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element+BAU 5/2022

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element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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special parken Glasfaserverbundwerkstoff als Bewehrung von Bodenplatten in Tiefgaragen Dauerhafter Schutz vor Korrosion Tragende Bauteile in Parkdecks und Tiefgaragen bestehen in der Regel komplett aus Stahlbeton. Dringt jedoch Wasser und Luft durch Risse im Beton bis zum Bewehrungsstahl vor, beginnt dieser zu korrodieren. Am häufigsten treten die Schäden in Tiefgaragenbodenplatten auf. Hier besteht zusätzlich eine mechanische Beanspruchung, beispielsweise durch Autoreifen, und das Wasser fließt langsamer ab. Die Folge sind Korrosionsschäden, die die Standsicherheit des Gebäudes beeinträchtigen können. Eine dauerhafte und wirtschaftliche Lösung ist die Glasfaserverbundbewehrung: Sie ist korrosionsresistent und sichert damit eine kostenschonende und nachhaltige Nutzung. Da Beton nur geringe Zugspannungen aufnimmt, können sich lange Risse bilden, bis die Zugspannungen im Beton abgebaut sind. Die Spannungen resultieren sowohl aus äußeren Lasten als auch innerem Zwang. Bereits ab einer Rissbreite von circa 0,1 Millimeter dringt Wasser ein, die die herkömmliche Stahlbewehrung angreift. Der Korrosionsprozess wird durch Chloride, säurehaltiges Wasser und Temperaturanstieg im Beton zusätzlich verstärkt. Die durch Korrosion entstandene Rostschicht hat ein höheres Volumen als der Betonstahl und entwickelt eine so große Kraft, dass der Beton auf- beziehungsweise abgesprengt wird. Auf diese Weise gelangen Wasser und Luft noch schneller an die Bewehrung und der Schaden nimmt kontinuierlich zu. Daher ist es essenziell, Korrosionsschutzmaßnahmen einzusetzen, um die Lebensdauer von Betonbauteilen zu verlängern und somit nachhaltige Bauteile zu schaffen. Konventionelle Maßnahmen gegen Korrosion Zum Schutz der Bewehrung gegen eindringendes Wasser schreibt die DIN EN 1992-1 größere Betondeckungen über den Bewehrungsstäben vor, als dies früher der Fall war. Das führt in Tiefgaragen zu dickeren Bodenplatten. Zusätzlich bemessen Statiker eine Platte häufig nach dem Entwurfsgrundsatz b des DBV-Merkblatt Nr. 42 und 46 [1], [2]. Dabei werden die auftretenden Spannungen im Beton auf mehrere schmale Risse mit geringer Breite verteilt. Um die Korrosion des Betonstahls zu vermeiden, wird eine rissüberbrückende Beschichtung (Oberflächenschutzsystem OS 10, OS 11 oder OS 13) auf die Platte aufgebracht. Allerdings sind rissüberdeckende Beschichtungen sehr kostspielig und langwierig aufgrund des Auftragens mehrerer Schichten und der langen Trocknungszeiten. Ein weiteres Problem ist die weiche Konsistenz der Beschichtungen, die sie verschleiß- und abriebanfällig macht. Sie müssen bereits nach etwa fünf Jahren ersetzt und als Sondermüll entsorgt werden. Die langfristigen Folgekosten sind somit immens. Nachhaltig Bauen Die Glasfaserverbundbewehrung Combar ist korrosionsresistent und weist in Tiefgaragenbodenplatten gegenüber herkömmlicher Stahlbewehrung essenzielle Vorteile auf. Bildnachweis: Schöck Bauteile GmbH Eine wirtschaftliche und planungsfreundliche Lösung bietet der bauaufsichtlich zugelassene Glasfaserverbundwerkstoff Schöck Combar, der im DBV-Merkblatt Nr. 42 und 46 als Variante „ROSTFREI: Nichtrostende chloridbeständige Bewehrung mit abZ“ aufgeführt ist (s. Tabelle DBV- Merkblatt Nr. 42 und 46 [1], [2]). Schöck Combar kann in allen Umweltumgebungen mit minimaler Betondeckung gemäß DIN EN 1992-1 eingebaut werden, da die Glasfaserverbundbewehrung zu 100 Prozent korrosionsbeständig ist und eine Lebensdauer von über 100 Jahren erreicht, die auch in chemisch aggressiven 40 element + BAU • 5/2022

parken special Beispielhafte Lebenszykluskosten einer Tiefgaragenbodenplatte (1.024 m 2 ; 4 Geschosse; Randbedingungen aus Fachartikel „Tragende Bodenplatten von Tiefgaragen“ von Christian Stettner und Christoph Dauberschmidt) Umgebungen nachgewiesen wurde. Combar kann mit jedem Entwurfsgrundsatz geplant werden. Auf diese Weise ist die Instandhaltung aus Bewehrungskorrosionsgründen hinfällig. Bei anstehendem Wasser muss lediglich die Wasserdichtheit der Bodenplatte gewährleistet sein. Im Vergleich zur klassischen Stahlbewehrung zeichnet sich Combar als wirtschaftlichere und nachhaltigere Lösung aus. Planungsbüros und Bauunternehmen profitieren von einer höheren Sicherheit, da nachträglich auftretende Risse nicht zu Korrosion oder anderweitigen Schäden an der Bewehrung führen. Noch deutlicher zeigt sich der Vorteil der glasfaserverstärkten Bewehrung beim Blick auf den Lebenszyklus des Gebäudes und die Gesamtkostenrechnung (s. Diagramm „Lebenszykluskosten“): Da eine Instandsetzung entfällt, entsteht kein Entsorgungsmaterial – das spart Ressourcen und Kosten. Darüber hinaus entstehen auch keine Opportunitätskosten, denn auf eine sanierungsbedingte Schließung des Parkhauses kann verzichtet werden. Literatur: [1] DBV-Heft 42 (2019) Ausführungsvarianten für dauerhafte Bauteile in Parkbauten - Beispielsammlung, Fassung Januar 2019, Berlin. [2] DBV-Heft 46 (2021) „Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen in Parkbauten“, Fassung Januar 2021, Berlin. Durch den Einsatz von Combar in Tiefgaragenbodenplatten ist keine Instandhaltung aufgrund von Bewehrungskorrosion nötig. Bildnachweis: Schöck Bauteile GmbH Combar wird im DBV-Merkblatt Nr. 46 als Variante „ROSTFREI: Nichtrostende chloridbeständige Bewehrung mit abZ aufgeführt. Es kann mit den Entwurfsgrundsätzen a und c sowie unter Berücksichtigung der Wasserdichtheit mit EGS b geplant werden. Bildnachweis: In Anlehnung an das DBV-Merkblatt 42 und 46[1], [2] element + BAU • 5/2022 41

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