aktuelles 3·22 Weniger Fett, Zucker und Salz in Kinderprodukten Max Rubner-Institut: Produktmonitoring zu Nudelsoßen, TK, Fleischersatz Produkte mit Kinderoptik weisen mehrheitlich niedrigere Gehalte an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz auf als Produkte ohne Kinderoptik. Das ist ein Ergebnis des Produktmonitorings, das vom Max Rubner-Institut (MRI) im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten seit 2016 in unterschiedlichen Produktgruppen durchgeführt wird. Nun standen die Energie- und Nährstoffgehalte von Nudelsoßen, kalten Soßen, Tiefkühl- Komplettfertiggerichten, Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten sowie Feingebäck im Fokus. Insgesamt wurden fast 4500 Produkte untersucht. Im Blickpunkt: die besonders sensible Gruppe der Kinder. So enthalten Ketchups mit Kinderoptik weniger Energie und Zucker als Tomatenketchups ohne Kinderoptik und haben den niedrigsten Salzgehalt innerhalb der kalten Soßen. Auch bei Feingebäck haben sich die Gehalte an gesättigten Fettsäuren und Zucker im Vergleich zur Basiserhebung verringert. Waffelgebäck mit Kinderoptik fällt allerdings durch vergleichsweise hohe Fettgehalte auf. Insgesamt enthalten Nudelsoßen im Schnitt weniger Salz als bei der Basiserhebung 2016 (mit oder ohne Kinderoptik). Das trifft für die Gesamtstichprobe zu, aber auch für die Untergruppen Bolognesesoßen mit Fleisch und Tomatensoßen mit Gemüse/Pilzen. Weniger Energie und Fett im Vergleich zu 2016 enthalten die hellen Nudelsoßen, z.B. Carbonara. Bei kalten Soßen fallen im Vergleich zur Erhebung von 2016 vor allem süß-saure/süß-scharfe Soßen durch höhere Gehalte an Energie, Zucker und Salz auf. Tomatenketchup und Gewürzketchup hingegen enthalten weniger Salz. Das Angebot an Fleisch- und Wurstersatzprodukten nimmt stetig zu. Im Vergleich zu 2016 waren die Gehalte an Energie und gesättigten Fettsäuren 2021 signifikant höher. Feingebäck wie Kekse und Waffeln werden von nahezu allen Haushalten gekauft. Hier zeigte sich, dass die Produkte 2021 zwar weniger Zucker enthalten, allerdings mehr Fett bzw. gesättigte Fettsäuen. Fazit des MRI: Das Marktangebot ändert sich teils zu Produkten mit niedrigeren Gehalten. www.bzfe.de IHO: Preisexplosion trifft Mitglieder hart Der Anstieg der Rohstoff-, Energie- und Transportpreise beschleunigt sich; der Krieg in der Ukraine verschärft die Planungsunsicherheit. Die im Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) organisierten Hersteller von professionellen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind stark belastet. So stiegen die Preise für Phosphorsäure um +110,7 % im Vergleich zum Vorjahr, die für Phosphat um 100,8 %, für Isopropanol um 55,2 % und für Polycarboxylate um 52,5 %. IHO-Geschäftsführer Dr. Thomas Rauch: „Unsere Unternehmen sehen sich einer Versorgungssicherheit verpflichtet und versuchen über Bevorratung, kurzfristige Preisschwankungen auszugleichen. Trotzdem belasten die Entwicklungen unsere Mitglieder sehr. Ein Ende dieser Preisspirale ist nicht absehbar.“ www.iho.de Kunden loben Lebensmittel als sicher Risiken von Chemikalien im Fokus Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung stuft Lebensmittel, die man in Deutschland kaufen kann, als sicher oder sehr sicher ein. Das ist ein Ergebnis eines BfR-Verbrauchermonitors, einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Lebensmittel werden damit – im Vergleich zu Kinderspielzeug, Körperpflegeprodukten oder Kleidung – als eine der sichersten Produktkategorien wahrgenommen. Gleichzeitig sind die Menschen weniger an gesundheitlichen Verbraucherthemen interessiert (56 %). Als größte gesundheitliche Risiken nennen die Befragten spontan bestimmte Nährstoffzusammenstellungen – wie ein hoher Gehalt an Zucker, Fett oder Salz in Lebensmitteln. Es folgen Risiken wie unerwünschte Stoffe im Allgemeinen sowie eine ungesunde Ernährung und Lebensweise. Mikroplastik in Lebensmitteln bereitet am meisten Sorgen: 57 % geben an, darüber beunruhigt oder sehr beunruhigt zu sein. Antibiotikaresistenzen stehen mit 48 % auf Platz 2. Über eine mögliche Unterversorgung mit Vitaminen/Mineralstoffen waren dagegen nur 18 % beunruhigt oder sehr beunruhigt. www.bfr.bund.de „PARC“-Forschungsprojekt der EU gestartet Wie gefährlich sind Chemikalien, die wir alltäglich verwenden und mit denen wir in Kontakt kommen? Neue Wege bei der Bewertung von chemischen Stoffen geht die in Paris ins Leben gerufene „PARC“-Initiative der Europäischen Union (EU). „PARC“ steht für „European Partnership for the Assessment of Risks from Chemicals“ („Europäische Partnerschaft für die Risikobewertung von Chemikalien“). Ziel ist es, das Wissen um chemische Subs tanzen zu verbessern, um so sowohl die Gesundheit der Menschen wie die Umwelt besser zu schützen. Das Programm hat ein Fördervolumen von insgesamt 400 Mio. Euro für die nächsten sieben Jahre. Von deutscher Seite führend beteiligt sind das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt (UBA). 200 Institutionen aus 28 Ländern und drei EU-Behörden sind an PARC beteiligt. Es soll die Chemikalienstrategie der EU und den „Europäischen Green Deal“ unterstützen, dessen Ziel eine deutliche Minderung von gesundheitsschädlichen Stoffen ist. www.bfr.bund.de 18 www.hygiene-report-magazin.de
juli aktuelles WWW. Web-TIPP www.bvlk-hygieneforum.de Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure e.V. (BVLK) hat in seinem 1995 in Weinheim gegründeten „Hygieneforum“ renommierte Firmen zusammengerufen, um die Sicherheit von Lebensmitteln auf allen Stufen des Inverkehrbringens zu gewährleisten. Zu den derzeit zwölf Mitgliedern aus den Bereichen Lebensmittelhygiene und -sicherheit zählen u.a. DBL, Kimberly-Clark und Testo. Ziel ist es, im Netzwerk und im Erfahrungsaustausch maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen (von Reinigungsmitteln bis Schädlingsbekämpfung) auf höchstem Niveau und mit professionellem Know-how zu kreieren. Coronaviren auf Gläsern stabil, aber Spülmittel wirkt Können Coronaviren wie SARS- CoV-2 auch über Geschirr oder Trinkgläser, die in direkten Kontakt mit dem Mund und der Mundhöhle kommen, übertragen werden? Ein Forschungsprojekt des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) liefert neue Erkenntnisse. „Coronaviren sind auf Glas relativ stabil – das bestätigen unsere Untersuchungen. Eine ausreichende Reinigung von Trinkgläsern ist daher wichtig,“ so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Unsere Daten zeigen, dass handelsübliche Spülmittel und manuelle Gläserspülgeräte Coronaviren effektiv von Trinkgläsern entfernen können.“ Die Studie wurde am 6. April im wissenschaftlichen Fachjournal Food Microbiology veröffentlicht. Für die Untersuchungen wurde das dem SARS-CoV-2 verwandte humane Coronavirus 229E, das beim Menschen zu milden Atemwegserkrankungen führen kann und oft als Modellvirus für humane Coronaviren eingesetzt wird, verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass Coronaviren nach dem Trocknen auf Glas für Tage bis Wochen infektiös bleiben können. Dabei hat die Lichteinwirkung einen großen Einfluss. Bei Lagerung bei Tageslicht konnten infektiöse Coronaviren bis zu sieben Tage und bei Dunkelheit bis zu 21 Tage nachgewiesen werden. Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Die Untersuchungen des BfR zeigten, dass die meisten handelsüblichen Spülmittel Coronaviren in Spülwasser mit einer Temperatur von 23 °C innerhalb von 15 Sekunden ausreichend inaktivieren. Lediglich bei einem Spülmittel mit einem geringeren Gesamtgehalt an Tensiden war dafür eine höhere Temperatur von 43 °C und eine längere Einwirkzeit von 60 Sekunden nötig. Mit einem manuellen Gläserspülgerät nach DIN 6653-3 konnten Coronaviren auch bei der Verwendung von kaltem Wasser effektiv von den Gläsern entfernt werden. www.bfr.bund.de LGL Bayern: Weniger Transfettsäuren in Krapfen Mathis Kuchejda führt Spectaris-Sparte ABL Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat auch 2022 Krapfen auf ihre Qualität hin untersucht. Die positive Nachricht: Der Anteil an Transfettsäuren im Fettanteil ist zurückgegangen. Transfettsäuren erhöhen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen. Daher gilt seit 2019 ein EU-weiter Höchstgehalt für alle für den Endverbraucher bestimmten Lebensmittel von 2 g pro 100 g Fett. Noch vor Einführung dieses Grenzwertes war der Transfettsäuregehalt im Fettanteil von Krapfen teils stark erhöht. Während 2020 noch zehn von 31 Krapfenproben den neuen Grenzwert überschritten, hatte das LGL 2021 nur noch eine von 40 Proben zu beanstanden. Der betroffene Hersteller wurde über die zuständige Lebensmittelüberwachung informiert. Daneben überprüft das LGL regelmäßig, ob die Farbstoffe bei Überzügen und Verzierungen vorschriftsmäßig gekennzeichnet sind, die Füllmassen erlaubte Konservierungsstoffe enthalten und die se kenntlich gemacht wurden. In den letzten beiden Jahren wurden in keiner der über 50 untersuchten Krapfenproben unzulässige Farbstoffe gefunden, jedoch mussten 13 Proben wegen der fehlenden Kenntlichmachung und drei wegen des fehlenden Warnhinweises auf Azofarbstoffe beanstandet werden. 2022 war diesbezüglich noch keine Probe auffällig, in Hinblick auf Konservierungsstoffe war nur bei einer Probe eine fehlende Kenntlichmachung zu beanstanden. Einen speziellen Fall stellen daneben sogenannte „Krapfen mit Cremefüllung“ dar, da diese Füllungen das Risiko erhöhter Keimbildung bergen. Das LGL weist daher darauf hin, dass bei „Krapfen mit Cremefüllung“ eine Lagerung unter entsprechenden Kühlbedingungen erforderlich ist. Verbrauchern wird empfohlen, solche Krapfen zeitnah nach Erwerb zu verzehren oder sie kühl zu lagern. www.lgl.bayern.de Mathis Kuchejda (Foto), Geschäftsführer der SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co, ist für drei weitere Jahre als Vorsitzender der Analysen-, Bio- und Labortechnik (ABL) im Industrieverband Spectaris wiedergewählt worden. Der in diesem Jahr komplett virtuelle ABL-Branchentag bestätigte auch Peter Schütte, Geschäftsführer der BRAND GmbH + Co KG, als stv. Vorsitzenden sowie die Vorstandsmitglieder Michael Fischer (2mag AG), Dr. Axel Jahns (Eppendorf SE), Heinrich Jürgens (Jüke Systemtechnik GmbH), Dr. Eike Kleine-Benne (GERSTEL GmbH & Co. KG) und Jürgen Semmler, (Shimadzu Europa GmbH) in ihren Ämtern. www.spectaris.de 19
Laden...
Laden...
Laden...