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Genussatelier 2/2021

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IST UNSER HANDWERK Im Fokus von Menger-Krug steht die Herstellung von exzellenten Sekten aus hochwertigen deutschen Weinen in traditioneller Flaschengärung. Somit ist jede Flasche Menger-Krug durch etliche Handgriffe und viel Leidenschaft ge Besuchen Sie uns in der Sektmanufaktur und erleben Sie puren Sektgenuss.

ieditoriali prägt. www.menger-krug.de Was ist Genuss? Manchmal lässt sich das ganz simpel erklären. Genuss sind zuweilen Erinnerungen. Man schließt die Augen und lässt sich zurückversetzen in vergangene Zeiten. An den ersten Weihnachtstag früh morgens nach dem Aufstehen zum Beispiel. An Frühstück war in der Hektik des Familienbetriebs kaum zu denken. Eine Scheibe Brot mit Marmelade vielleicht, mehr nicht. Jetzt nur nicht stören! Schon zogen aus der Küche die ersten wunderbaren Duftwolken durchs Haus. Die Weihnachtsgans garte im Herd. Allein der Gedanke an die nach oben ragenden Keulen in ihrem appetitlich angebrutzelten Braun ließ uns das Wasser im Munde zerlaufen. Wenig später waberten auch die köstlichen Aromaschwaden des Rotkohls durch die Räume. Und irgendwann gegen eins, die Kartoffeln brodelten noch im Topf, zerlegte Vater auf einem breiten Tablett die Gans und Mutter richtete sie dekorativ auf einer großen Platte an. Eine andere Erinnerung, die Genuss pur versprach, waren die Backnachmittage in der Vorweihnachtszeit. Ich als Kind durfte aus dem wunderbar duftenden dünnen, braunen Teig mit Metallformen die Plätzchen ausstechen, Weihnachtsbäume, Sterne, Monde, Weihnachtsmänner, Herzen. Die legten wir aufs Backblech und ab ging es in den mit Gas befeuerten Backofen. Appetitlich strömte die würzige Luft durch die Küche, und als die Plätzchen später abgekühlt waren, durfte ich sie mit Zuckerguss bestreichen, dem weißen mit Zitronenaroma, dem rosafarbenen mit Himbeergeschmack, und abschließend kamen bunte Streusel auf das Gebäck. Wenn die Kekse abgetrocknet waren, legten wir sie in eine große Blechdose, die dann hoch oben, unerreichbar für die Kinder, auf einen Schrank gestellt wurde. Manchmal, wenn ich allein zu Hause war, konnte ich nicht widerstehen, kletterte auf einen Hocker und hob die Dose gen Fußboden, ganz vorsichtig, damit bloß kein Malheur passierte. Dann klappte ich den Deckel auf. Welch verführerische Noten von Teig, Zucker und mir damals noch unbekannten Inhaltsstoffen umgarnten meine Nase! Ich konnte nicht anders und stibitzte mir ein, zwei Plätzchen. Was für ein Geschmack, was für eine Steigerung der Freude auf Weihnachten! Und welch ein Genuss, der jeder noch so kostbaren Delikatesse standhielt. Das war eine schöne, tiefe Rückbesinnung in die Vergangenheit. Auch später, in den ersten Jahren des Berufslebens, spürte man zu Weihnachten schon auf der Reise nach Hause eine gewisse Aufregung. Endlich sind wir mal wieder alle beisammen, beim Festbraten, den vertrauten Plätzchen und nun auch schon mal bei einem edlen Tröpfchen Champagner und Wein. In zahlreichen Familien spielen sich an den Festtagen gewiss ähnliche Szenarien ab, noch heute, und das ist wirklich eine große Freude! In diesen Wochen jedoch sieht es anders aus. Beim Einkauf der Utensilien fürs festliche Gebäck müssen sich selbst Kinder Masken über Mund und Nase stülpen, Abstand muss in den Geschäften gewahrt werden, sich bloß keiner Infektionsgefahr in der um sich greifenden Pandemie aussetzen. Und warum? Weil sich immer noch Millionen von Unbelehrbaren in grenzenlosem Egoismus dem Piks verweigern und die Gesellschaft komplett in größte Bedrängnis bringen. Ich wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest bei genussvollen Stunden und einen besinnlichen Start ins neue Jahr. Trotz allem! EDITORIAL Genussatelier 3

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