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food TECHNOLOGIE 5/2022

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Food Technologie, Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung ist die Fachpublikation für Führungskräfte im deutschsprachigen Raum, sowie einigen Ländern Osteuropas. In praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen berichten wir über Roh- und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen und Märkte, Herstellungstechnologie, Verfahrenstechnik sowie Verpackungstechnologien und -material.

NEWS/EVENTS MULTIVAC

NEWS/EVENTS MULTIVAC investiert in Gebäudekomplex Neuer Standort in Buchenau mit Produktionshalle, Entwicklungs- und Anwendungszentrum MULTIVAC hat am 13. Oktober mit dem Bau eines neuen Gebäudekomplexes in Buchenau (Dautphetal) begonnen. Rund 15 Millionen Euro nimmt das Unternehmen in die Hand, um einen Produktionsstandort mit Kompetenzzentrum für Anwendungstechnik und Entwicklung für die florierende Business Unit Slicing zu schaffen. MULTIVAC investiert 15 Millionen Euro am Standort in Buchenau. MULTIVAC entwickelt und produziert am Standort Buchenau seit 2017 Hochleistungsschneidemaschinen für die weltweite Lebensmittelindustrie. Eine Business Unit, die in den vergangenen vier Jahren stark gewachsen ist. „Da wir auch in den nächsten Jahren steigende Nachfrage erwarten, sind nun deutlich größere Räumlichkeiten notwendig“, sagt Tom Stachel, Senior Vice President Business Unit Slicing. „Um das erwartete Wachstum absichern zu können und gleichzeitig Kundennähe zu garantieren, investieren wir deshalb in ein neues Anwendungszentrum für Tests und Vorführungen am Standort Buchenau.“ Weitere Informationen: www.multivac.com Bildquelle: MULTIVAC Kalender 2022/23, November – Februar NOVEMBER SPS 2022 – Messe, sps.mesago.com Nürnberg, DE 08. – 10. November Gulfood Manufacturing 2022 – Messe, www.gulfoodmanufacturing.com Dubai, VAE 08. – 10. November Lebensmittel 2.0 – Reduzierung, Reformulierung, Innovationen – Tagung/Conference, www.akademie-fresenius.de Mainz, DE 16. – 17. November all4pack 2022 – Messe, www.all4pack.com Paris, FR 21. – 24. November Cleanzone 2022 – Messe, www.cleanzone.messefrankfurt.com Frankfurt am Main, DE 23. – 24. November Aktuelle Trends der molekularbiologischen Lebensmittelanalytik, https://gdch.academy/c/609/22 Freiburg, DE / Online 24. – 25. November DEZEMBER Food ingredients Europe 2022 – Messe, www.fi global.com/fi europe Paris, FR 06. – 08. Dezember QM & QS am Limit: Energieknappheit, explodierende Kosten und Lieferanten-Ausfälle – Seminar, www.behrs.com Online 21. Dezember JANUAR Energieeffi zienz: Maßnahmen bei Neu- und Umbauten – Seminar, www.akademie-fresenius.de Online 19. Januar FEBRUAR FILTECH 2023 – Messe, www.fi ltech.de Köln, DE 14. – 16. Februar 48 foodTECHNOLOGIE 5 · 2022 NOVEMBER

TRENDS & EMOTIONEN Mit Green Deal dem Klimawandel trotzen Weit mehr als 800 Millionen Menschen auf unserem Globus müssen hungern. Und es werden immer mehr. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ganz aktuell ist es der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der die Preise für Getreide in die Höhe treibt. Die Exporte aus dem wichtigen russischen Nachbarland dieser lebensnotwenigen Ernährungsgrundlage laufen nur noch schleppend. Hinzu kommt die Corona-Pandemie, wodurch wegen der Restriktionen in vielen Häfen dieser Welt Containerfrachter – auch befüllt mit Rohstoffen für die Ernährung – festliegen. Deshalb können sich so viele Menschen besonders in den ärmeren Regionen in Afrika und in Asien Lebensmittel wie Brot etwa nicht mehr leisten. Dies sind Ursachen für die Ernährungskrise, die hoffentlich nur vorrübergehend Bestand haben. Viel bedeutender für die Notlage allerdings ist der Klimawandel, und der ist unaufhaltsam. Vor allem Dürre und Überschwemmungen zerstören die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Die Europäische Union hat sich nun zum Ziel gesetzt, in ihren Grenzen neue Grundlagen zu schaffen, um die Ernährung für die Zukunft zu sichern. Green Deal nennt die EU-Kommission das Herzstück, mit dem sie dem Klimawandel trotzen will. Kürzlich erst hat sich die Mehrheit der EU-Agrarminister für neue Züchtungstechniken zur Ernährungssicherung ausgesprochen. Bis Mitte 2023 will die Kommission dafür einen Vorschlag präsentieren. Es geht darum, das bisherige Gentechnik- Recht, das seit 25 Jahren Bestand hat, zu reformieren. Damals war die Entscheidungslage ziemlich einfach: Sie basierte auf einem strikten Entweder-Oder, also GVO, gentechnisch veränderte Organismen, oder natürliche Züchtung. Dieses grobe Raster, das den damaligen Wissensstand widerspiegelt, gilt rechtlich bis heute. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben die aktuelle Lage völlig gewandelt. Und so will nun die EU-Kommission die Gentechnik- Gesetze dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt anpassen. Er soll Innovationen in der Landwirtschaft ermöglichen, heißt es in Brüssel, ohne das hohe Schutzniveau für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt aufzugeben. Im Vordergrund steht dabei die Zulassung von Genome Editing, neue genomische Techniken, wie das CRISPR/Cas-System, die programmierbare Gen-Schere. Das ist eine molekularbiologische Methode, um DNA gezielt zu schneiden und zu verändern. Damit können einzelne DNA-Bausteine eingefügt, entfernt oder modifiziert werden Das Verfahren funktioniert grundsätzlich bei allen Organismen. Es kann in der Tier- und Pflanzenzüchtung und in der Biotechnologie eingesetzt werden. Mit Pflanzen, die gegenüber Krankheiten, Umweltbedingungen und Auswirkungen des Klimawandels widerstandsfähiger sind, können die NGT, New Genomic Techniques, zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen beitragen, heißt es in der Studie der EU-Kommission. So sei unter anderem ein geringerer Bedarf an landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Pestizide möglich. Einfache genom-editierte Pflanzen sind herkömmlich gezüchteten weitaus näher als gentechnisch veränderte. Sie sind so gut wie gar nicht von normal gewachsenen Pflanzen zu unterscheiden. Andere Länder und wichtige Agrarexporteure in Nord-und Südamerika haben längst entschieden, genom-editierte Pflanzen allenfalls mit geringen Auflagen anzubauen und zu vermarkten, wenn keine fremden Gene eingeführt wurden, das heißt, wenn solche Pflanzen auch mit herkömmlicher Züchtung oder infolge zufälliger Mutationen hätten entstehen können. Bei Agrarimporten ist es gar nicht mehr möglich, Beimischungen von genom-editierten Pflanzen zu erkennen und vom europäischen Markt fernzuhalten. Wohl auch deshalb mahnen Expertenkommissionen, Akademien, Fachverbände, wissenschaftliche Gesellschaften aus ganz Europa eine Reform der Gentechnik- Gesetze an. Die derzeitige Gesetzeslage führt zu einem implizierten Verbot neuer Pflanzenzüchtungsmethoden in der EU. Diese neuen Herangehensweisen sind aber wertvolle Werkzeuge für die Entwicklung widerstandsfähigerer Nutzpflanzen mit weniger Ressourcen und in kürzerer Zeit, argumentieren die Wissenschaftler. Sie ermöglichen somit eine dringend notwendige Weiterentwicklung in Zeiten des Klimawandels und der zu erwartenden Nahrungsunsicherheit, heißt es. Gentechnik-kritische Organisationen und Bio-Verbände lehnen den Vorstoß der EU zur Reform der gegenwärtigen Gesetzeslage hingegen vehement ab. Gewiss auch aus Eigennutz. Sie sehen ihre wachsende und privilegierte Stellung als Statthalter einer umweltund ernährungsbewussten Lebensweise bedroht. Wie dem auch sei: Die Uhren der EU laufen langsam. Ein Gesetzgebungsverfahren dauert. Und wenn es um Gentechnik geht, sind die Mitgliedsstaaten ziemlich zerstritten. Dennoch: Eine Reform des Gentechnikrechts ist aufgrund der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse letztlich unausbleiblich. Autor: Bert Pflüger, Fachjournalist

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