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element+BAU 5/2021

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

special wohnungsbau

special wohnungsbau Sozialer Wohnungsbau in Würzburg In nur acht Wochen gebaut In vielen Städten wird öffentlich geförderter Wohnraum dringend gebraucht. In Würzburg wurden in nur acht Wochen zwei viergeschossige unterkellerte Gebäudekomplexe mit insgesamt 24 Wohneinheiten errichtet. Den Häusern konnte man beim Wachsen zusehen: Woche für Woche kam jeweils ein Geschoss dazu. Bei den Decken handelt es sich um Betonfertigteildecken der Dennert Baustoffwelt. Sie sind standardmäßig mit statischen Verbindungen zur Holzaußenwand versehen. Insgesamt wurden 1.800 Quadratmeter Deckenfläche trocken verbaut. „Holzständerwände in Kombination mit den Dennert DX-Betondecken eröffnen gerade im Objektbau ganz neue Möglichkeiten“, sagt Hans-Jürgen Kolb von Dennert. Denn der Hybridbau nutzt die Vorteile beider Welten: Decken aus Beton ermöglichen größere Spannweiten und Geschosshöhen. Sie sind belastbarer, verfügen über ein besseres Schwingungsverhalten und bieten einen höheren Lärmschutz. Unterm Strich wiegen diese Bauelemente trotzdem weniger als vergleichbare Ausführungen aus Holz. Mit der Feuerwiderstandsklasse F90 sind Betondecken außerdem so gut wie resistent gegen Flammen. Auf diese Weise wurde im Stadtteil Zellerau in nur acht Wochen Bauzeit hochwertiger Wohnraum geschaffen: Mit einer Grundfläche von 14 mal 14 Metern und einer Höhe von 13 Metern sind beide Gebäude von der Form her beinahe kubisch. Pro Etage finden sich jeweils eine 1,5-Zimmer-Wohnung (40 m 2 ), eine Drei- und eine Vierzimmer-Wohnung mit 65 und 94 Quadratmetern. Alle sind mit einem fertig montierten Badmodul und einem großzügigen Balkon ausgestattet und über einen Aufzug barrierefrei zugänglich. Das digitale Schwarze Brett im Eingangsbereich spart auch der Hausverwaltung Wege und hält die Mieter über alles Wichtige auf dem Laufenden. Mitte Juni 2021 zogen die ersten Bewohner ein. Bildnachweis: Dennert Diese präzise Taktung war möglich, weil die Gebäude in Hybridbauweise mit Holz und Beton errichtet wurden. Denn dabei werden vorgefertigte Elemente trocken verbaut. Die Außenwände in Holzständerbauweise werden inklusive mineralischer Dämmung und Verschalung direkt auf der Baustelle angeliefert. Auch die tragenden Fertigwände in den Wohnungen verfügen über ein Innenleben aus Holz, während alle übrigen in Leichtständerbauweise errichtet wurden. "Neue Möglichkeiten" Auf dem Baugrundstück hatte sich zuvor eine Ladenzeile mit Geschäften aus den 60er-Jahren befunden. Viele dieser Flachbauten standen leer und konnten wegen ihrer hohen Schadstoffbelastung nicht mehr saniert werden. „Wenn es darum geht, Baulücken zu schließen, ist der Hybridbau mit kurzen, planbaren Bauzeiten besonders von Vorteil“, so Kolb. In Würzburg erfolgten die einzelnen Arbeiten im Zwei-Tages-Takt: Montags wurden die Wandelemente geliefert und verbaut, mittwochs die Badmodule und freitags die Dennert Deckenelemente. So entstand Woche für Woche ein Geschoss. 36 element + BAU • 5/2021

wohnungsbau special Eigentumswohnungen in Stuttgart Möhringen Maximale Gestaltungsvielfalt Die Armor solar power films GmbH aus Kitzingen (Bayern), bekannt unter dem Markenamen Asca, hat eine neue Technologie entwickelt, mit der man organische Solarzellen (OPV) schnell, einfach und flexibel in jegliches Glasformat und jede Fassade integrieren kann. Der Flachglasverarbeiter BGT Bischoff Glastechnik GmbH bietet die transparenten, Energie erzeugenden Glasmodule ab sofort der globalen Baubranche an. Neben den OPV-Komponenten übernimmt Armor Asca auch die planerische Systemintegration von der Kabelführung über die Anschlusstechnik bis zum Wechselrichter. Der Sonnenstrom wird in das öffentliche Netz eingespeist oder direkt verbraucht. Während die Balustraden von innen transparent sind, ist der Sichtschutz von außen her gewährt. Den Solarstrom produzieren die auf Kohlenstoff basierenden organischen Solarzellen, die Armor Asca mit einem speziellen Druckprozess in sehr dünnen Schichten auf feine Folien aufträgt. Im Unterschied zu herkömmlichen kristallinen Solarzellen sind die organischen Solarfolien biegsam, flexibel, transparent und gestaltbar. Die Solarfolie lässt sich sowohl blau, grün, grau als auch rot herstellen. Auch der Flexibilität in punkto Form, Länge, Größe und Design sind kaum Grenzen gesetzt. „Wir können jede beliebige Form einer Solarzelle herstellen und werden somit Bestandteil der Architektur und des Designs“, erklärt Hermann Issa, der bei Armor Asca als Senior Vice President den Bereich Business Development & Project Management verantwortet. Erstes Projekt im kommerziellen Wohnungsbau Steht das Design, lässt sich das System innerhalb von rund zehn Tagen planen. Die ersten Glasbalustraden mit integrierten Solarfolien gingen im Mai bei Eigentumswohnungen in Stuttgart Möhringen in Betrieb. Die Architekten der Werkgemeinschaft Böhme Hilse – Stuttgart – haben das Projekt realisiert. „Für Planer, Architekten und Designer eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten im Umgang mit erneuerbaren Energien durch das unglaubliche Potenzial der OPV“, freut sich die planende Architektin Irina Janke. Sie hat sich gemeinsam mit ihren Kollegen und der Büroleitung für die Anwendung des Produkts eingesetzt. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt die Leistungsfähigkeit unserer Balustraden zeigen können. Damit beweisen wir, dass unsere Technologie auch im kommerziellen Wohnungsbau hervorragend funktioniert“, ergänzt Issa. Glasbalustraden mit integrierter grüntransparenter OPV zur Energieerzeugung für das Gebäude in Stuttgart Möhringen Bildnachweis: Armor Asca Die Werkgemeinschaft Böhme Hilse aus Stuttgart, die die Planung und die Koordination bezüglich des Energiekonzepts für das Wohnhaus in Stuttgart-Möhringen durchgeführt hat, ist auf klimaneutrales Bauen spezialisiert. Unter anderem haben die Architekten im Jahr 2018 beim weltweit wichtigsten Wettbewerb für ökologische Themen, GTA-Award, unter 400 Teilnehmern aus 137 Nationen den 2. Preis in der Kategorie „Bauen und Wohnen“ gewonnen. www.boehme-hilse.de element + BAU • 5/2021 37

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