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Hygiene Report 4/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

wissenschaft 4·22

wissenschaft 4·22 DGHM-Jahrestagung vom 5.-7. September Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) hält vom 5.-7. September im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystraße 35, in 14195 Berlin ihre 74. Jahrestagung ab. Plenarthemen sind u.a. Antimicrobial Resistance (AMR), Microbiome, Molecular Microbiology, Microbial Pathogenesis und Preparedness. Eine eigene Sitzung befasst sich mit „InfectControl“. Der DGHM-Kongress 2022 findet in reiner Präsenz statt und wird nicht online verfügbar sein. Nähere Informationen zum wissenschaftlichen und Rahmenprogramm, zu Fortbildungspunkten, Referenten, Anmeldung, Ausstellern und Sponsoren unter: www.dghm-kongress.de LGL: Ermittlungserfolg nach Listerien-Ausbrüchen Genomanalyse zeigt Verbindung von Betrieb bei Passau zu Fällen seit 2015 Durch modernste Genom-Analyseverfahren (Next Generation Sequenzing – NGS) zur Ermittlung der genetischen Verwandtschaft von Bakterien ist es dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gelungen, einen möglichen Zusammenhang zwischen bis zu sieben Jahre zurückliegenden Listerien- Erkrankungen in Niederbayern sowie im Landkreis Altötting und einem Lebensmittelbetrieb herzustellen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Betrieb im Landkreis Passau, der in der Region verschiedene Abnehmer beliefert. Neben den Ergebnissen der NGS-Analyse ergeben sich aus dem Vertriebsgebiet und den Abnehmern auch Hinweise auf einen epidemiolo gischen Zusammenhang zu den Erkrankungsfällen. Die ge nauen Vertriebswege ermittelt nun das zuständige Landratsamt. Bei 13 Er krankungsfällen in Niederbayern und dem Landkreis Altötting seit 2015, darunter ein Todesfall eines 85-jährigen Mannes aus dem Jahr 2015, wurde der Keim Listeria monocytogenes aus dem gleichen Cluster (Ypsilon 1a) nachgewiesen. Dies ist ein Indiz dafür, dass alle Erkrankungen auf eine gemeinsame Ursache zurückgeführt werden können. Derselbe Listerienstamm wurde aktuell auch in dem besagten Betrieb festgestellt. Befragungen von Patienten und Nachforschungen der zuständigen Behörden hatten bislang keine Erkenntnisse zur Erkrankungsursache gebracht. Das zuständige Landratsamt wurde vom LGL umgehend über das Ergebnis der NGS-Analyse informiert. Der Betrieb wurde am 24. Juni behördlich gesperrt und eine Rücknahme der Produkte veranlasst. Die Analysen am LGL wurden fortgesetzt. Die Vollzugsbehörde steht in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft, um mögliche Straftatbestände zu klären. Das LGL wird die weiteren Ermittlungen unterstützen. Weiterführende Informationen zum Thema Listerien unter: www.lgl.bayern.de/lebensmittel/ hygiene/bakterien/listerien/ Saatgut chemiefrei desinfizieren durch Elektronenbehandlung Chemische Beizmittel befreien Saatgut zuverlässig von Pilzen, Viren und Bakterien. Aber zu einem hohen Preis: Die Wirkstoffe können auch Boden und Umwelt schaden. Mit der Elektronenbehandlung dagegen lässt sich Saatgut umweltschonend, nachhaltig und wirtschaftlich reinigen – eine Methode, für die das junge Unternehmen E-VITA GmbH, ein Joint Venture des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP und der Ceravis AG, mit dem Fraunhofer Gründerpreis 2021 ausgezeichnet worden ist. E-VITA setzt bei der Saatgut- Desinfektion auf beschleunigte Elektronen – und schafft damit eine chemiefreie und erprobte Alternative. Das Prinzip ist Die mobile Anlage auf einem Lkw kann 25 t Saatgut/Std. aufbereiten. Foto: Fraunhofer / Piotr Banczerowski schnell erklärt: Das Saatgut wird mit energiereichen Elektronen beschossen, wobei die Schadorganismen effektiv abgetötet werden – das Innere des Saatkorns samt Embryo und Endosperm bleibt vollkommen intakt. „Das Ergebnis ist sauberes Saatgut, das keinerlei schädliche Stoffe enthält, keine Toxine an Mensch oder Umwelt abgeben und bei Wind sowie in Wasserschutzgebieten ausgebracht werden kann – es darf sogar verfüttert werden“, sagt André Weidauer, Geschäftsführer der E-VITA GmbH. Auch müssen die Landwirte für elektronenbehandeltes Saatgut nicht tiefer in die Tasche greifen als für gebeiztes. Der große Durchbruch für das Verfahren, das bereits seit den 80er-Jahren bekannt ist, gelang durch zwei Entwicklungen: Der erste Schritt lag darin, das vollautomatisierte stationäre System der Großanlagen in eine mobile Anlage zu überführen. Diese befindet sich auf einem Lkw in einem 40-Fuß-Container und kann 25 t Saatgut pro Stunde aufbereiten. Der zweite, wichtigere Schritt: Den Forschern des Fraunhofer FEP gelang es, die Elektronenquelle deutlich kleiner zu gestalten – damit legten sie die Basis für Anlagen, die auch bei einem geringeren Durchsatz von 8 t pro Stunde wirtschaftlich sind. Im Sommer 2022 möchte E- VITA den Piloten einer solchen Kleinanlage fertigstellen, der in einem 20-Fuß-Container Platz findet. Langfristig möchte das junge Unternehmen mit seinen Kleinanlagen einen Marktanteil von bis zu 50 Prozent ergattern – zunächst deutschland-, dann auch europaweit. www.fep.fraunhofer.de www.e-vita.de 20 www.hygiene-report-magazin.de

september hygienic design Motoren aus Edelstahl – robust gegen alle Reinigungsmittel Groschopp: ESKH-Baureihe im Hygienic Design für Einsätze in der Lebensmittelindustrie konzipiert Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie, der Chemie- und Pharmabranche sind Edelstahlmotoren gefragt, die robust, leistungsstark und leicht zu reinigen sind und durch platzsparende Bauweise überzeugen. Die Groschopp AG (Viersen) hat die Antriebe ihrer ESKH- Baureihe im Hygienic Design exakt dafür konzipiert, die stetig gestiegenen Anforderungen an die hygienische Sicherheit bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln zu erfüllen. Beispiel Getränkeabfüllung: Um eine reibungslose Pro duktion zu gewährleisten, setzen Kunden auf robuste Antriebslösungen in Hygienic Design, wie sie Groschopp anbietet. Foto: hedgehog94/fotolia.com ten in das Motorgehäuse lassen sich demnach Kosten senken und hygienische Standards erhöhen. So wird z.B. kein Planetengetriebe aus Edelstahl im Inneren des Motors benötigt – es genügt, wenn das Gehäuse aus diesem Material besteht. Die ESKH-Baureihe wurde in Anlehnung an die EHEDG- Richtlinien entwickelt und erfüllt aktuelle Anforderungen zu hygienischer Sicherheit Um einen bestmöglichen Sauberkeitsgrad zu erreichen, werden Produktionsanlagen mit aggressiven Reinigungsmitteln eingeschäumt und abgespritzt. „Herkömmliche Motoren halten dem nicht stand“, erklärt Christian Skaletz, Produktmanager für den Bereich Servo- und Induktionsmotoren bei Groschopp. „Unsere Edelstahlmotoren wurden speziell für solche Einsätze konzipiert.“ Durch Integration aller Antriebskomponenund die FDA- Bestimmungen. Die robusten, reinigungsfreundlichen Antriebe werden aus rostfreiem Edelstahl gefertigt, verfügen über die hohe Schutzart IP69K und sind hochbeständig gegenüber Chemikalien. Es gibt unabhängig von der Einbaulage keine ebenen Flächen; alle Innen- und Außenradien sind größer als 3 mm. Auch auf Unebenheiten durch die Verwendung von Schrauben wird konsequent verzichtet. Die Rauheit der Oberfläche liegt unter Ra 0.8 µm. „Dank des Hygienic Designs ohne Ecken und Kanten können sich Schmutznester gar nicht erst bilden, Bakterien lassen sich leicht entfernen“, so Skaletz. Groschopp-Edelstahlmotoren gibt es technologieunabhängig als Synchron-, Asynchron- oder bürstenbehafteten Motor (je nach Applikation), alle Modelle zudem mit Wasserkühlung – so lässt sich laut Hersteller gegenüber konvektionsgekühlten Antrieben die Effizienz erhöhen und der Bauraum verringern. www.groschopp.de Weitere Ganter-Produkte EHEDG-zertifiziert Normteile-Spezialist Otto Ganter (Furtwangen) hat weitere EHEDG-Zertifizierungen für Produkte in Hygienic Design erhalten: Zu den bereits zertifizierten Edelstahl-Schrauben und Muttern GN 1580 sind nun auch Edelstahl- Schrauben GN 1581 mit niedrigem Kopf sowie GN 1582 mit dünnem Schaft zur Verliersicherung zertifiziert. Die hohe Oberflächengüte (Ra < 0,8 µm) sowie geschlossene Flächen wirken Schmutzansammlungen entgegen, erleichtern die Reinigung und sind somit optimal für den Einsatz in Hygienebereichen geeignet. Sämtliche Normelemente der Ganter-Produktfamilie „Hygienic Design“ sind mit dem HD-Icon gekennzeichnet. www.ganternorm.com 21 21

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