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Getränke! Technologie & Marketing 1/2022

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Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

MARKETING | Produkte mit

MARKETING | Produkte mit Benefit OMMUNIKATIONSINSTRUMENT VERPACKUNG „Message in a Bottle“ Gesellschaftlich relevante Themen werden auch von Unternehmen aus der Getränkeindustrie aufgegriffen und gezielt durch ihre Produkte und Verpackungen platziert. Das Besondere an vielen Produkten: Sie sind klassisch, oft „normal“ oder bekannt, zum Beispiel eine Limonade. Doch dahinter steckt eine besondere Message oder der Wille, etwas zu verändern und zu helfen. Mit einem großen Benefit: Die Unternehmen fördern mit ihren Getränken und der dahinterstehenden Unternehmensstrategie Engagement für Soziales und Umwelt, das sie klar kommunizieren. 48 | Getränke! 01 | 2022 D ie Vorteile von Glas als Verpackung liegen dabei auf der Hand: Es lässt sich individuell gestalten – sei es durch die Form, den Aufdruck oder ein aussagekräftiges Etikett auf einer klassischen Flasche. Glas ist dazu – als Mehrwegverpackung – bis zu 50-mal wiederbefüllbar und zu 100 % unendlich oft recycelbar, ohne Qualitätsverlust. Dank seiner Inertheit ist Glas außerdem eines der sichersten Verpackungsmaterialien, denn es lässt praktisch keine Wechselwirkung zwischen Verpackung und Inhalt zu. Das Produkt schmeckt, wie es schmecken soll. Vier Unternehmen haben es mit ihren – zunächst klassisch erscheinenden – Getränken geschafft, die Verpackung als Kommunikationsund Förderinstrument zu nutzen. Mit einer ganz individuellen „Message in a Bottle“. Viele Produkte, ein wichtiger Appell Das Hamburger Unternehmen fritzkola hat es geschafft, mit Kolas, Limo naden und Schorlen neben internationalen großen Playern erfolgreich zu werden. Inzwischen bietet fritz-kola ein breites Sortiment an – neben verschiedenen kola-Varianten gibt es fritz-limos, fritz-spritz-Schorlen, mischmasch und fritz-mate, alle in kleinen Portionsgrößen und nur in Glas-Mehrwegflaschen. Eine Verpackung, auf die das Unternehmen von Anfang an zu 100 % gesetzt hat. „Wir füllen fritz-kola seit unserer Gründung im Jahr 2003 nur in Glas-Mehrwegflaschen ab, weil es für uns die ökologisch sinnvollste Verpackung ist“, so Björn Knoop, Leiter Unternehmenskommunikation, PR und Nachhaltigkeit bei fritzkola. „Der Transport und die Rei- nigung verursachen weniger Aufwand als die Herstellung neuer Flaschen. Diesen Aufwand können wir zusätzlich durch nachhaltige, regionale Abfüllungen und effiziente Anlagen minimieren. Und durch den geschlossenen Recyclingkreislauf können wir unseren Beitrag dazu leisten, Müll und Mikroplastik – zum Beispiel in den Ozeanen – zu vermeiden.“ Die klassische Glasflasche ist bei den Konsumenten bekannt und mittlerweile ein wesentlicher Treiber für die Aktivitäten von fritz-kola. Mit der Initiative „Trink aus Glas“ fordert das Unternehmen für ganz Deutschland Getränkeregale, in denen nur noch Glasflaschen stehen. „Mit der ‚Trink aus Glas‘- Initiative wollen wir einen Systemwandel in der Getränkeindustrie anstoßen. Wir möchten Menschen dazu motivieren, ihre Getränke nur noch aus Glasflaschen zu trinken“, erzählt Lena Johe, Brandmanagerin bei fritz-kola. „Das möchten wir natürlich nicht alleine machen, sondern gemeinsam mit starken Partnern, die fritz-kola und andere Getränke konsumieren, bewerben, kaufen oder verkaufen. Zum Bei- Foto: fritz-kola / André Rudolph spiel über Aktionstage oder Beach- Cleanups in verschiedenen Städten. Denn dann wird der Hebel umso größer.“ Im Rahmen der Initiative setzt fritz-kola sich zusammen mit der „Surfrider Foundation Europe“ und der Unterstützung der Verbraucher dafür ein, 1.000 Strände, Seen und Flüsse von Müll zu befreien. Mit einer Sonderedition der bekannten Kola, einer eigenen Investition von 100.000 Euro und einem Appell, der durch die Glasverpackung nach außen kommuniziert wird. Ikonische Flasche, neue Messages Almdudler ist mit 99 % Markenbekanntheit in Öster reich und 59 % Markenbekanntheit in Deutschland die erfolgreichste Alpenkräuterlimonade der Welt. Doch warum lieben viele Verbraucher das spritzige, alkoholfreie Erfrischungsgetränk so sehr? Valerie Semorad, Leiterin Brandmanagement bei Almdudler, ist sich sicher: „Es ist die Mischung aus Produkt, Verpackung, Marke, CSR-Engagement und klarem Statement.“ Almdudler überzeugt mit einem konsequenten Produkt- und

MARKETING | Produkte mit Benefit Markenauftritt. Die unverkennbare österreichische Herkunft, die Natürlichkeit, aber auch das Alpenfeeling treiben die Marke an und machen sie zu einer Lovebrand. Die ikonische Glasflasche wurde seit Erfindung 1957 in ihrer Form nie verändert und hat einen hohen Wiedererkennungswert. „Glas ist nicht nur für uns, sondern für viele Unternehmen mehr als eine Verpackung. Es ist eine Emotion und Teil der DNA unseres Unternehmens“, erzählt Semorad. „Deswegen nutzen wir unsere Glasflasche auch ganz bewusst, um wichtige gesellschaftliche Themen hervorzuheben.“ Dafür stehen Limited Editions wie die „Pride Edition“ zum Thema Diversität und Gleichgeschlechtlichkeit, die „Almdudler*in“ im Zuge der Diskussion über die Gendersprache oder die „Life Ball“- Aids-Flasche. Allein der Schriftzug „Almdudler*in“ zierte eine limitierte Auflage von rund 200.000 Stück der begehrten 0,35-l-Almdudler-Glas-Mehrwegflasche. „Almdudler ist ein Schluck Leichtigkeit aus der Flasche – mit gutem Gewissen und einem klaren Bekenntnis. Nicht nur zur Glasflasche, sondern zur Vielfalt in unserem Leben“, fasst Semorad zusammen. Foto: Almdudler: Almdudler Limonade A. & S. Klein GmbH & Co KG Von der Nordsee, für die Seenotretter Auch kleine Unternehmen schaffen es, ihre Produkte über eine klassische 0,33-l-Longneck-Glasflasche gekonnt im Regal zu platzieren und Engagement zu fördern. So zum Beispiel die Deichlimo, die einen besonderen Auftrag in ihrem regionalen Markenherz verankert hat: Mit jeder gekauften Flasche Deichlimo geht ein Teil des Erlöses an die Seenotretter. Das Unternehmen im Herzen Schleswig-Holsteins liegt nicht weit von der Nordsee entfernt, wurde 2014 gegründet und bietet mittlerweile Deichlimos in sieben verschiedenen Sorten an. „Wir wollten mit unserer Deichlimo ein regionales Produkt mit dem gewissen Etwas anbieten, das es exklusiv in der Gastronomie und in der Hotellerie gibt und das einzigartig schmeckt“, so Henning Tadsen, Gründer der Deichlimo und Geschäftsführer der Getränke Tadsen GmbH. „Gleichzeitig wollten wir damit Engagement für die Region zeigen. Gutes tun bei leckerem Geschmack – das ist unsere Aufgabe.“ Und das funktioniert: Von jeder gekauften Deichlimo geht 1 Cent an die Seenotretter, deren Arbeit auf See unerlässlich ist. Egal ob Mensch über Bord, Brand im Maschinenraum, Wassereinbruch auf einem Fischkutter, ein schwer verletzter Seemann auf einem Frachtschiff, Ruderausfall an Bord eines Motorbootes, Mastbruch auf einer Segeljacht, ein erschöpfter Surfer – die Helfer auf See sind da. Als Partner konnte das Unternehmen die nicht weit entfernte Husumer Mineralbrunnen HMB GmbH dafür gewinnen, die Deichlimo zu produzieren und in Glas-Mehrwegflaschen abzufüllen. Um so einen umweltbewussten, kurzen Weg in die Gastronomie und Hotellerie zu sichern. Regional produziert, regional engagiert Dass Apfelschorle auch Gutes tun kann, zeigt das Unternehmen Limoment GmbH aus dem ostwestfälischen Bielefeld: Bei der regional und fair produzierten Apfelschorle „Durstspender“ wird ein Drittel des Gewinns an Umwelt- oder Sozialprojekte in Ostwestfalen-Lippe gespendet. „Mit unserem Durstspender haben wir eine regional und fair produzierte Apfelschorle auf den Markt gebracht, die zeigt, dass uns Mensch und Umwelt am Herzen liegen“, erzählt Janosch Kriesten, Geschäftsführer der Limoment GmbH. „Deswegen spenden wir ein Drittel des Gewinns an Umwelt- oder Sozialprojekte in unserer Nachbarschaft. Ob der Bau eines Bienenhotels, die Finanzierung eines Spielgeräts für den lokalen Kindergarten oder die Unterstützung eines gemeinnützigen Projekts – mit dem Durstspender möchten wir alles möglich machen!“ Das Besondere: Die Verbraucher können entscheiden, welche Projekte das Unternehmen mit den Spenden unterstützt. Dafür können Vorschläge eingeschickt werden, über die dann abgestimmt wird. Die naturtrübe Apfelschorle wird mit Obst aus Ostwestfalen-Lippe vegan und fair produziert und in eine klassische 0,33-l-Glas-Mehrwegflasche abgefüllt – mit einem zum Markenauftritt passenden, natürlich gestalteten Etikett und einem Wortspiel im Namen selbst. „Die Wahl unserer Verpackung ist klar auf die Glasflasche gefallen, wie auch bei unseren anderen Limonaden“, so Kriesten. „Sie schützt den Geschmack unserer Produkte optimal und hat einen großen Vorteil in puncto Umwelt: Sie ist wiederbefüllbar und im Anschluss recycelbar. Was möchten wir mehr?“ Mehr Informationen www.glasaktuell.de Abb. links: Deichlimo Foto: Getränke Tadsen GmbH Abb. rechts: Limoment Foto: Limoment GmbH Getränke! 01 | 2022 | 49

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