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Getränke! Technologie & Marketing 2/2023

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Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

MARKT | Investition in

MARKT | Investition in Digitalisierung FLEXIBLE FINANZIERUNG Digitalisierung und Finanzierung Es sind spannende Zeiten: „Gestresste“ Lieferketten, explodierende Energiepreise und inflationsgebeutelte Verbraucher stehen den Chancen gegenüber, die aus neuen Produktideen und sich verändernden Konsumgewohnheiten erwachsen. Ob für die Getränkeindustrie dabei die Chancen oder die Risiken überwiegen, kann jedes Unternehmen beeinflussen: durch Investitionen in Digitalisierung und die passende intelligente Finanzierung. von Klaus Meyer, Leiter des Commercial Finance-Geschäfts, Siemens Financial Services Deutschland 44 | Getränke! 02 | 2023 A us heutiger Sicht war die Pandemie sicher nicht das Schlimmste, was der Getränkebranche passieren konnte – trotz monatelanger Lockdowns in der Gastronomie. Bei Weitem problematischer sind die andauernden Belastungen der Lieferketten und steigenden Rohstoffpreise, vor allem aber die Energieknappheit und Kaufzurückhaltung der inflationsgebeutelten Verbraucher. Das alles ergibt einen Cocktail schwer vorhersehbarer Risiken, dem allerdings auch Chancen gegenüberstehen – speziell für flexible Anbieter, die mit der Zeit gehen. Veränderte Konsumgewohnheiten, schlagen sich nicht nur in steigenden Marktanteilen für Co-Fermente, Hard Seltzer und alkoholfreie Optionen nieder. Vielmehr besteht der Trend, dass Anbieter Produkte nicht länger auf bestimmte – halbwegs definier- und in ihrem Potenzial abschätzbare – Verbrauchergruppen zuschnitten, sondern dazu übergehen, Produkte für bestimmte Anlässe zu entwickeln. Angesichts dieser Entwicklung liegt es auf der Hand, dass Prozessoptimierung und Digitalisierung die ersten Plätze auf der Agenda von Getränkeherstellern belegen sollten: Schließlich sind sie der Schlüssel zu flexibler Produk tion und damit schneller Reaktion auf Kundenwünsche. Doch die Digitalisierung und Optimierung der Prozesse erlauben es der Getränkeindustrie, nicht nur Chancen wahrzunehmen – sie mildern auch entscheidend die eingangs genannten Risiken. Zudem gibt es einen Aspekt, dessen Wichtigkeit unabhängig davon ist, ob man sich auf Erfolgsaussichten oder eine Steigerung der Krisenfestigkeit fokussiert – und das ist die intelligente Finanzierung der für Prozessoptimierung und Digitalisierung erforderlichen Investitionen. Wie kann die Getränkeindustrie krisenfester werden? Das Grundrezept zur Krisenfestigkeit ist simpel: Energieverbrauch, Kosten und CO 2 -Ausstoß runter, Effizienz, Produktivität und Rentabilität rauf. Für die Umsetzung gilt das leider weniger, auch wenn eine neue Generation digitaler Technologien Getränkehersteller in die Lage versetzt, alle Datenpunkte (zum Beispiel Sensoren) ihrer unterschied lichen Anlagen und Kontrollsysteme miteinander zu vernetzen. so einen ganzheitlichen Überblick über die Performance einer Fabrik zu erhalten. Durch die Vernetzung können Probleme und Foto: Siemens Effizienzlücken schneller erkannt und kontinuierliche Verbesserungen angestoßen werden. Enorme Potenziale durch digitale Technologie Studien belegen, dass durch den Einsatz digitaler Technologie bis zu 50 % der Aufgaben in der gesamten Lieferkette automatisiert werden könnten. Das hätte nicht nur positive Auswirkungen auf die Produktivität und die Betriebskosten, sondern würde auch dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken. Die Verbindung von digitaler Transformation und Automatisierung bietet also erhebliche Potenziale, um die Betriebskosten und Gewinnmargen in der Getränkeherstellung positiv zu beeinflussen. Zu den Vorteilen gehören außerdem

MARKT | Investition in Digitalisierung die schnellere Lösung von aufkommenden Problemen, eine geringere Variabilität von Prozessparametern, minimierte Rohstoffverluste, eine Reduzierung des Energieverbrauchs, die verbesserte Produktions-/Kosteneffizienz und eine erhöhte Produktivität. Angesichts der ohnehin überschaubaren Gewinnspannen stellt sich für Getränkehersteller jedoch die Frage, wie sie trotz unsicherer Märkte mit Optimismus in technologische Verbesserungen investieren können. Die Nachwirkungen der Pandemiekrise führen bis heute dazu, dass das verfügbare Kapital beschränkt ist. Dass die Unternehmen eigene Mittel weiterhin nur zurückhaltend einsetzen, behindert zusätzlich die notwendigen Investitionen in Technologie und digitale Lösungen. Studien für die gesamte Lebensmittelbranche belegen, dass dies letztlich eine eigene Form von „Digital Gap“ erzeugt: Mehr als die Hälfte der digitalen Pioniere erhöhen ihre Technologieausgaben in Folge von COVID-19, während bei den digitalen Nachzüglern nur gut ein Drittel mehr in diesem erfolgs- und zukunftskritischen Bereich investieren will. Ergo laufen fast zwei Drittel dieser Nachzügler Gefahr, den Anschluss bei Automatisierung und digitalen Technologien zu verlieren. Flexible Finanzierung als Schlüssel Was können Technologieanbieter und Finanzierer tun, um Getränkeherstellern Investitionen zu erleichtern, die helfen, die drohende digitale Lücke zu schließen und gleichzeitig die Gewinne zu steigern? Aus Sicht von Siemens ist dazu ein Ansatz gefragt, der zwei Aspekte miteinander verbindet: einen beratenden skalierbaren Ansatz, der eine schrittweise Digitalisierung und Automatisierung ermöglicht, und ein darauf abgestimmtes Konzept für intelligente Finanzierungslösungen. Derartige Lösungen ermöglichen die Anschaffung von Technologie und Ausrüstung auf eine Weise, die finanziell nachhaltig und auf die spezifischen Geschäfts- und Cashflow-Bedürfnisse der investitionswilligen Unternehmen zugeschnitten ist. Deshalb erfordern intelligente Finanzierungen für die digitale Transformation in der Getränke industrie Einblicke in die Technologie, die Märkte, die Anwendungen und die Wettbewerbssituation – also Kenntnisse, über die nur spezialisierte Finanzierungsanbieter verfügen. Auf Basis dieser Kenntnisse passen diese Anbieter den Finanzierungszeitraum und die Finanzierungsbedingungen an den voraussichtlichen Nutzen an, der aus der Technologie erwächst. Einsparungen oder Gewinne aus dem Zugang zu der Technologie werden zur Finanzierung der monatlichen Zahlungen verwendet, wodurch die Technologie für den Anwender vom Start weg kostenneutral werden kann. Künftige Einsparungen werden effektiv zur Finanzierung der aktuellen Investition genutzt, ohne dass Kapital gebunden werden muss. Foto: Siemens Häufig werden zudem auch die Nebenkosten, wie beispielsweise die Wartung, in einer gebündelten monatlichen Zahlung abgedeckt. Um rasche Kauf- und Implementierungsentscheidungen zu ermöglichen, kann der Finanzierer zudem eine Rahmenvereinbarung anbieten, die eine schrittweise Digitalisierung optimal begleitet. Weil die Zeiträume für technologische Innovationen und Aufrüstungen immer kürzer werden, sollten Finanzierungen die Flexibilität bieten, das Equipment bereits während des Finanzierungszeitraums aufzurüsten. Bei solchen Upgrades werden die Technologieplattformen mit neuer Hard- und/oder Software nachgerüstet. Spezialisierte Finanzierer können dabei auch das Softwareelement in ein Gesamtfinanzierungspaket einbeziehen. Auch ein Wechsel von Technologie- oder Produktionsplattformen birgt Herausforderungen, die der richtige Finanzierer abfedern kann – etwa durch eine Aussetzung der Ratenzahlung, bis die neuen Systeme tatsächlich produktiv sind und Erträge erwirtschaften. Vorteilhaft ist zudem eine enge Beziehung zwischen Finanzierungsund Technologieanbieter. Siemens Financial Services (SFS) nutzt diese enge Beziehung, um Käufern von Siemens-Produkten maßgeschneiderte Vereinbarungen wie verlängerte Zahlungsziele von bis zu 180 Tagen (Extended Payment Terms) anzubieten. Ein weiterer Vorteil ist die Bankenunabhängigkeit, die spezialisierte Finanzierer bieten. Betriebe erhalten so Zugang zu zusätzlichen Finanzmitteln ohne Auswirkungen auf bestehende Bankkreditlinien. So entsteht wirtschaftliche Bewegungsfreiheit für Vertriebsinitiativen, die Einstellung von Fachkräften oder Logistikmaßnahmen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Nutzung flexibler Finanzierungsmodelle Getränkehersteller in die Lage versetzt, nicht nur ihre Zahlungen entsprechend dem Liquiditätsprofil anzupassen, sondern auch garantierte Zinssätze über den gesamten Finanzierungszeitraum festzuschreiben. Die Zahlungen können zudem gegebenenfalls an strategischen Zielen wie Abfallreduzierung, Produktivitätssteigerung, Energieeffizienz usw. ausgerichtet werden. Und last, but not least hilft flexible Finanzierung dabei, kurzfristige Steuervergünstigungen und Abschreibungen zu nutzen und frei zu gestalten. Gold-Standard: innovative Technologie und flexible Finanzierung Technologische Spitzenleistungen reichen für sich allein also nicht aus, um die Getränkeindustrie fit für die Zukunft zu machen. Erst die Kombination aus innovativer Technologie und flexibler Finanzierung bietet den Unternehmen einen nachhaltigen Weg zur Modernisierung, Automatisierung und digitalen Umgestaltung ihrer Prozesse – sei es zu Nutzung von Chancen oder zur Minderung von Risiken. Mehr Informationen www.siemens.de Getränke! 02 | 2023 | 45

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