in die Höhe geschnellt. Fotos: Steinfels Swiss Drehzahlen von bis zu 3600 U/ min betrieben werden. Dadurch sind sie besonders gut dafür geeignet, dünnflüssige bis hochviskose Fluide zu fördern und können auch als CIP-Pumpen für das zu fördernde Medium genutzt werden. „Sie lassen sich sehr gut für Anwendungen wie die Förderung von Gel-Fertigprodukten einsetzen, da sie die geforderte Viskositätsbandbreite von 1 bis 6000 mPa abdecken“, bestätigt Pietro Pettoruto, Managing Director der LEWA NIKKISO Switzerland AG. Für den zuverlässigen und effizienten Betrieb sind die Pumpen mit zwei präszisionsgefertigten Schraubenspindeln ausgestattet, die ein optimales Spiel gewährleisten. Da sich die Schrauben nicht berühren, sondern das Produkt durch die Schraubenwindung pulsationslos nach vorne gedrückt wird, eignet sich diese Serie außerdem besonders für sensible und scherempfindliche Medien. Jede Pumpengröße kann mit zwei unterschiedlichen Spindeln betrieben werden. Zu allen Baugrößen sind je zwei Spindeltypen lieferbar, die über eine spezifische Gewindesteigung verfügen. In der Gel- Anwendung bei Steinfels Swiss werden gehärtete Spindeln eingesetzt. Je nach Typ beträgt der freie Kugeldurchgang bis zu 30 mm und erlaubt, Medien 30 www.hygiene-report-magazin.de

november praxis Steinfels Swiss erneuerte in Winterthur den gesamten ATEX-Produktionsbereich (oben). Die neue PDSP-Pumpe (unten) stellt den automatisierten, prozesssicheren Transport des Fertig- Bulks vom Rührwerk ins Tanklager sicher. mit großen Viskositätsunterschieden gleichermaßen gut zu fördern. „Schraubenspindelpumpen bieten den Vorteil eines linearen Fördermengenprinzips. Dadurch ist eine einfache und kostengünstige Mengen-Regelung über die Motorendrehzahl möglich sowie eine beständig hohe und kontinuierliche Förderleistung, auch wenn sich die Fördermengen und Viskositäten ändern“, erklärt Pettoruto. Anpassungsmöglichkeiten bei Dichtungsmaterialien Gegenüber Exzenterschneckenpumpen sind die Modelle recht kompakt gebaut und benötigen vor allem kein Elastomer als Stator. „Dadurch entfallen verschiedene Probleme wie Abrieb des Elastomers bei der Linienverpressung mit dem Rotor und ein aufwendiger Austausch oder Wechsel des Elastomers“, so Pettoruto. Zudem ist die PDSP selbstansaugend, so dass sie die Saugleitung der Pumpe selbstständig und ohne externe Hilfseinrichtungen entlüften kann. Die totraumarm konstruierten Aggregate sind aus hochwertigem Edelstahl gefertigt, wobei alle produktberührenden Teile standardmäßig eine Rauheit < 0,8 µm aufweisen und bis zu einem Wert von < 0,5 µm poliert werden können. Getriebe, Grundplatte und Kupplungsschutz sind aus rostfreiem Edelstahl, so dass sich die Pumpen auch von außen gut reinigen lassen. Für die Wellendichtung kommen einfache oder doppelte Gleitringdichtungen aus SIC, Wolframkarbid- oder PTFE- Lippendichtungen zum Einsatz. Die O-Ringe sind aus FKM, EPDM, PTFE oder FFKM gefertigt. Da der Pumpendeckel einfach abgeschraubt werden kann, lassen sich die Anlagen zur Wartung unkompliziert öffnen. Für die Anwendung in der ATEX-Zone bei Steinfels Swiss wurde die Pumpe mit einer doppelten Gleitringdichtung und O-Ringen aus EPDM gemäß FDA und EG1935/2004 ausgestattet und die Grundplatte auf Kundenwunsch gefertigt. Nun transportiert das Aggregat zuverlässig bei 3 bar Gel- Desinfektionsmittel mit 15 m³/h. In den ersten sechs Monaten seit Erneuerung der ATEX-Produktion wurden dort rund 700 t Desinfektionsmittel hergestellt. Steinfels Swiss St. Gallerstrasse 180 CH-8404 Winterthur www.steinfels-swiss.ch LEWA GmbH Ulmer Straße 10 D-71229 Leonberg www.lewa.de Mit Profi-Mischern Dosierungsfehler bei salzig-würzigen Stoffe verhindern Lödige-Reihen KM und FKM mit Hygiene-Standards Die Mischung von jodierten und fluorierten Tafelsalzen, aber auch von Nitritpökelsalzen und anderen salzigwürzigen Grundstoffen für die Lebensmittelindustrie stellt komplexe Anforderungen an die eingesetzte Prozesstechnik. Mit anwendungsspezifisch ausgeführten Pflugschar- Mischern der Reihen KM und FKM von Lödige Process Technology (Paderborn) lassen sich diese laut Hersteller optimal erfüllen. Generell können entsprechende Mischprozesse kontinuierlich (im KM) oder im Batchbetrieb (im FKM) durchgeführt werden. Ein kontinuierlicher Prozess bietet dabei v.a. Vorteile für hohe Durchsätze von etwa 20 bis 50 t/h und mehr, wie sie z.B. die Produktion von Jodsalz erfordert. Dabei wird Jod bzw. auch Fluor als flüssige Lösung zudosiert und mit dem Rohsalz vermischt. Für kleinere Durchsätze und für eine Zudosierung von pulverförmigen Zusatzstoffen ist hingegen das Mischen in einzelnen Chargen die bessere Wahl. Beide Verfahren gewährleisten eine hohe Mischgüte, wie sie in der Lebensmitteltechnik allgemein gefordert ist. So kann speziell in diesem Anwendungsbereich z.B. der Pökelsalzbestandteil Natriumnitrit bei zu hohen Dosierungen Gesundheitsrisiken bergen. Durch gleichbleibend exakte Zusammensetzung und gute Homogenität des Mischguts lassen sich die erforderlichen Qualitätsstandards laut Lödige aber jederzeit sicherstellen. Mit Mischern der Reihen KM (Bild) und FKM lassen sich jodierte und fluorierte Tafelsalze und andere salzig-würzige Grundstoffe mischen. Foto: Lödige Nicht zuletzt wirkt Kochsalz (NaCl) durch seine kristalline Struktur, v.a. im Langzeitbetrieb, abrasiv auf alle produktberührten Oberflächen. Auch muss auf mögliche Korrosion geachtet werden, die durch evtl. auftretende Luftfeuchtigkeit oder bei der Reinigung auftreten kann. Deshalb sind Lödige-Mischer für solche Anwendungen in besonders hochwertigen, chloridbeständigen Edelstählen (AISI 316Ti oder 316L) ausgeführt, die zudem den aktuellen hygienischen Anforderungen der Lebensmittelindustrie entsprechen. Die mechanisch besonders beanspruchten Mischwerkzeuge werden zudem mit einem Verschleißschutz versehen. www.loedige.de 31

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