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Hygiene Report 3/2022

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HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

schnellmethoden 3·22

schnellmethoden 3·22 „Food Fraud“ bei Fisch mit praxistauglichen, DNA-basierten Schnelltests minimieren IGF-Forschungsprojekt soll Prüfdauer verkürzen und Unternehmen vor Betrug schützen Fisch- und Meeresfrüchte-Fans können sich freuen: Über 800 verschiedene Arten stehen ihnen in Deutschland als Frischoder Tiefkühlware zur Auswahl. Fast 90 % des Bedarfs werden aus dem Ausland importiert – davon im Jahr 2020 43 % aus Nicht-EU-Ländern, die z.T. über geringe Rückverfolgungsstandards verfügen. Gemäß europäischer Gesetzgebung ist eine exakte Kennzeichnung der Tierart mit Handelsbezeichnung sowie wissenschaftlichem Namen erforderlich. Oft beziehen fischverarbeitende Betriebe und Händler die Erzeugnisse bereits bearbeitet, so dass eine visuelle Überprüfung der Artenangabe zur korrekten Kennzeichnung der Waren deutlich erschwert ist. Das Betrugsrisiko ist daher hoch. Entsprechen die eingekauften Waren nicht den auf den Handelspapieren angegebenen Artkennzeichnungen, werden Unternehmen der Fischwirtschaft doppelt geschädigt: Sie zahlen überhöhte Preise für falsch gekennzeichnete Ware und laufen zudem Gefahr, bei Aufdeckung in Regress genommen zu werden oder Bußgelder zahlen zu müssen. Ein Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) soll nun praxistaugliche und anwenderfreundliche DNA-basierte Schnelltests entwickeln, um die Überprüfung der Fischart bei importierter bzw. eingekaufter Ware in unter vier Stunden zu ermöglichen. In einem vorherigen, erfolgreich abgeschlossenen Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) wurde bereits eine DNA-Chip-Methode entwickelt, mit dem die Analysedauer für elf wirtschaftlich bedeutende Fisch- sowie zwei Garnelenarten von mehreren Tagen auf vier Stunden reduziert werden konnte. Die Methode ist aufgrund vieler Einzelschritte jedoch noch zu aufwändig und erfordert die Expertise von ausgebildetem Laborpersonal. Ziel des aktuellen, vier Jahre laufenden Vorhabens (koordiniert vom Forschungskreis der Ernährungsindus trie FEI, gefördert vom Bundes wirtschaftsminis terium) ist es, diese Analytik zu DNA-basierten Schnelltests mit unter vier Stunden Prüfdauer weiterzuentwickeln. Um unterschiedlichen Anforderungen der fischverarbeitenden Betriebe und Händler entgegenzukommen, verfolgt das Forschungsteam aus Kiel und Hamburg drei verschiedene analytische Ansätze: u Einzelartentest mit schneller Ja/Nein-Antwort für die Vor-- Ort-Analytik, beispielhaft für sieben Fischarten (Ziel: maximal zwei Stunden) Die Fischauswahl ist riesig, aber ebenso der Bedarf an Authenzitätsprüfungen. Foto: U. Schröder, MRI u automatisierter Test für Unternehmen mit kleinen Laborkapazitäten, beispielhaft für drei Fischarten (Ziel: maximal zwei Stunden), u Multiartentest für die Analytik durch Service-Labore für eine Vielzahl an Fischarten (Ziel: maximal vier Stunden). Das Gesamtaufkommen an Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen in Deutschland betrug im Jahr 2020 2,1 Mio. t – immense Mengen, für die Bedarf an einer Authentizitätsprüfung besteht. Dabei ist die fischverarbeitende Industrie in Deutschland stark geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Bei der Entwicklung der DNA-Schnelltests soll besonderes Augenmerk auf Anwendbarkeit ohne Laborexpertise und mit geringem technologischem Aufwand gelegt werden, von denen diese Firmen besonders profitieren würden. Denn laut FEI stellt gerade für KMU die Authentizitätsprüfung eingekaufter Waren ein finanzielles wie organisatorisches Problem dar: Aufgrund der Komplexität verfügbarer Analysenmethoden sind diese auf externe Dienstleistungslabore angewiesen. Die hohen Kosten verhindern eine breit angelegte Beprobung, so dass davon ausgegangen werden muss, dass Falschkennzeichnungen in vielen Fällen nicht entdeckt werden können. Zudem sind lange Standardanalysezeiten von mehreren Tagen insbesondere bei Frischfisch problematisch; bei kleinen Lagerkapazitäten jedoch auch bei Tiefkühlware. Die Ergebnisse des IGF-Projekts AiF 21952 N sollen eine schnellere und deutlich kostengünstigere Sicherstellung der Authentizität importierter Produkte ermöglichen und potenziellen Betrügereien beim Fischimport einen Riegel vorschieben. Infos zum Projekt unter: www.fei-bonn.de/gefoerderte- projekte/projektdatenbank/aif- 21952-n.projekt Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) Godesberger Allee 125 D-53175 Bonn www.fei-bonn.de 16 www.hygiene-report-magazin.de

juli schnellmethoden Kontaminationen in 30 Minuten nachweisen Innovatives „RapiScreen“-Test-Kit von Hygiena für Getränke mit niedrigem pH-Wert Der auf Diagnostiklösungen und Analysetools für Lebensmittelsicherheit spezialisierte US-Konzern Hygiena (Hauptsitz in Camarillo, CA) hat ein neues, ultraschnelles mikrobielles Screening-Kit vorgestellt, das mithilfe des Innovate-Systems leistungsstarke Tests für Getränke mit niedrigem pH-Wert bietet. Das „RapiScreen“ Getränke-Kit soll Qualitätskontrollergebnisse in weniger als 30 Minuten nach der Inkubation der Probe liefern, sodass Hersteller die Produktqualität für eine schnelle Freigabe der Produkte bestätigen können. Dieses neue System verkürzt laut Hygiena die Produkthaltezeit von vier bis zehn Tagen auf ein bis zwei Tage, was den Lagerumschlag und den Cashflow wesentlich verbessert. Darüber hinaus ist es speziell auf eine starke Pufferkapazität ausgelegt, um den oft komplexen, säurehaltigen Inhalt von Fruchtsäften zu neutralisieren. Das Kit wurde auch für eine breite Palette von Matrizen jenseits von Fruchtsäften validiert, darunter pasteurisierte UHT-Produkte, Tees, Energydrinks, Smoothie-Mischungen und Gewürze. Das Innovate-System soll mikrobielle Kontaminationen viel schneller nachweisen als herkömmliche Kulturmethoden. Nach einer 24- bis 48-stündigen Inkubation können Ergebnisse in weniger als 30 Minuten erzielt werden – und zwar für jeweils 1 bis zu 96 Proben. Das System arbeitet laut Hersteller mit einem einfachen dreistufigen Verfahren, das die Einrichtung des Tests erleichtert und den Zeitaufwand des Technikers reduziert. Es verfügt zudem über die RapiScreen ATP- Biolumineszenztechnologie, die aufgrund ihrer Schnelligkeit und der eindeutigen Ergebnisse (Vorhandensein/Nichtvorhandensein) für das Screening von Molkerei- und Getränkeprodukten als Industriestandard gilt. Durch den ATP-Test entfällt die Notwendigkeit einer vier- bis zehntägigen Platteninkubation, was die Produktionszeiten drastisch verkürzt. Breite Produktvalidierung Die RapiScreen Kits wurden an Rohstoffen, prozessbegleitenden Formulierungen und Fertigprodukten in der Milch-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie validiert. Während die Innovate-Plattform in der Vergangenheit zum Testen von Molkereiprodukten und Milchalternativen verwendet wurde, erstreckt sie sich nun auch auf Getränkeprodukte wie stark säurehaltige Fruchtsäfte. „Mit der ständig wachsenden Getränkeindustrie wächst auch der Bedarf an schnellem Qualitätsmanagement und frühzeitigen Präventivkontrollen, um das Risiko einer Produktkontamination zu verringern. Dank der Automatisierung des Systems mit hohem Durchsatz können mehrere Produkte auf einer einzigen Mikrotiterplatte jede halbe Stunde getestet werden. Nachfolgende Assays können vorbereitet werden, während das System in Betrieb ist, um reibungslosen Ablauf der hochvolumigen Prozesse zu gewährleisten. Durch Verkürzung der Zeit bis zum Vorliegen von Ergebnissen können Einrichtungen den Bedarf an Lagerbestand, Lagerraum und Sicherheitsbeständen reduzieren, was zu erheblichen Einsparungen Das Innovate-System „RapiScreen“ soll Kontaminationstests für Getränke in Rekordzeit ermöglichen und so Produktionsstaus minimieren. Foto: Hygiena führt, die sich positiv auf das Endergebnis auswirken“, so Steven Nason, CEO von Hygiena. Hygiena investiere kontinuierlich in matrixspezifische Validierungsstudien, optimierte Pufferkapazitäten und schnelle Analysemöglichkeiten, damit Lebensmittel- und Getränkehersteller Spitzenleistungen erzielen können. Man entwickle seit mehr als 20 Jahren Instrumente, Kits und Software, um Marken und Produkte der Kunden sowie die Verbraucher vor mikrobiellen Kontaminationen zu schützen, betont Nason. Merkmale des RapiScreen-Kits u Matrixübergreifende Genauigkeit bei Getränken mit niedrigem pH-Wert u Reduziert die Produktfreigabe um zwei bis fünf Tage und verringert so Lagerbestand, Platzbedarf und das Volumen der Sicherheitsbestände u Vereinfacht den Betrieb durch rationalisiertes Drei-Schritte-Verfahren, verkürzt die Arbeitszeit im Vergleich zu herkömmlichen Methoden u Zusätzliche Pufferkapazität neutralisiert schwierige, säurehaltige Produkte u Validiert für eine breite Palette von Matrizen u Basiert auf einer Kerntechnologie, die seit über 20 Jahren in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie für mikrobielle Kontaminationen eingesetzt wird. Hygiena Hermannswerder 17 D-14473 Potsdam www.hygiena.com/Innovate- Beverage-Kit 17

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