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Hygiene Report 3/2022

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HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

lufthygiene 3·22

lufthygiene 3·22 Luftfiltration als Teil der Hygienestrategie 4 Tipps zu Planung/Wartung – HLKK-Systeme und mobile Geräte kombinieren Die Raumluft kann mit mikroskopisch kleinen Partikeln wie Staub, Bakterien, Viren, Schimmelpilzen, Gasen und VOCs (Volatile Organic Compounds) verschmutzt werden. Da Menschen bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen verbringen, ist es wichtig, dass die Raumluft kontinuierlich gereinigt und Luftschadstoffe entfernt werden. Dies gilt besonders für sensible Bereiche wie Lebensmittelproduktionsstätten oder Krankenhäuser. Ist kein fest installiertes Lüftungssystem vorhanden, bieten mobile Luftreiniger eine praktische Lösung. Sie filtern mehr als 99,95 % (Europäischer HEPA-13-Standard) der Schadstoffe aus der Luft. Worauf es bei Luftreinigern ankommt und welche Richtlinien es für bessere Luftqualität gibt, erklärt in diesem Beitrag Nicola Cassanelli, Category Director Hygiene Services beim weltweit tätigen Hygienedienstleister Rentokil Initial. Viruskiller 102 – für Räume bis 165 m 3 . 2020 startete das International WELL Buildings Institute in den USA eine Task Force zum Thema COVID-19 und anderen Atemwegsinfektionen. Über 540 Vordenker und Behörden waren dabei. Herausgekommen sind acht neue Richtlinien zum Gebäudemanagement. Das Strategiedokument zeigt den Weg in eine sicherere Zukunft. Die erste Richtlinie zielt auf eine bessere Allgemeinhygiene, die zweite auf die Verbesserung der Luftqualität ab. Ein Teil der neuen Strategie für bessere Luftqualität ist die Luftfiltration. Es wird empfohlen, ausreichend Luftfilter zu installieren sowie ein Wartungsprotokoll für diese zu entwickeln und umzusetzen. Um sicherzugehen, dass sie die beste Lufthygienelösung und den besten Schutz erhalten, sollten Betriebsinhaber folgende vier Punkte beachten: 1. Hocheffiziente Filter Bei vollem Potenzial können hocheffiziente Partikelfilter mehr als 99,95 % der Partikel entfernen, die 0,3 Mikrometer oder größer sind. Das sind z.B. Staub, Bakterien, Viren und Schimmelpilze. Oft gibt es in Gebäuden keine Möglichkeit, permanent frische Luft hereinzulassen. In geschlossenen Räumen ohne Belüftung baut sich die Verschmutzung auf und nimmt zu, wenn sich Menschen bewegen und Hautschuppen, Staub und Schmutz anfallen. Filter mit medizinischer Qualität – wie HEPA 13 – bieten eine Beseitigt Bakterien und Viren: der Inspire Air Luftreiniger. Fotos: Rentokil physikalische Falle und verhindern, dass sich schädliche Partikel in der Luft ansammeln. Und sie verringern die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich auf Oberflächen absetzen. 2. Wartung der Reiniger Luftreiniger müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Der Filter muss regelmäßig ordnungsgemäß – abhängig vom Grad der Luftverschmutzung in der Umgebung – ausgetauscht und entsorgt werden. Laut WELL Buildings Institute ist die Wartung der Filter entscheidend, um ordnungsgemäße Luftreinigung zu gewährleisten. 3. Effiziente Geräte Die „Clean Air Delivery Rate“, kurz CADR, gibt Aufschluss darüber, wie effektiv ein Gerät Schadstoffe filtert, d.h., wie schnell es die Luft in einem Raum reinigt. Je höher der Wert, desto intensiver und schneller wird die Luft gefiltert. Eine Einheit mit einer CADR von 600 m 3 /h reinigt die Luft schneller als eine mit einer CADR von 400 m 3 /h. Die Effizienz eines Gerätes hängt von der Größe des Raumes ab, in dem es aufgestellt ist. Die optimale Zahl von Geräten für die individuellen Anforderungen eines Raumes lässt sich problemlos in einem Beratungsgespräch mit einem Hygienedienstleister ermitteln. Unabhängig davon, ob in einem Gebäude ein festes HLKK- System (Heizung, Lüftung, Klima, Kälte) vorhanden ist oder nicht, können zusätzlich mobile Luftreiniger in stark frequentierten Arbeitsbereichen aufgestellt werden, um die Luft effektiv und effizient zu reinigen. Zu den Hotspots gehören offene Bereiche, in denen sich viele Personen lange Zeit aufhalten. Luftreiniger filtern im Gegensatz zu HLKK-Systemen die direkte Umgebungsluft, die durch Staubpartikel, Husten, Niesen und Atemtröpfchen von Menschen belastet wird – auch von außen hereinkommende Luft. HLKK-Systeme ohne Nachrüstung mit HEPA-Filter können die Umgebungsluft nicht effektiv aufnehmen und filtern. Am effektivsten für eine gute Lufthygiene wirkt daher eine Kombination aus beiden Reinigungssystemen. 4. Echtzeitanzeige für Qualität Echtzeitanzeigen für die Raumluftqualität (IAQ) bieten zusätzliche Sicherheit. In einer 2020 durchgeführten Umfrage von Rentokil Initial gaben 41 % der Befragten an, dass sie beruhigter wären, wenn sie Informationen über die Luftqualität in ihrem Arbeitsumfeld hätten. Mit Echtzeit-IAQ-Anzeigen macht ein Unternehmen deutlich, dass ihm Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden seiner Mitarbeiter wichtig sind. Sie erhöht zudem das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Luftreinigungsgeräts. Rentokil Initial Robert-Perthel-Straße 81 D-50739 Köln www.initial.com/de 28 www.hygiene-report-magazin.de

juli lufthygiene VDI fordert Wartungs-/Reinigungsqualifikation Neue Blätter der Richtlinie 2052 „Raumlufttechnik Küchen“ – Schulungen sind Pflicht Die Weißdrucke der VDI Richtlinie 2052, Blatt 2 und Blatt 3 MT „Raumlufttechnik Küchen“ sind erschienen. Sie enthalten wichtige Neuerungen, die die Reinigung und Wartung von Abluftanlagen betreffen. Neu ist die Forderung nach Qualifikation für alle, die an Lüftungsanlagen von Küchen tätig sind. Schulungen für Küchenbetreiber, Personal aus dem Facility-Management (FM), Wartungs- und Reinigungsfirmen sowie Schornsteinfeger sind deshalb ab sofort verpflichtend. Der Deutsche Fachverband Luft- und Wasserhygiene e.V. (DFLW) bietet deshalb Schulungstermine an. In professionellen Küchen ist die Raumluft durch Gerüche, Fettbestandteile und gasförmige Verbrennungsprodukte belastet. Deshalb müssen Betreiber Forderungen nach Gesundheitsund Arbeitsschutz erfüllen. Diese betreffen auch den vorbeugenden Brandschutz im Zusammenhang mit Luftleitungen und die mikrobiologische Belastung der zugeführten Luft. Da Lebensmittel verarbeitet werden, bestehen Mindeststandards hinsichtlich der Hygiene, die u.a. durch die Art der Luftführung beeinflusst werden. Zudem spielen Konditionen mit Temperatur, Feuchtigkeit sowie Zugluft für den Arbeitsschutz eine große Rolle. „Will man Hygiene, Arbeitsschutz und optimalen Betrieb einer Raumlufttechnischen Anlage gewährleisten, muss die regelmäßige Wartung und Reinigung fachlich einwandfrei sein“, sagt Anja Rothmund, Geschäftsführerin der Gesec Hygiene + Instandhaltung GmbH + Co. KG. Das Augsburger Unternehmen bietet mit technischer Tiefenhygiene, Hygieneinspektionen und vorbeugendem Brandschutz Dienstleistungen rund um die Küchenzu- und -abluft. „RLT-Anlagen müssen in optimaler Weise belastete Luft abführen und gleichzeitig das Nachströmen hygienisch bedenklicher Luft sowie die Beeinträchtigung angrenzender Küchenbereiche verhindern.“ Die VDI 2052 „Raumlufttechnik Küchen“ bezieht sich auf gewerbliche Küchen mit einer Gesamtanschlussleistung von mehr als 25 kW der feuchte- und wärmeabgebenden Geräte. Bisher waren in Blatt 1 schwerpunktmäßig die Planung, die Beschaffenheit und die Ausführung von Lüftungsanlagen in Küchen geregelt. Da auch der richtigen Wartung und Instandhaltung eine wichtige Rolle für hygienischen und energiesparenden Betrieb zukommt, und damit zudem Sicherheitsrisiken verbunden sind, sahen Branchenvertreter in den letzten Jahren zunehmend die Notwendigkeit, die Norm um Blatt 2 und 3 zu ergänzen. Eine Fettfangrinne in der Lüftungsdecke einer gewerblichen Küche vor (links) und nach der Reinigung. Fotos: Gesec In dem im Januar 2022 im Weißdruck erschienenen Blatt 2 der Richtlinie liegt der Fokus auf der Relevanz von Wartung und Reinigung. Besonderes Augenmerk wird auf vorbeugenden Brandschutz, Betriebssicherheit, Energieeffizienz und ganzheitliche Hygiene gelegt. In dem neuen Blatt 3 der VDI 2052, das den Zusatz MT für die Interaktion von Mensch und Technik enthält, sind insbesondere genaue Anforderungen an eine Qualifizierung bezüglich Wartung und Kontrollmaßnahmen genannt. Eine Schulung der Kategorie „WKT-Küchenabluft“ ist ab sofort für alle verpflichtend, die an Lüftungsanlagen von Küchen arbeiten. Der Schulungsinhalt ist genormt und umfasst Infos über die in der VDI 2052 beschriebenen Grundlagen zu Lüftungstechnik, Betrieb, Funktionsweisen und hygienischen Aspekten von Küchenabluftanlagen (WKT1). Im Teil WKT 2 wird die Kontrolle physikalischer Kenngrößen, von Überwachungssystemen und Regelgrößen beschrieben. Teil WKT 3 umfasst eine Einweisung in alle Aspekte der Instandhaltung von Küchenabluftanlagen. Teil WKT 4 dient der Vermittlung maßgebender Rechtsvorschriften und technischer Regeln für Betrieb und Wartung. Es werden u.a. Verantwortlichkeiten bzgl. Erstellung des Reinigungskonzeptes, des Reinigungs-, Instandhaltungsund Hygieneplans sowie der Gefährdungsbeurteilung geklärt. Diese sind z.T in der VDI-2052- Neufassung neu geregelt. Die DFLW-Schulungen dauern einen Tag und enden mit einer Prüfung. Dozentin ist Anja Rothmund. Termine (z.B. 23. August in Bad Brückenau) unter: https://dflw.info/raumlufthygiene Deutscher Fachverband für Luft- und Wasserhygiene e.V. Marburger Straße 3 D-10789 Berlin www.dflw.info Gesec Hygiene KG Gubener Straße 32 D-86156 Augsburg www.gesa.de 29

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