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fng MAGAZIN 3/2021

Vegan + Veggie next

Vegan + Veggie next level Dabei wäre das nicht unwesentlich für eine bessere Ökobilanz. Denn allein ein Kilo Bio-Rindvegan + veggie next level: Das fng Magazin informiert über den Weg zur Grünen Null Wie Grün wir Konsumenten im Alltag leben, sagt aus, was wir in den Einkaufswagen legen. Jeder Bürger in Deutschland verursacht im Jahr durchschnittlich zehn Tonnen des Treibhausgases CO ² . Und das liegt nicht nur an Flugreisen oder am Autofahren, sondern ganz erheblich auch am Essen. Im Kampf gegen den Kl will Nestlé bei der Ökobil a weltweit die Grüne Null Die jüngsten Flutkatastrophen in weiten Teilen Deutschlands und in benachbarten Regionen mit ihren verheerenden Auswirkungen für Mensch und Natur haben schlagartig ein Thema wieder in den Fokus gerückt: Die Sorge um den Klimawandel. Immer weniger Bürger außer den unverbesserlich Gestrigen in Politik und Gesellschaft – dies gilt hierzulande ebenso wie in anderen Staaten dieser Erde – hegen Zweifel daran, dass Tod bringende und zerstörerische Naturereignisse vornehmlich von uns Menschen verursacht werden. Daher hat die kürzlich vorgestellte Nestlé Studie 2021 „So klimafreundlich is(s)t Deutschland“ eine besonders aktuelle Bedeutung. Die Dokumentation hat für den weltgrößten Lebensmittelkonzern das Institut für Demoskopie Allensbach erarbeitet. Als wichtigste globale Herausforderung sehen 68 Prozent der Befragten die Bekämpfung des Klimawandels und mehr als zwei Drittel fordern schnelle und umfassende Maßnahmen gegen die wachsende Erd erwärmung. Aus dieser klaren Meinungslage hat der Konzern rasch Konsequenzen gezogen. Neben mehr Aufklärung, Transparenz und Optimierung des Produktportfolios möchte Nestlé weitreichende Klima-Ziele umsetzen, die einen Wandel des gesamten Geschäfts zur Folge haben sollen. Zum Schutz des Klimas spricht sich Marc Boersch, Vorstandschef von Nestlé Deutschland, klar dafür aus, Mensch und Natur im Sinne einer sozialen, ökologischen und humanen Marktwirtschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu gehöre auch, zur Unternehmenssteuerung ganz selbstverständlich den ökologischen Fußabdruck von Produkten über Ökobilanzen zu messen. „Deshalb haben wir in unseren Lieferketten, Prozessen und den vielen Produkten konkrete Schritte eingeleitet, um bis 2050 als Unternehmen weltweit die Grüne Null zu erreichen“, erklärt Marc Boersch. Die meisten wissen wenig über klimafreundliche Ernährung Grillwürstchen, Frühstückstoasts, Nudelsalate und so viele andere schmackhafte Spezialitäten belasten hochgerechnet auf zwölf Monate die Umwelt pro Person mit 1,7 Tonnen klimaschädlicher Gase. Die meisten Befragten wissen laut Studie schon, dass Klimawandel und Ernährung irgendwie zusammenhängen, aber nicht genau, was eine klimafreundliche Ernährung beinhalten soll. Das ist nicht verwunderlich, denn die Vielfalt an Produkten ist schier unermesslich, und jedes hat seinen spezifischen Klima- und Umweltfußabdruck. Immerhin kennen immer mehr Verbraucher die Faustregel, regional, saisonal und Bio ist gut. Schon ein Viertel der Befragten richtet sich beim Einkauf nach diesen Kriterien. Schwieriger ist es, wenn es um den Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte geht. Laut Studie kommt es für 47 Prozent der Bevölkerung kaum in Frage, nur wenig Fleisch oder wenig tierische Produkte wie Milch und Käse zu verzehren. 38 MAGAZIN 3 2021

Vegan + Veggie next level imawandel nz bis 2050 erreichen fleisch schlägt in der Produktion mit 22 Kilo CO ² zu Buche, ein Kilo Butter bringt es immer noch auf neun Kilo CO ² . Das ist natürlich deutlich mehr als die 300 Gramm CO ² , die zum Beispiel ein Kilo Äpfel aus der Region oder ein Kilo Tomaten zur üblichen Erntezeit verursachen. Der Weg von Fleisch- und Milchprodukten beginnt nicht im Stall, sondern auf dem Acker. Fast zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland dienen ausschließlich der Futterproduktion für Nutztiere. Die Produktion von Fleisch und Milch benötigt drei bis sieben Mal so viel Fläche wie zur Herstellung pflanzlicher Lebensmittel vonnöten wäre. Ackerböden tragen zudem zur Erderwärmung bei. Werden sie übermäßig mit Gülle oder anderem Stickstoff gedüngt, entsteht Lachgas, das etwa 300mal klimaschädlicher ist als CO ² . Hinzu kommt der enorme Ausstoß von Methan während des Verdauungsvorgangs wiederkäuender Tiere, was sich ebenfalls negativ auf das Klima auswirkt. Die Hälfte der Bevölkerung ist bereit, die Essgewohnheiten zu ändern Vom Speiseplan verbannen müssen die Verbraucher Fleischprodukte natürlich nicht. Aber sie könnten den Konsum reduzieren. Die Nestlé Studie macht Hoffnung, dass dies klappen kann. Solange es nicht darum geht, auf Fleisch und andere Tierprodukte gänzlich zu verzichten, ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung bereit, die Essgewohnheiten zugunsten von mehr Klimaschutz zu ändern. Zur Orientierung im Supermarkt fehlen vielen Kunden aber einfache Produkthinweise. „Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, gerade bei der Ernährung,“ betont Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, „doch viele sind ratlos, was genau klimafreundliche Ernährung im Alltag bedeutet.“ Auch diese Erkenntnis brachte die Studie zutage. Deshalb wird der Ruf nach einem so genannten Klimalabel auf Lebensmitteln lauter. Es könnte ähnlich aussehen wie die Nährwert-Ampel Nutri-Score: Höchste Klimaneutralität bekäme die Farbe Grün. „Wichtig dafür ist aber eine europäische Lösung“, betont Marc Boersch, „ein einheitliches Vorgehen mit klarer Methodik, um den Menschen eine vergleichbare Kennzeichnung mit echtem Mehrwert zu bieten.“ Bis dahin aber ist es wohl noch ein weiter Weg. Denn bisher ist ein einheitliches Gütesiegel, also ein europaweit gültiges Klimazertifikat, in Brüssel noch kein Thema. Generell ist es das Ziel von Nestlé, den Konsumenten mit pflanzlichen Produktalternativen abwechslungsreiche Angebote für klimafreundlichere Mahlzeiten zu machen und klimaneutrale Produkte eben auch transparent zu kennzeichnen. Ein vegetarischer Burger – schmeckt fast wie Fleisch GARDEN GOURMET Ganz aktuell hat das zu Nestlé gehörende Unternehmen Garden Gourmet seinen vegetarischen Sensational Burger mit verfeinerter Rezeptur in den Handel gebracht, passend zum Höhepunkt der Grillsaison. Veggie-BBQ, das Grillen von pflanzlichen Produkten, wird in der Bevölkerung immer beliebter. „Neueste Ernährungsreports zeigen, dass sich die Zahl der Vegetarier im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat“, erklärt Heike Miéville- Müller, die in Deutschland für Garden Gourmet verantwortlich ist. „Da kommt unser neuer Sensational Burger genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Diese Kreation von Garden Gourmet ist nicht irgendeine beliebige Fleischalternative, sondern ein authentisches und leckeres Geschmackserlebnis. Kein Wunder, dass der Sensational Burger in Deutschland die Nummer Eins bei diesen rohen, pflanzlichen Spezialitäten ist. „Seine Zutaten sind jetzt noch besser aufeinander abgestimmt“, erläutert Heike Miéville-Müller. „Dadurch wird der Burger noch saftiger und fleischiger.“ Das Unternehmen setzt bei seinem Sensational Burger ab sofort auf 100 Prozent Soja aus europäischem Anbau. „Das europäische Soja“, betont Heike Miéville-Müller, „ist zunächst ein Anfang zu mehr Nachhaltigkeit. Wir wollen damit einen ersten wichtigen Schritt gehen und weitere werden folgen.“ Besonderes Augenmerk haben die Entwickler bei Garden Gourmet auf die Textur des Produkts gelegt. Das Ergebnis ist verblüffend: Das pflanzliche Burger-Patty ist von seinem tierischen Pendant fast nicht mehr zu unterscheiden. Schon ein kurzer Blick auf die Verpackung zeigt, wie viel Gutes in dem vegetarischen Burger steckt. So erreicht der Sensational Burger beim Nutri-Score den grünen Buchstaben „A“, also die beste Bewertung. Bei 45 Prozent der Konsumenten übrigens nimmt der Nutri-Score bereits Einfluss auf die Kaufentscheidung. fng-magazin: Der Markenmonitor für den Lebensmittelhandel 39

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