Aufrufe
vor 2 Jahren

Hygiene Report 5/2021

  • Text
  • Hygiene
  • Produkte
  • Unternehmen
  • November
  • Anforderungen
  • Bakterien
  • Lebensmitteln
  • Wasser
  • Viren
  • Berufskleidung
  • Harnischcom
HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

schwerpunkt 5·21 Mit

schwerpunkt 5·21 Mit TitrIC flex lässt sich automatisch das Ionen- Spektrum im Wasser bestimmen. Foto: Metrohm völlig unbeaufsichtigt bestimmt werden. Die Proben werden automatisch filtriert, um den IC vor Kontamination durch Partikel zu schützen. Auch physikalische Parameter wie Trübung und Farbindex sind integrierbar. TitrIC flex ist selbstüberwachend. Der Anwender wird au to matisch informiert, wenn die Kalibrierung der Elektrode oder die Bestimmung des Titers durchgeführt werden soll, um zuverlässige, reproduzierbare Ergebnisse zu gewährleisten. Auch werden Check-Standards nach beliebiger Anzahl von Proben automatisch injiziert. Das System wird automatisch neu kalibriert, wenn die Prüfung außerhalb der Spezifikation liegt. Folgende Parameter können mit TitrIC flex (TitrIC flex II für Anionen und Kationen) automatisch überwacht werden: pH- Wert, Temperatur, Leitfähigkeit, p- und m-Wert, Härte (Calcium/ Magnesium), Kationen (z.B. Lithium, Natrium, Ammonium, Calcium ...), Anionen (z.B. Fluorid, Chlorid, Bromid, Nitrit, Nitrat, Phosphat), Ionenbilanz. www.metrohm.com ProMinent In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sind die Ansprüche in Bezug auf Reinheit und Sauberkeit sehr hoch. Hygienegerecht konzipierte Anlagen und Systeme ermöglichen eine einfache Reinigung und verhindern Kontaminationen im Produktionsprozess. Diesen Ansprüchen wird die neue Motor-Membrandosierpumpe Sigma X im Hygienic Design von ProMinent (Heidelberg) gerecht. Sie gewährleistet ein genaues und hygienisches Dosieren von Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln, Additiven sowie Zusatz- und Hilfsstoffen, wie Farb-, Geschmacksund Konservierungsstoffe. Die Fördereinheit ist CIP-fähig bei Temperaturen bis 130 °C und einem Vordruck bis max. 2 bar. Dosiermengen von 25 bis 1000 l/h bei Gegendrücken von 10 bis 4 bar sind möglich. Hygienic Design: Die Sigma Membrandosierpumpen sind totraumoptimiert und in sensiblen Anwendungen einsetzbar. Foto: ProMinent Der einfache Aufbau und die glatten, medienberührenden Oberflächen bilden die Grundlage für das nahezu spaltfreie und totraumoptimierte Hygienic Design, das eine leichte Clean- In-Place (CIP)-Reinigung und schnelle Demontage ermöglicht. Die Dichtflächen sind gemäß neuesten Richtlinien gestaltet und mit den geforderten Mindestradien versehen. Optimierte strömungsdynamische Eigenschaften der neuen Kugelrückschlagventile gewährleisten eine optimale Verwirbelung an kritischen Stellen. Alle medienberührten Werkstoffe sind physiologisch unbedenklich gemäß FDA und EN Richtlinie 1935/2004 ausgeführt. Zusätzlich wurden die Oberflächen in einem finalen Arbeitsgang elektropoliert und weisen Oberflächenrauhheit von Ra ≤ 0,8 μm auf. Über einen Tri-Clamp Anschluss nach DIN 11864-3 wird die Pumpe in den Produktionsprozess eingebunden. Der Dosierraum ist hermetisch dicht und ohne Wellendurchführung. Eine PTFE-Mehrschichtmembran mit Membranbruchüberwachung bietet zusätzliche Prozesssicherheit. Wie alle intelligenten ProMinent- Dosierpumpen ist die Sigma X Baureihe flexibel vernetzbar. Eine Anbindung an Prozessleitsysteme erfolgt über potentialfreie Kontakte bzw. über ein 0/4-20mA Normsignal oder Vernetzung über die integrierte PROFIBUS, CANopen Schnittstelle. www.prominent.com Seepex Die Hygienepumpen- Baureihe BCFH von SEEPEX (Bottrop) für die Getränke- und Lebensmittel industrie ist EHEDG-zertifiziert und erfüllt höchste Anforderungen hinsichtlich Hygiene, Reinigung wie auch Sterilisation. Das ist wichtig, denn im globalen Wettbewerb der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie gilt es, steigenden Hygiene- und Sicherheitsstandards sowie hohen Ansprüchen aufgeklärter Konsumenten zu entsprechen. Wenn im Produktionsprozess Medien mit höherer Viskosität wie z.B. Sirup oder scherempfindliche Zutaten wie Molkereiprodukte oder Säfte gefördert werden, EHEDG-zertifiziert: die Hygienepumpen-Baureihe BCFH. spielt die Exzenterschneckenpumpe ihre Vorteile aus. Dies gilt für Transport wie Dosierung gleichermaßen. SEEPEX gehört zu den weltweit führenden Lieferanten zertifizierter Exzenterschneckenpumpen in der Lebensmittelindustrie. Mit seinen Produkten bietet das Unternehmen aus Bottrop technologisch führende Lösungen an, um u.a. Milchprodukte, Smoothies, Obsterzeugnisse oder Getränke hygienisch und mikrobiologisch einwandfrei zu fördern. Die pulsationsarme Förderung von Exzenterschneckenpumpen erreicht stabile Volumenströme – ein entscheidender Vorteil, wenn es darum geht, sehr geringe Mengen z.B. als Zusätze zu dosieren. Die Baureihe BCFH bietet eine Kombination aus EHEDG-zertifiziertem Hygienic Design und Maintain-In-Place Wartungskonzept. Das strömungsoptimierte Design der Pumpen ermöglicht somit eine schnelle und sichere Clean-In-Place-Reinigung, die Zeit, Energie und den Einsatz von Chemikalien zur Reinigung reduziert. Durch das Wartungskonzept wird zudem die Service-Zeit auf ein Minimum reduziert. Der Pumpenspezialist bietet zudem innovative Möglichkeiten zur Vernetzung von Produktionsanlagen – für höhere Produktsicherheit und Transparenz durch Datenerfassung und -nutzung sowie optimierte Prozesse zur Senkung der Betriebskosten. www.seepex.com Foto: SEEPEX 8 www.hygiene-report-magazin.de

november schwerpunkt Hygiene ist in allen Kanälen ein Muss Gesec: Regelmäßige Maßnahmen im Trink- wie Abwasserbereich gegen Keimreservoirs Im Rahmen des „Water Safety Plans“ formuliert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klar das Ziel, Trinkwasser in größtmöglichem Umfang zu bewahren und sauber zu halten. Auch in unseren Breitengraden kommt es zu Verschmutzungen z.B. seitens der Landwirtschaft, weil Keime aus der Düngung von Wiesen aufgrund durchlässiger Böden ins Trinkwasser gelangen – ein Thema, dessen sich Gesetzgeber und Wasserversorger annehmen. In diesem Zusammenhang fordert die WHO eine weitergehende Betrachtung des Wassersystems in Gebäuden. Dort rückt das Abwassersystem zunehmend in den Fokus von Infektionen im Trinkwasserbereich. Im Gegensatz zur Legionellenproblematik im Trinkwasser und in raumlufttechnischen Anlagen wurde dies bisher stiefmütterlich behandelt. Die Gesec Hygiene + Instandhaltung (Augsburg), mit Hygiene-Dienstleistungen in diesem Fachgebiet Partner diverser Branchen, erklärt in diesem Fachbeitrag die Hintergründe. Zur Sicherstellung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser wurden bislang v.a. Trinkwasserleitungen untersucht. Diesbezügliche Präventionsstrategien für das Trinkwassersystem sind seit Jahren ausgearbeitet und finden immer mehr Durchdringung in der Praxis. Langwierige Infektionsepidemien brachten aber einen weiteren Aspekt zu Tage: das Abwassersystem. Untersuchungen in jüngerer Zeit zeigten eindeutig Infektionen, die sich speziell darauf zurückführen lassen. Eine häufige Keimquelle im Abwasserbereich: der Waschbeckenabfluss. In beiden Leitungssystemen können sich Mikroorganismen für lange Zeit festsetzen und halten. Für das Abwassersystem aber fehlen entsprechende Strategien weitestgehend. Es muss ein Anliegen sein, sämtliche wasserführende Einheiten ebenso wie das Lüftungssystem hygienisch zu überwachen und rein zu halten. Eine ganzheitliche Hygienestrategie gefordert Wissenschaftler fordern eine ganzheitliche Hygienestrategie, die das gesamte System Wasserinstallation und Sanitärhygiene umfasst. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat z.B. festgestellt, dass 50 Prozent der Wasserzähler mit Pseudomonas aeruginosa infiziert sind. Dieses Bakterium kann selbst in destil liertem Wasser bei kleinstem Vorkommen organischer Spuren überleben und wachsen. Dabei ist das Spektrum an Krankheiten, die v.a. bei Menschen mit schwacher Immunität ausgelöst werden, umfangreich – darunter Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung, Harnwegs- sowie Darminfekte. Besonders gut untersucht sind die Zusammenhänge im Bereich der Krankenhaushygiene. So konnte ein Multispezies- Ausbruch in einer deutschen Klinik im Jahr 2014 sowohl auf Ursachen im Patientenbereich als auch in der Küche zurückgeführt werden. Erst als man die Abwasserkanäle beider Bereiche vollständig trennte, ließ sich das Problem beheben. Die Keime hatten sich über die Kanäle verbreitet und tauchten deshalb in verschiedensten Abschnitten im System auf. Der erste Schritt zur Trinkwasserhygiene heißt regelmäßige Probenentnahme und Untersuchung auf Keime. Klar wird an dieser Stelle: Es besteht eine Notwendigkeit, in regelmäßigen Abständen Maßnahmen in abwasserführenden Systemen durchzuführen, um Keimreservoirs entgegenzuwirken und zu reduzieren. Stauwasser und mangelnder Ablauf fördern Bakterien Wo aber gelingt es Mikroorganismen, sich in wasserführenden Systemen einzunisten und zu vermehren? Überall dort, wo sich Wasser staut oder raue Oberflächen ein reibungsloses Ab- und Weiterfließen verhindern, besteht Potenzial für das Wachstum von Keimen. Dies ist auch der Fall bei Kalkablagerungen und Verkrustungen und dort, wo sich bereits Biofilme gebildet haben, wie in den Spülrändern von Toiletten und Urinalen sowie den Siphons von Waschbecken. Ebenso besteht Gefahr, wo Wasser durch Windungen und Engpässe geleitet wird und wo Standwasser entsteht. Aber auch Armaturen bieten Gelegenheit für Bakterienwachstum durch Kalkablagerungen, Engpässe und Wasserstagnation. Gerade in Siphons von Waschbecken und Toiletten halten sich über Jahre hinweg Keime, dies ist erwiesen. Besucher von Sanitäranlagen sind der denkbar intensivsten Kontamination durch aerogene (durch Luft übertragene), perorale (durch den Mund übertragene) und fäkale (durch Ausscheidungen übertragene) Keime ausgesetzt. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass der bei jedem Spülgang erzeugte Aerosolnebel die Oberflächen 9

Wählen Sie die gewünschte Fachzeitschrift

fng MAGAZIN - Food · Nonfood · Getränke · Tobacco