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Getränke! Technologie & Marketing 1/2021

BRANCHEN REPORT | Lager-

BRANCHEN REPORT | Lager- und Produktionshallen Der Palettierer „MultiPal POR-4A“ ist eine Portalmaschine mit vier Achsen. Erstmals setzt Beyer ein Wechselmagazin mit fünf Wechsel-Plätzen ein. Die unterschiedlichen Hakengreiferköpfe sind für sechs verschiedene Kunststoffkisten im Einsatz, jeder Greiferkopf hat ein Palettenhandling integriert. Foto: Beyer Maschinenbau GmbH 26 | Getränke! 01 | 2021 und Flaschen sowie einen Kartonaufrichter und -verschließer lieferte Beyer. Hinzu kommt eine Inspektions-Maschine von Nagel und ein Abschrauber von Rink. Die komplette Linie wurde von Beyer geplant und letztlich gemeinsam mit Hormes realisiert. Auspacker für sechs Kastenformate Die Leergutkisten werden manuell auf eine Schwerkraftrollenbahn aufgesetzt und dabei auf Fremdkörper kontrolliert. Die Kisten fahren dann auf einem Transporteur mit Edelstahlscharnierkettenband zum Auspacker „MultiPac-POR-800-AP“. Diese Portalmaschine ist in H-Form aufgebaut und verfügt über ein Packkopfmagazin mit halbautomatischem Greiferkopfwechsel. Die beiden Packköpfe sind so universell gestaltet, dass damit sechs Kastenformate verarbeitet werden können. Die Packtulpen sind Langzeitgreifertulpen, die Steuerung der Maschine ist eine Siemens S7– 1500, einfach bedient wird das System über ein 12 Zoll Touch­ Panel. Die ausgepackten Flaschen fahren in den Rink-Einzelflaschen-Entschrauber und von dort weiter zu Waschmaschine, Inspektion, Füller und Etikettierer. Möglich ist, dass nur Neuglas gefahren oder dieses zusätzlich eingespeist wird, hierzu setzt das Bedienpersonal den halbautomatischen Beyer-Neuglasabheber „MultiPal-POR-NGAH-HA“ ein. Lage für Lage heben die Packtulpengreiferköpfe die neuen Flaschen ab und setzen sie auf ein Band in Richtung Waschmaschine. Flaschen einpacken Die befüllten, verschlossenen und etikettierten Flaschen – abgefüllt werden in Diesdorf 200 ml-Gastro- Flaschen, 0,7l- und 1,0l-Saftflaschen sowie 0,75l-Bordeaux-Flaschen für die Obstweine, dabei 90 % Mehrweg- und zehn Prozent Einwegflaschen, letztgenannte wachsen allerdings von der Menge her deutlich an – werden nun entweder in Kartons oder in Kisten verpackt. Die leeren Kisten wurden zunächst im Klemmbacken-Aufwärts wender gewendet, Scherben und ähnliche Fremdkörper fallen dabei heraus. Auf dem Kopf stehend, passieren die Gebinde den Kastenwascher, werden in einem Schwerkraft-Abwärtswender zurück gedreht und fahren in den Beyer-Einpacker ein. Dieser ist annähernd baugleich mit dem Auspacker, nur in T-Aufstellung konzipiert. Ein spaltfreier Übergang zwischen Flaschentransport und Flaschentisch sowie ein integrierter Flaschenrüttler und eine Flaschenvollzähligkeitskontrolle sorgen für ein reibungsloses Handling. Ebenso die Scharnierbandketten aus Edelstahl, der Gebindetransport mit integrierten Stoppern wie auch der pneumatisch heb- und senkbare Kastenzentrierrahmen. Die Maschine hat ein Magazin für drei Greiferkopfgarnituren, so können sechs unterschiedliche Kasten- und drei Kartonformate bestückt werden. Mit wenigen Handgriffen und dem Umstecken von zwei Leitungen werden die Einpackköpfe getauscht. Palettiermaschine mit Wechselköpfen Nach dem Einpacken fahren die Kisten sehr geräuscharm in den Palettierer „MultiPal POR-4A“ ein, eine Portalmaschine mit vier Achsen. Erstmals setzt Beyer in dieser Maschine ein Wechselmagazin mit fünf Wechsel-Plätzen ein, drei davon sind aktuell belegt. „Noch werden die Kartons von Hand palettiert, wir haben aber bereits alles technisch für eine vollautomatische Palettierung vorbereitet“, sagt Till Beyer. Ein Greiferkopf dafür oder auch für andere Formate kann jederzeit nachgerüstet werden. Die SEW-Servoantriebe mit Motion Control-Steuerung sorgen für hochdynamische Bewegungen und exakte Positionierungen. Die Fahrachsen in x- und y-Richtung sind als Rollenfahrwerke ausgeführt, Zahnriementechnik bewirkt eine leise und wartungsfreundliche Maschine. Aktuell sind drei unterschiedliche Hakengreiferköpfe für sechs verschiedene Kunststoffkisten im Einsatz, jeder Greiferkopf hat ein Palettenhandling integriert: Ist also eine Palette voll und weggefahren zum Abheben durch den Stapler, holt der Greiferkopf selbstständig eine neue Palette und positioniert diese. Auch diese unterschiedlichen Greiferköpfe sind an Schienen aufgehängt, wenige Handgriffe und Schnellwechseleinrichtungen bewerkstelligen einen raschen Wechsel. Richtige Entscheidungen „Wir haben mittlerweile 18 feste Mitarbeiter, fünf davon in der neuen Abfüllung. Wir mussten mit der neuen Linie auch neues Personal finden, das ist uns gelungen, sodass wir unseren klaren Trend nach oben bei den Gebinden, bei den Sorten und bei den Mengen mit dieser neuen Linie fortsetzen können. Wir können jetzt an guten Tagen bis zu 40.000 Flaschen mit 0,2 Liter füllen sowie regelmäßig und rasch Formate wechseln. Das war uns vorher nicht möglich. So können wir nicht nur unsere speziellen und seltenen Brände, etwa aus Erdbeeren, Blaubeeren oder Rhabarber, wie auch unsere vielen außergewöhnlichen Obstweine, Säfte, Schorlen oder Cider in Mehrweg- und Einwegglasflaschen abfüllen. Die Entscheidung für die neue Linie und vor allem für Beyer als Planer und Realiseur war daher absolut die richtige“, betont Matthias Schulz. Mehr Informationen www.beyer.de

BRANCHEN REPORT | Etikettieren HALBAUTOMATISCHER ETIKETTENSPENDER FÜR FRÄNKISCHE KAFFEERÖSTEREI Etikettierung von Kaffeedosen Auch und besonders in Krisenzeiten wird Kaffee gern getrunken. „Kaffee ist systemrelevant“, erklärt Reiner Sulzer, Geschäftsführer der Espressone GmbH aus dem fränkischen Cadolzburg. Um die Kaffeeversorgung der Nation sicherzustellen, röstet er daher kontinuierlich seine säurearmen Kaffeemischungen im schonenden Trömmelröstverfahren. Zur zuverlässigen Etikettierung der Kaffeedosen setzt Reiner Sulzer auf die Technik des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme. Kaffee ist systemrelevant „In unserem Lagerverkauf und Online-Shop vertreiben wir den nachhaltigen Kaffee unserer Eigenmarke Espressone“, erläutert Reiner Sulzer. „Um die Kaffeedosen möglichst schnell und gleichzeitig präzise kennzeichnen zu können, nutzen wir einen halbautomatischen Etikettenspender von Bluhm Systeme.“ Auf Wunsch werden die Produkte jedoch auch mit Fremdlabeln etikettiert. Die Geset 141 ist ein Tischetikettiersystem zur Rundumetikettierung von zylindrischen Produkten. Es verarbeitet Etiketten in Breiten von wahlweise 150 oder 200 mm. Bei Espressone werden die Etikettenvarianten mit einer Größe von 115 x 310 mm entweder in der Druckerei bestellt oder selbst auf einem Etikettendrucker ausgedruckt. Anschließend lassen sich die Etikettenrollen schnell und bequem in den Etikettenspender einsetzen. Etikettierung durch Rotation Zur eigentlichen Etikettierung legt ein Espressone-Mitarbeiter die Kaffeedosen einzeln in das Rollen-System des „Um die Kaffeedosen möglichst schnell und gleichzeitig präzise kennzeichnen zu können, nutzen wir einen halbautomatischen Etikettenspender von Bluhm Systeme. “ REINER SULZER, Geschäftsführer Espressone GmbH, Cadolzburg Gerätes ein und fixiert sie quer zur Laufrichtung durch Herunterdrücken eines Hebels. Die Geset 141 eignet sich zur Etikettierung von Produkten mit Durchmessern von mindestens 15 und maximal 155 mm. Die Längen können von 30 bis 252 mm variieren. Die Espressone­ Kaffeedosen haben einen Durchmesser von 99 mm und sind 115 mm hoch. Da die drei integrierten Andrückrollen des Etikettiersystems segmentiert sind, lassen sich auch Produkte mit hervorstehenden Kanten etikettieren. Ein Ultraschallsensor erkennt, wo die bunten, weißen oder wahlweise transparenten Etiketten auf der eingelegten Rolle beginnen. So kann das System sie ein Stück weit vom Trägerpapier abschälen. Anschlie­ ßend wird die Dose in eine Rotationsbewegung versetzt, im Zuge derer das hervorstehende Etikettenstück an der Mantelfläche haftet. Das Etikett schält sich komplett vom Trägerpapier ab und legt sich dabei automatisch um die Dose. Nach der Etikettierung löst der Mitarbeiter den Hebel und entnimmt das Produkt. Zwar wird bei Espressone nur mit einem einzelnen Etikett rundum gekennzeichnet. Optional lassen sich mit der Geset 141 aber auch zwei verschiedene Etiketten (Vorund Rückseitenetikett) in einem bestimmten Abstand auf ein Produkt spenden. Voraussetzung ist, dass die Etiketten dieselbe Länge besitzen. Der gewünschte Abstand zwischen diesen beiden Etiketten kann im Vorfeld bequem am Gerätedisplay eingestellt werden. Produktbedruckung möglich Je nach Bedienung erreicht der Etikettenspender Leistungen von bis zu 30 Produkten pro Minute. Dank der einfachen Integrierbarkeit eines Drucksystems wäre zudem eine Produktbedruckung möglich. „Das ist bei uns noch nicht notwendig“, erklärt Reiner Sulzer. „Aber wer weiß, wie sich der Kaffeeabsatz in der nächsten Zeit entwickeln wird? Kaffee wird immer getrunken – und unsere köstlichen Blends natürlich besonders gern.“ Bei Espressone etikettiert eine halbautomatische Anlage Geset 141 die Kaffeedosen. Foto: Bluhm Systeme GmbH Mehr Informationen www.bluhmsysteme.com Getränke! 01 | 2021 | 27

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