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fng MAGAZIN 3 2023

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BLICKPUNKT Die Krisen

BLICKPUNKT Die Krisen haben Deutschland in stürmisches Fahrwasser getrieben Der militärische Überfall Russlands auf die Ukraine, der explosionsartige Kostenanstieg für Energie, die rasante Inflation, die schwachen Bemühungen zur Verbesserung des Weltklimas, der Absturz der Wirtschaft und die oft hilflos zerstrittenen politischen Entscheidungsträger in Berlin – um nur einige Baustellen zu nennen – haben Deutschland in ein stürmisches Fahrwasser getrieben. Krisen in unserem gesellschaftlichen Leben gab und gibt es immer wieder. In den meisten Fällen haben wir sie einigermaßen gut gelöst. Fast immer hat sich gezeigt, dass Wirtschaft, Verbraucher und Politik letztlich an einem Strang ziehen und nach Wochen, wenn nicht gar Monaten mächtiger Aufregung wieder Ruhe einkehrt. Doch in den gegenwärtigen von schweren Problemen geschüttelten Zeiten stimmt die Lage nicht sonderlich optimistisch. Licht am Horizont blitzt nur vereinzelt auf. So geht die Inflation gerade deutlich zurück. Im Mai lag sie bei 6,1 Prozent gegenüber 7,4 Prozent im März. In den kommenden Monaten wird ein weiteres Abflauen erwartet, wenngleich der angepeilte Wert von beruhigenden zwei Prozent wohl erst im Jahr 2025 erreicht wird. Die Lebensmittelpreise sinken wieder. Weil die Kosten für Energie und Rohstoffe in den letzten Wochen gefallen sind, kann dieser Effekt über verbilligte Produkte an die Verbraucher weitergegeben werden. Obst und Gemüse, Nudeln und Speiseöl werden spürbar erschwinglicher. Die Preise liegen jedoch nach wie vor deutlich höher als vor der Pandemie. Auch der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv. Die Erwerbslosenquote liegt bei 5,5 Prozent. Das heißt, um die 2,5 Millionen Frauen und Männer sind ohne Beschäftigung, davon ist die Hälfte aufgrund geringer Qualifikation allerdings so gut wie nicht vermittelbar. Die Folge: In der Wirtschaft fehlen die Fachkräfte. Die Bundesagentur für Arbeit hat in 200 Berufsgattungen Engpässe bei gut ausgebildetem Personal ermittelt. Das sind 52 Branchen mehr als im vergangenen Jahr. Dabei wurden nur Wirtschaftszweige mit mehr als 500 Beschäftigten erfasst, in anderen Bereichen wie etwa im Handwerk sieht die Lage nicht besser aus. Wegen dieses Engpasses können viele Betriebe keine Aufträge mehr annehmen und müssen auf Investitionen verzichten. Das bremst das Wirtschaftswachstum. In den letzten beiden Quartalen ist der Index gesunken, zuletzt um 0,3, davor um 0,5 Prozent. Offiziell wird das technische Rezession genannt. Übers ganze Jahr betrachtet, wird mit einem Wirtschaftseinbruch von 0,4 Prozent gerechnet, danach soll es wieder leicht aufwärts gehen. Um den Fachkräftemangel, der uns in den kommenden Jahren permanente Sorgen bereiten wird, zu beheben, ist die Politik gefragt. Doch auf diesem Feld geschieht zu wenig, sagen Experten. Bessere schulische Qualifikation, mehr Schwung bei der Digitalisierung, Anwerben ausländischen Personals – alles geht viel zu langsam. Um die Wirtschaft reibungslos am Laufen zu halten, bedarf es großer Investitionen in die Infrastruktur, zum Beispiel Ausbau und Verbesserung des Schienennetzes, verlässliche Ankunfts- und Abfahrzeiten der Züge – an allen Ecken und Enden hapert es, betonen Verkehrsfachleute. Und was ist mit den Autobahnen? Sie sollen möglichst nicht mehr gebaut werden. Verschiedene Strecken sind fast fertig, doch die Weiterführung ist politisch plötzlich nicht mehr durchsetzbar mit fatalen Folgen. Lange Schlangen auf den Autobahnen beeinträchtigen die Warentransporte, und eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn hat schon in den vergangenen Jahrzehnten nicht sonderlich geklappt. Kommen wir noch zum Problem Klimawandel. Um ihn aufzuhalten, bedarf es natürlich mehr als die Klebeproteste der selbstbenannten „Letzten Generation“. Da sind internationale Lösungen gefragt, doch in den Verhandlungsrunden zeigt sich immer wieder, dass viele Staaten aus nationalen Interessen einen weltweiten Konsens verweigern. Und auf diesem Feld ist die Bundesregierung als kleines wenn auch wirtschaftlich bedeutendes Land auf dem Globus – zugestanden – eher machtlos. Die Prognosen für die Zukunft fallen nicht gerade hoffnungsvoll aus. Wie geht es weiter mit dem Krieg der Russen in der Ukraine, weitet er sich möglicherweise noch aus? Taumeln wir noch einmal in eine Energiekrise, wie entwickelt sich die globale Wirtschaft, die gerade für Deutschland als große Exportnation so bedeutungsvoll ist? Rauft sich die Ampel in Berlin zu Handlungen auf, die für alle Bürgerinnen und Bürger auch wirklich verständlich sind? Schwer fällt es, darauf die richtigen Antworten zu finden. 6 MAGAZIN 3 2023

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