Aufrufe
vor 2 Jahren

food TECHNOLOGIE 1/2022

  • Text
  • Harnischcom
  • Einsatz
  • Promass
  • Schnell
  • Deutschland
  • Milch
  • Unternehmen
  • Lebensmittel
  • Produkte
  • Verpackung
  • Foodtechnologie
Food Technologie, Magazin für Inhaltsstoffe, Herstellung und Verpackung ist die Fachpublikation für Führungskräfte im deutschsprachigen Raum, sowie einigen Ländern Osteuropas. In praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen berichten wir über Roh- und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen und Märkte, Herstellungstechnologie, Verfahrenstechnik sowie Verpackungstechnologien und -material.

VERFAHRENSTECHNIK ·

VERFAHRENSTECHNIK · AUFBEREITUNGSANLAGEN Dosiersystem für Höhere Produktivität bei geringerem Verschleiß Optimale Dosiergenauigkeit von ± 1 bis 2 g dank servomotorischem Antrieb Umständliche Handhabung, Ungenauigkeit und mangelnde Flexibilität lassen die Betriebskosten von lebensmittelverarbeitenden Anlagen schnell explodieren. Denn insbesondere in wechselnden Linien genutzte Dosiersysteme haben hohen Hygieneanforderungen zu genügen und häufigen, gründlichen Reinigungszyklen standzuhalten. Zudem müssen die Anlagen eine gewisse Anzahl an Dosen schnell und zuverlässig abfüllen, ohne an Präzision einzubüßen. Üblicherweise ist dabei für jede Füllstelle ein eigenes Ventil zuständig. Ist allerdings nur eines davon fehlerhaft, kann sich das auf die gesamte Produktionslinie negativ auswirken und Qualitätsverluste nach sich ziehen. Um diese zeit- und kostenintensive Gefahr aus dem Weg zu räumen, hat die Holmatec Maschinenbau GmbH & Co. KG die Ventilzahl bei ihrem „Füller Typ Disk“ massiv reduziert. Das mobile System dosiert flüssige bis pastöse Produkte an bis zu zwölf – auf Anfrage auch mehr – Füllstellen mithilfe von lediglich einer einzigen Steuerscheibe. Auf diese Weise verringert die patentierte Konstruktion nicht nur den Reinigungsaufwand und somit die Standzeiten enorm, sondern verfügt im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen auch über nur ein Verschleißteil, was die Folgekosten senkt. Der servomotorische Antrieb sorgt darüber hinaus für eine sehr hohe Dosiergenauigkeit von ± 1 bis 2 g, sodass deutlich weniger Produktverluste während des Abfüllprozesses in Kauf genommen werden müssen. ebensmittel stellen industriell genutzte Abfüllanlagen vor enorme Heraus- „L forderungen“, so Heribert Große-Rechtien, Geschäftsführer der Holmatec GmbH & Co. KG. „Im Gegensatz zu Non-Food-Produkten müssen bei der Verarbeitung etwa sehr hohe Hygienestandards mit häufigen Reinigungsdurchläufen eingehalten werden.“ Außerdem können die Temperatur, Konsistenz und Zusammensetzung der Abfüllprodukte variieren, was insbesondere die zahlreichen empfindlicheren Bauteile von Dosiersystemen wie Ventile mitunter stark beansprucht. Denn in der Regel wird jede Füllstelle über ein jeweils eigenes Ventil reguliert, das wiederum für jeden Reinigungszyklus ausgebaut und zerlegt werden muss. Deshalb hat das auf lebensmittelverarbeitende Anlagen spezialisierte Unternehmen sowohl die Zahl der Verschleißteile als auch den regelmäßigen Reinigungsaufwand bei ihrem „Füller Typ Disk“, der für flüssige bis pastöse Produkte von bis zu 90 °C ausgelegt ist, deutlich verringert. um es den jeweiligen Füllstellen zuzuführen“, erläutert Große-Rechtien. „Den Kern der patentierten Technologie stellt dabei die Steuerscheibe des Ventils dar.“ Diese kann innerhalb von nur ca. 3 min ausgebaut werden, sodass die Komplettreinigung des Abfüllsystems, wie sie zur täglichen Hygieneroutine oder auch bei einem Produktwechsel notwendig ist, insgesamt lediglich 10 min in Anspruch nimmt. Der gesamte Reinigungs- und Wartungsvorgang ist dank der kompakten Konstruktion und den wenigen zu demontierenden Teilen unkompliziert von einer einzigen Person durchführbar, was zusätzlich zu den kurzen Stillstandzeiten der Anlage auch Personalkosten einspart. Bei dem Ventil handelt es sich zudem um das einzige Verschleißteil, sodass auch im täglichen Betrieb keine hohen Folgekosten entstehen. „Wie oft der Füller gewartet werden muss und wie schnell sich die Steuerscheibe abnutzt, hängt ganz von den geförderten Medien ab“, erklärt Große-Rechtien weiter. „Befinden sich darin beispielsweise unteilbar gefrorene Anteile, so kann sich das negativ auf die Lebensdauer des Ventils auswirken.“ Eine regelmäßige Überprüfung, die Der mobile „Füller Typ Disk“ von Holmatec dosiert flüssige bis pastöse Produkte an bis zu zwölf Füllstellen mithilfe von lediglich einer einzigen Steuerscheibe. Effizienzsteigerung dank kurzer Stand zeiten und hoher Dosiergenauigkeit „Egal, ob ich in sechs, acht, zehn oder zwölf Kavitäten abfüllen will – mit unserer Dosieranlage wird das Medium über ein einziges Ventil aus dem rund 300 l fassenden Speicherbehälter mit Rührwerk angesaugt und ausgestoßen, 20 foodTECHNOLOGIE 1 · 2022 MÄRZ

AUFBEREITUNGSANLAGEN · VERFAHRENSTECHNIK Holmatec hat sowohl die Zahl der Verschleißteile als auch den regelmäßigen Reinigungsaufwand bei ihrem „Füller Typ Disk“, der für flüssige bis pastöse Produkte von bis zu 90 °C ausgelegt ist, deutlich verringert. dank der unkomplizierten Konstruktion in wenigen Minuten durchgeführt ist, bewahrt dabei vor unvorhergesehenen Ausfällen. Um eine einwandfreie und prozesssichere Funktion zu gewährleisten, wird die gesamte Anlage darüber hinaus servomotorisch betrieben. Da die Stärken dieser Art des Antriebs in kurzen und schnellen Zyklen liegen, arbeitet er in dem kompakten Lebensmitteldosiersystem energieeffizienter als pneumatische oder hydraulische Systeme. Hinzu kommt der höhere Grad an Präzision, den der elektrische Antrieb aufbringen kann. In Kombination mit dem passenden Ansaugrohrdurchmesser, der auf die jeweiligen Medien und die Abfüllmenge der Anwendung abgestimmt wird, erreicht die Maschine letztendlich eine sehr hohe Dosiergenauigkeit. So beträgt die Differenz bei einer Abfüllung von 150 g-Einheiten – beispielsweise Suppe, Kartoffelsalat, Gulasch oder Sauerkraut – lediglich 1 g, während sie bei Portionen mit je 500 g oder schwieriger zu pumpenden Medien wie Kartoffelbrei bei rund 2 g liegt. „Da die Abfüllgenauigkeit bei einem kleineren Durchmesser höher ist, gilt für die Konstruktion der optimalen Anlage: Die Ansaugrohre müssen so groß wie nötig, aber so klein wie möglich ausfallen“, fügt Große-Rechtien hinzu. Dank der präzisen Dosierung können die Gewichtsschwankungen während des Abfüllprozesses auf Minimalniveau gehalten werden. Hohe Flexibilität und Bedienfreundlichkeit Der in seinen Grundmaßen lediglich ca. 1,80 x 1,10 m umfassende „Füller Typ Disk“ steht auf Rollen, sodass er einfach von einer Produktionslinie zur nächsten geschoben werden kann, wobei der Datenaustausch mit vor- und nachgeschalteten Anlagen wie etwa einer Tiefziehmaschine über Standardschnittstellen erfolgt. Um einen flexiblen Einsatz zu ermöglichen, kann die Dosieranlage einfach an vorhandene Abfüllstellen angeschlossen werden. Alternativ bietet Holmatec zusätzlich Abfüllventile an, die strömungstechnisch optimal ausgelegt sind. Diese können stationär angeordnet sein oder zum optimalen Befüllen der Kavitäten auf drei Achsen pneumatisch bzw. servomotorisch verfahren werden. „Mit unseren Abfüllaggregaten stellt es auch kein Problem dar, wenn die Tiefziehmaschine über mehr Kavitäten verfügt als die Dosieranlage Füllstellen hat“, erläutert Große-Rechtien. „Zum Beispiel können sechs Ventile abfüllen, verfahren und noch einmal abfüllen, um insgesamt zwölf Portionen abzugeben, bevor die Tiefziehmaschine den nächsten Vorzug macht.“ Um die Steuerung des Dosiersystems trotz der kompakten Bauweise ergonomisch und komfortabel zu gestalten, ist das plan im Gehäuse versenkte Bedienpanel um 30 Grad nach außen klappbar. Darüber hinaus verfügt die Anlage über ein stabiles Podest samt integrierter Leiter, das es ermöglicht, den Fülltrichter mit Rührwerk aus einer sicheren Position heraus zu inspizieren und zu säubern. „Sollte trotz regelmäßiger Reinigung und Wartung einmal ein mechanisches oder steuerungstechnisches Problem auftreten, können wir uns auf Kundenwunsch per Fernwartung auf das System aufschalten. Bei größeren Schwierigkeiten sind unsere Techniker natürlich aber auch schnell persönlich vor Ort“, so Große-Rechtien abschließend. Weitere Informationen: www.holmatec.de Bildquelle: Holmatec Extraktor für eine optimierte Valorisierung von funktionellen Nährstoffen ANDRITZ präsentiert Extraktionssystem Turbex D er internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat mit Turbex ein hocheffizientes Extraktionssystem zur Herstellung funktioneller Nährstoffe entwickelt. Der ANDRITZ-Turbex hilft bei der Herstellung hochwertiger Extrakte aus Pflanzen und natürlichen Produkten und verwandelt Abfälle wie Orangenschalen oder Biertreber in umsatzgenerierende Nährstoffe. Bei dieser patentierten Extraktionstechnologie werden hohe Turbulenzen, Scherkräfte und Kavitation erzeugt – hundertmal mehr als bei herkömmlichen Extraktoren – und eine Reihe von Rotoren und Statoren eingesetzt, um Tausende von Kavitationen pro Sekunde zu erzeugen. Das führt zu höheren Erträgen bei kürzeren Bearbeitungszeiten. Unterstützt durch einen Gegenstromprozess liefert der ANDRITZ-Turbex bis zu 50 Prozent höhere Ausbeuten als herkömmliche Systeme. Die niedrige Extraktionstemperatur in Verbindung mit der kurzen Verarbeitungszeit verbessert die Produktqualität, da eine Oxidation der wertvollen Polyphenole und Antioxidantien vermieden wird. Der ANDRITZ-Turbex benötigt bis zu 30 Prozent weniger Energie als andere Extraktionsmethoden, wodurch sich die Investition schneller amortisiert und die Umwelt weniger belastet wird. Die Tatsache, dass das Verfahren nicht notwendigerweise Ethanol als Extraktionslösungsmittel benötigt, sondern auch nur mit Wasser betrieben werden kann, reduziert sowohl die Kosten als auch den ökologischen Fußabdruck. Dank der niedrigeren Investitions- und Betriebskosten macht Turbex auch die Aufbereitung anfallender Nebenprodukte zu einer attraktiven Option für eine Vielzahl von Anwendungen. MÄRZ 1 · 2022 foodTECHNOLOGIE 21

Wählen Sie die gewünschte Fachzeitschrift

fng MAGAZIN - Food · Nonfood · Getränke · Tobacco