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element+BAU 5/2022

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element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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objekte Gründach für Aldi in Kirchentellinsfurt Nachhaltige Dacheindeckung In dem kleinen Ort Kirchentellinsfurt in der Nähe von Tübingen setzte der Bauherr Aldi für einen seiner Märkte nun auf eine extensive Dachbegrünung. Grüne Dächer sind in Sachen Nachhaltigkeit wahre Alleskönner. Sie dienen dem Klimaschutz, der Reduzierung des Niederschlagswassers und optimieren die Luftqualität. Das begrünte Dach für Aldi in Kirchentellinsfurt: Mit dem Gründachaufbau können Städte zusätzliche Flächen für das urbane Klima nutzbar machen. Dank des geringen Gewichtes eignet sich das System vor allem für flachgeneigte Dächer. Das verbaute Gründach-Komplettsystem punktet in Sachen Nachhaltigkeit: Die innovative Wachstumsmatte ist nicht nur sehr leicht, sie kann auch bis zu 60 Liter Wasser pro m² speichern. Bildnachweis (bei Bilder): Zambelli RIB-ROOF GmbH & Co. KG Zambelli lieferte neben dem „Urbanscape“-Gründach auch seine Profilbahnen sowie Solarhalter als Photovoltaik-Befestigungssystem. Alles aus einer Hand Die beiden wesentlichen Anforderungen an das Dach waren die Begrünung sowie die Möglichkeit der Anbringung einer Photovoltaikanlage für verschiedene Teilbereiche. Zambelli als Hersteller des Metalldachsystems RIB-ROOF konnte für beides eine einheitliche Dachhaut mit den unterschiedlichen Komponenten systemgerecht anbieten. In Kirchentellinsfurt verlegten die Monteure der Firma Schneider Erwin aus Langnau die Aluminiumprofile des RIB-ROOF Speed 500 bis ca. 29 m Länge. Von insgesamt 2.300 m² Dachfläche wurden etwa 1.300 m begrünt, der Rest mit einer PV-Anlage versehen. Die RIB-ROOF Profilbahnverbindung nutzt das Prinzip des Formschlusses, der durch das Ineinandergreifen der Gleitclips und der benachbarten Profilbahnstege entsteht. Die Folgebahn wird eingeschwenkt und rastet in den Clip ein. Deshalb ist kein maschinelles Verbördeln entlang des Profilbahnsteges nötig. Dank des Einsatzes von Gleitclips können sich die Profilbahnen ohne Zwängung ausdehnen und das Dach behält seine Funktionalität. Für die PV-Anlage wurden zudem Solarhalter auf den Profilbahnen installiert. Auch hier erfolgt die Montage durchdringungsfrei, da die Solarhaltersysteme lediglich auf die Stege der Profilbahnen geklemmt werden. Nachhaltiger Gründachaufbau Zambelli RIB-ROOF und Knaufinsulation entwickelten das Gründach-Komplettsystem gemeinsam. Aufgrund des geringen Gewichtes eignet sich dieses besonders für flachgeneigte Dächer. Nach Fertigstellung des Metalldachs konnte das vorkonfektionierte „Urbanscape“-Gründach direkt verlegt werden. Die vorkultivierte Vegetationsschicht aus Moos-Sedum wird einfach ausgerollt. Das Komplettsystem ist dank der speziellen Wachstumsmatte sehr leicht und in der Lage bis zu 60 Liter Wasser pro m² zu speichern. Eine wasserführende Ebene aus korrosionsbeständigem Aluminium sowie eine Hinterlüftungsebene gewährleisten eine lange Funktionalität. Weitere Vorteile sind der geringe Pflegeaufwand sowie die hohe Feuerbeständigkeit. Neben der bauphysikalischen Betrachtung des Aufbaus und der statischen Berechnungen, unterstützte Zambelli den Verarbeiter bei der Verlegung des Komplettdaches, einschließlich der Gründachmontage. 20 element + BAU • 5/2022

objekte Neubau Gemeindezentrum Großweikersdorf in Österreich Wiederbelebung des Ortszentrums Bildnachweis (alle Bilder): Velux / Smartvoll / Jörg Seller Stark sanierungsbedürftig, keine barrierefreien Zugänge, zu kleine Räumlichkeiten und für eine Erweiterung ungeeignet: Im niederösterreichischen Dorf Großweikersdorf wurde ein neues zeitgemäßes Gemeindeamt benötigt. Erklärtes Ziel war es, nicht nur ein modernes, funktionales und zugleich ansehnliches Gemeindezentrum zu errichten, sondern damit auch die mittlerweile wenig frequentierte Ortsmitte am Hauptplatz wiederzubeleben. Mit Erfolg: Am Standort der ehemaligen Fleischerei, die komplett abgerissen wurde, entstand ein sehenswerter, lichtdurchfluteter Neubau mit auffälliger Trag- und Dachkonstruktion aus Holz, der über Behördengänge hinaus zum Verweilen einlädt. Die Entstehungsgeschichte des neuen Gemeindezentrums in Großweikersdorf ist eng an eine wohlüberlegte Entscheidung des Bürgermeisters geknüpft: Anstatt ein Grundstück für den Neubau am Ortsrand auszuweisen, entschied sich Alois Zetsch bewusst für den Standort am Hauptplatz – früher eine zentrale Anlaufstelle für die Einwohnerinnen und Einwohner der Marktgemeinde im Bezirk Tulln in Niederösterreich. Die Ortsmitte ist in den vergangenen Jahren jedoch immer weniger besucht worden – was auch darauf zurückzuführen ist, dass der Hauptplatz schlicht an Attraktivität verloren hatte, da Geschäfte und Dienstleister immer mehr Richtung Ortsrand abgewandert sind. Abkehr vom geschlossenen Platz An der Ausschreibung für einen Entwurf des Neubaus nahmen vier Architektenbüros teil. Das neue Gebäude sollte neben der Gemeindeverwaltung zudem Raum für ein Vereinshaus und eine Arztpraxis bieten. Außerdem war die Aufgabe, eine Anbindung an einen bestehenden Gewölbekeller im Untergrund herzustellen. Bis auf das Büro Smartvoll aus Wien, das schlussendlich den Zuschlag bekam, setzen die Architekten auf eine traufständige geschlossene Bauweise, die der Baulinie des Platzes folgte. Für Christian Kircher und Philipp Buxbaum von Smartvoll war das keine Option in Anbetracht der jüngeren Entwicklung österreichischer Dörfer. Laut Kircher seien seit den 1980er-Jahren viele Ortszentren immer weniger frequentiert worden, da sich das Leben in Häuser mit Gärten an der Peripherie und in große Einkaufszentren verlagerte. Er nennt es den "Donut-Effekt" – eine leere Mitte, umgeben von überdimensionierten Rändern. element + BAU • 5/2022 21

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