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Hygiene Report 3/2022

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HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

schwerpunkt 3·22

schwerpunkt 3·22 Hygienegerechte Antriebslösungen: kompromisslos gegen Kontaminationen WITTENSTEIN alpha GmbH: Maschinendesign erleichtert Betrieb, Wartung, Reinigung Hygiene in Produktion und Verpackung ist einer der Schlüsselfaktoren für die Sicherheit von Lebensmitteln und Getränken oder auch von Pharmazeutika und medizinischen Sterilartikeln – denn Hygiene bedeutet Vermeidung von Keimen und damit von Kontamination. Folglich dürfen von Maschinenkomponenten keine Produktrisiken ausgehen. Für offene Maschinendesigns geeignet, chemikalien- und korrosionsbeständig, rückstandsfrei zu reinigen, mikrobiologisch sicher sowie wirtschaftlich in Anschaffung, Betrieb und Wartung – Siegfried Wallauer, Produktmanager Rotative Antriebssysteme bei der WITTENSTEIN alpha GmbH (Igersheim) erklärt in diesem Bericht, wodurch die hygienegerechten Planetengetriebe, Servoaktuatoren und Kleinantriebssysteme des Unternehmens für all diese Merkmale stehen, Keimen keine Chance und damit sicheren Schutz vor Kontaminationsgefahren bieten. Von Hygienic Design bei Maschinen und Anlagen und hygienegerechter Antriebstechnik profitieren Maschinenhersteller ebenso wie Maschinenbetreiber und Endverbraucher. Hygienisches Design lässt sich einer Maschine aber nicht einfach überstülpen – im Gegenteil: das über Jahre praktizierte Einhausen oder gar Kapseln beispielsweise von Getrieben oder Servoaktuatoren wird heute von Lebensmittelproduzenten vermehrt abgelehnt. Neben Ausfallrisiken der Antriebstechnik, die durch Stauwärme, Die Servoaktuatoren der Baureihe axenia value stehen für Präzisionsaktuatorik in einem konsequent umgesetzten Hygienic Design. Rostbildung oder Leckagen entstehen können, wird dies vor allem damit begründet, dass in Einhausungen durch Staub, Feuchtigkeitsnebel und Ablagerungen Schmutznester entstehen können, deren Entfernung – weil schwer zugänglich – zugleich einen hohen Reinigungsund Desinfektionsaufwand nach sich zieht. Hygienegerechte Antriebstechnik ist demgegenüber gut zugänglich und damit für die Produktsicherheit mit entscheidend. Sie schlägt somit „zwei Fliegen mit einer Klappe“: Sie minimiert per se das Entstehen von Kontaminationsgefahren und unterstützt zugleich eine effiziente Maschinenreinigung und -desinfektion. Kein Wunder also, dass sich Automatisierungskomponenten im Hygienic Design im Allgemeinen und hygienegerechte Servoantriebstechnik im Besonderen einer verstärkten Nachfrage erfreuen. Kein Nischenmarkt mehr Servoantriebstechnik im Hygienic Design hat sich im Umfeld der Lebensmittelverarbeitung, der Getränkeabfüllung oder der Herstellung pharmazeutischer Produkte Stand heute erfolgreich etabliert – und ist längst nicht mehr nur ein Nischenmarkt. Das liegt vor allem daran, dass alle Beteiligten ihren Nutzen daraus ziehen. So können Maschinenhersteller Lösungen wie den Servoaktuator axenia value, die Planetengetriebe HDV und HDP+ oder die Kleinservomotoren der cyber ® dynamic line von WITTENSTEIN ohne zusätzliche Zertifizierung in ihre bereits hygienisch gestalteten Anlagen integrieren – was im Fall von Einhausung oder Kapselungen so nicht ohne weiteres möglich ist. Sie erfüllen dabei nach Aussage von Siegfried Wallauer quasi automatisch wichtige Grundlagen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG in Bezug auf die Notwendigkeit und die Ausgestaltung des hygienischen Designs von Maschinen- und Automatisierungskomponenten. Auch sind sie hinsichtlich der Beachtung von Normen wie beispielsweise der DIN EN ISO 14159:2008-07 für Maschinen mit Hygienerisiken generell, der DIN EN 1672-2:2021-05 speziell für Nahrungsmittelmaschinen sowie hygienerechtlicher Vorgaben wie der VO 1935/2004/EG über Materialien und Gegenstände, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln in Berührung kommen, auf der sicheren Seite. Gleichzeitig setzen sie mit Antriebstechnik im Hygienic Design eine Die Kleinservomotoren der cyber dynamic line sind CIP- und SIP-geeignet und können bedenkenlos eingeschäumt, hochdruckbestrahlt und gereinigt werden. „Leading-Edge-Technologie“ ein, die die mechanische Komplexität reduziert. Sie verbessert den Innovationsgrad ihrer Maschinen und kann so einen Wettbewerbsvorteil schaffen – zumal die Betreiber immer öfter offene, hygiene- und reinigungsgerechte Maschinenbauweisen verlangen. Schließlich darf man nicht vergessen, dass die Herstellung und Montage von Einhausungen oder Kapselungen durchaus einsparbare Kosten erzeugen – also die Preisattraktivität und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen. Für die Betreiber entscheidend sind in der Regel Kennzahlen wie die TCO (Total Cost of Ownership) oder OEE (Overall Equipment Effectiveness). 12 www.hygiene-report-magazin.de

juli schwerpunkt Heruntergebrochen auf die Maschine bedeutet dies eine lange Lebensdauer, eine hohe Produktivität, minimierte Stillstandszeiten und ein reduziertes Produktionsausfallrisiko bei schnelleren, effizienteren und ressourcenschonenderen Reinigungs- und Desinfektionsprozessen. Antriebstechnik im Hygienic Design bedeutet mehr Verfügbarkeit, da wesentliche Ausfall- und Kontaminationsrisiken durch Einhausungen oder Kapselungen schlicht nicht mehr bestehen. Dies reduziert den Wartungsaufwand – und sollte der Service doch einmal eine Komponente tauschen müssen, ist diese in der offenen Maschinenkonstruktion wesentlich leichter und schneller zugänglich. Entscheidend für die tägliche Betriebspraxis ist vielerorts der wesentlich reduzierte Reinigungsaufwand – denn dieser ist unproduktiv und teuer. Experten zufolge liegt dieser in der Lebensmittelindustrie bei etwa 25 Prozent der Produktionszeit – jeder Prozentpunkt weniger ist also bares Geld. Gleichzeitig ist eine einfachere Reinigung auch Die Kleinservoaktuatoren der cyber dynamic line im Hygienic Design eröffnen sich auch Anwendungen im Nassbereich, wie z.B. in Anlagen zum Herstellen, Verpacken und Abfüllen von Lebensmitteln und Getränken. eine sicherere Reinigung. Für die USA beispielsweise sagen Schätzungen aus, dass durch die Kontamination von Lebensmitteln jährlich ein Schaden von 30 Mrd. USD entsteht – 25 Prozent davon sind auf Reinigungsprobleme zurückführbar. Neben den direkten Kosten sei auch Die glattgewalzten, totraumfreien Gehäuseoberflächen der Planetengetriebe HDP+ (vorn) und HDV minimieren die Anhaftungsmöglichkeiten und erleichtern Abwaschen/Ablaufen von Reinigungs-/Desinfektionsmedien. an Kosten und Imageschäden durch öffentlichkeitswirksame Lebensmittelskandale und Rückrufaktionen gedacht. Dabei wollen Lebensmittelhersteller und Maschinenbetreiber genau das Gegenteil: Kosten einsparen, Ressourcen nachhaltig einsetzen, niedrigere Endkundenpreise erreichen – kurz: Wettbewerbsvorteile erzielen. Womit nun der Nutzen für Konsumenten in den Fokus rückt. Sich verändernde Verbrauchergewohnheiten und auch der demographische Wandel führen zu einer stärker individualisierten Nachfrage, etwa in Form unterschiedlicher Packungsgrößen für Single- und Familienhaushalte, einem zunehmenden Angebot an Convenience- wie auch an Bio-Produkten oder einem stetig steigenden Spektrum portionsverpackter Lebensmittel weit über Wurst- und Käseaufschnitt hinaus. Nachgefragt werden zudem immer Produkte in höherwertiger Qualität und längerer Lebensdauer. Die Ausführung von Produktions-, Verarbeitungsund Verpackungsanlagen nach Hygienic-Design-Richtlinien ist geeignet, die Mindesthaltbarkeit von Produkten positiv zu beeinflussen, indem hohe Prozessund Produktsicherheit gewährleistet wird. Dies gilt beim Verarbeiten und Verpacken von Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren ebenso wie bei Molkereiprodukten oder der Abfüllung von flüssigen oder pastösen Lebensmitteln oder von Getränken. Und je mehr unterschiedliche Produkte oder Chargen auf einer Maschine hergestellt oder verpackt werden, umso mehr können prozessbedingte Zeit- und Kosteneinsparungen, beispielweise beim Reinigen, die Kosten pro verpackte Einheit reduzieren – und damit den Verkaufspreis im Handel. Die hygienegerechte Antriebstechnik kann problemlos direkt in Deltaroboter oder andere Maschinen integriert werden. Fotos: WITTENSTEIN Alle profitieren von HD Siegfried Wallauer: „Von hygienegerechtem Design als unverzichtbarem Bestandteil moderner Anlagen in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie profitieren alle.“ Die Hygienic-Design-Antriebstechnik von WITTENSTEIN trage dazu schon heute ihren Teil bei. Beispiel: die neue, integrierte Motor-Getriebe-Einheit axenia value im Hygienic Design. Die Servoaktuatoren dieser Baureihe und andere Hygienic- Design-Lösungen wie die spielarmen Planetengetriebe der Produktfamilien HDP+ und HDV entsprechen laut Hersteller in allen relevanten Belangen den Empfehlungen und Vorgaben der European Hygienic Engineering & Design Group (EHEDG). Das bedeutet unter anderem: u außenliegende Gehäuseoberflächen, die u.U. mit dem Produkt oder mit Reinigungs- oder Desinfektionsmedien in Berührung kommen können, sind in extrem widerstandsfähigem chemikalien- und korrosionsbeständigem Edelstahl 1.4404 / AISI 316L ausgeführt u die Oberflächenrauheit des Edelstahls ist auf Ra ≤ 0,8 µm reduziert, um Anhaftungen sicher auszuschließen u Gehäuseaufbau ohne mechanische Übergänge, Spalten, Vertiefungen, herausstehende Schraubenköpfe, Hinterschnitte oder Toträume, in denen sich Bakterien oder Mikroorganismen einnisten könnten u keine horizontalen Flächen, die ein vollständiges Ablaufen der Reinigungs-/Desinfektionsmedien nach Einwirken und Abspülen verhindern könnten u glatte, abgerundete Kanten mit Radius ≥ 3 mm u beständige, lebensmitteltaugliche Dichtungsmaterialien wie PTFE, Fluoroprene oder thermoplastisches Polyurethan (TPU), die die Anforderungen der EHEDG und meist auch der FDA an Hygienic Design erfüllen u höchste Dichtigkeit durch Schutzarten bis IP 69X und Reinigungsdruck bis 30 bar u Laser-graviertes und damit hygienisches Typenschild Wallauer: „Produktions- und Verpackungsmaschinen für Lebensmittel, die in offener Bauweise ausgeführt werden, können durch Einsatz solcher Komponenten, die sich ohne weitere Schutzmaßnahmen prozess-/wartungsgerecht integrieren lassen, komplett im hygienegerechten Design gebaut und abgenommen werden.“ WITTENSTEIN SE Walter-Wittenstein-Straße 1 D-97999 Igersheim www.wittenstein.de 13

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