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fng MAGAZIN 4 2022

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BLICKPUNKT Wie

BLICKPUNKT Wie Markenprodukte zu Mogelpackungen werden Unser Leben ist teuer geworden in diesen krisengeschüttelten Zeiten. Nach wie vor stecken wir in der Pandemie, spüren krass die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit dem Ausbleiben von Gaslieferungen und Getreideimporten. Die Inflationsrate in Deutschland hat mittlerweile die Nähe von zehn Prozent erreicht. nachher Die Preise für Rohstoffe wie Kakao, Kaffee, Tee, Öl, Futter- und Düngemittel sind nach oben geschnellt und treiben auch die Kosten für veredelte Lebensmittel in die Höhe. Konsumenten mussten für ihren täglichen Bedarf im Juli nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahrsmonat 14,8 Prozent mehr berappen. Aber es gibt auch viele Produkte, deren Preise angesichts dieser Entwicklung wie durch ein Wunder gleichbleiben. Dieses Phänomen ist auf der ganzen Welt von Europa über Amerika bis nach Japan zu beobachten. Es nennt sich Shrinkflation und stammt von dem englischen Ausdruck shrink, was schrumpfen bedeutet. Der Preis des Produkts bleibt unverändert, doch der Inhalt von Tüte, Schachtel, Flasche oder Becher wird geringer. So wollen diverse Hersteller ihre gestiegenen Kosten unauffällig ausgleichen, wenn nicht sogar zusätzlichen Gewinn machen. Mogelpackung nennt man das in Deutschland. Anders dargestellt: Die Produzenten schummeln. vorher Jüngstes Beispiel ist die Traditionsmarke Rama. Statt 500 Gramm wie bisher bringt der Becher nur noch 400 Gramm auf die Waage. Weil der Preis im Supermarkt aber nicht nach unten geschraubt wurde, kostet das Streichfett – Margarine darf sich Rama wegen eines zu geringen Fettanteils nicht mehr nennen - plötzlich 25 Prozent mehr, denn der Preis pro Becher von 2,19 Euro ist bei den meisten Händlern ja genauso hoch wie vorher. So können die Verbraucher, wenn sie nicht so genau hingucken, die Veränderung gar nicht erkennen. Deshalb hat die Verbraucherzentrale Hamburg Rama zur Mogelpackung des Monats erhoben. Überhaupt ist das Produkt, das seit 2018 vom amerikanischen Konzern Upfield hergestellt wird, mächtig ins Gerede gekommen. Über Jahre hinweg – noch als Rama Teil des Unternehmens Unilever war – wurde der Fettgehalt von Rama durch Austausch von Wasser gesenkt und durfte nur noch Streichfett genannt werden. Aber der Preis ging ständig nach oben, seit 2008 um satte 150 Prozent, obwohl in dieser Zeit die jährliche Inflation gerade mal zwischen null und zwei Prozent pendelte. Nicht nur über die Verringerung des Inhalts, sondern noch mehr über die unveränderte Bechergröße von Rama regen sich die Konsumenten auf, wie die Verbraucherzentrale in Hamburg betont. Weniger drin, gleiche Verpackung: Auf 1.000 Tonnen gerechnet seien das rund 500.000 Becher mehr als vorher, „eine gigantische und zugleich sinnlose Ressourcenverschwendung.“ In Zeiten hoher Inflation und wachsender Herstellungskosten sind Produktveränderungen für die Industrie besonders verlockend. Im Supermarkt greifen viele Kunden gern zu den gewohnten Artikeln. Die Verpackung sieht aus wie immer, auch der Preis ist gleich, nur nicht der Inhalt. Das merken die Verbraucher dann erst zu Hause. Auch Haribo wurde mit Shrinkflation-Vorwürfen konfrontiert. Die Füllmenge der Goldbären schrumpfte von 200 auf 175 Gramm bei einer unveränderten Preisempfehlung von 99 Cent. Allerdings wurde die Verpackung verkleinert. „So ist die Reduktion des Inhalts für alle Konsumenten klar erkennbar“, argumentiert das Unternehmen. Spitzenreiter bei Preiserhöhungen ist aktuell der Konzern Mars mit seinem Katzenfutter Sheba Filets Natürliches Huhn. Eine leicht veränderte Verpackung, eine Mengenreduktion um ein Viertel und deutlich mehr Euros führe zu einer tatsächlichen Preiserhöhung von 69 Prozent, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg, die regelmäßig die Mogelpackung des Monats und des Jahres anprangert. Und das Statistische Bundesamt empfiehlt den Behörden, doch mal besser hinzugucken, ob nicht einige Produzenten die Gunst der Stunde nutzen, um die eigenen Erträge zu verbessern. 6 MAGAZIN 4 2022

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