objekte Parkhaus Sebrathweg Dortmund Wirksame Chlorid-Sperrschicht Ralf Hofmeister, HOFMEISTER Gussasphalt GmbH & Co. KG Der Wissenschafts- und Technologiecampus Dortmund zählt zu den Top 5 der High-Tech- Adressen in ganz Europa. Mehr als 300 Unternehmen und Dienstleister mit rund 13.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben sich dort seit den Erstbezügen im Jahre 1985 niedergelassen. Durch die direkte Anbindung an das Technologie Zentrum Dortmund, die Technische Universität, die Fachhochschule sowie renommierte Entwicklungseinrichtungen, unter anderem das Fraunhofer Institut, steigt die Standortattraktivität stetig. Das im Sommer 2022 fertiggestellte »Büroquartier Sebrathweg« entstand im Dortmunder Gewerbegebiet »Im weißen Feld« als westliche Erweiterungsfläche des Wissenschaftsund Technologiecampus Dortmund und verfügt über insgesamt 15.000 Quadratmeter Büro- und Technologieflächen, verteilt auf vier mehrgeschossige Gebäudekomplexe. Der dadurch deutlich gestiegene Bedarf an Parkflächen machte eine Erweiterung des bestehenden Parkhauses erforderlich. Aufstockung um zwei Ebenen Auf die bereits vorhandenen zwei Split-Level-Ebenen wurden zwei weitere Ebenen Bildnachweis (alle Bilder): HOFMEISTER Gussasphalt GmbH & Co. KG; www.hofmeister-asphalt.de 28 element + BAU • 2/2023
objekte mit einer Gesamtfläche von rund 4000 Quadratmetern aufgestockt. Hinzu kamen vier neue Rampen mit einer Fläche von knapp 550 Quadratmetern. Entscheidung fiel auf Gussasphalt Bei der Wahl des Systems zur Herstellung des erforderlichen Schutzes der Betonkonstruktion gegen das Eindringen von Chloriden fiel die Entscheidung die Abdichtung mit Schweißbahn und Gussasphalt. Die Verarbeitungsschritte Nach der Vorbereitung des Untergrundes durch Kugelstrahlen wurde der Beton, entsprechend DIN 18532, in den überdachten Flächen mit Epoxidharz grundiert und in den Rampenbereichen und freibewitterten Flächen mit einer Versiegelung aus Epoxidharz versehen. Darauf ist dann eine vollflächig verklebte geeignete Polymerbitumenschweißbahn aufgebracht worden. Die Abdichtungsanschlüsse an die Wandscheiben, die in den Zwischenbereichen als Ablauf ausgebildet wurden, sind mit einem zweilagigen Schweißbahnanschluss und einer anschliessend montierten Trittschutzschiene aus Aluminium ausgeführt worden. Die Gussasphaltschichten konnten im überdachten Bereich einlagig ausgeführt werden. im Bereich der freibewitterten Parkflächen und auf den Rampen wurde der Gussasphalt zweilagig eingebaut. Für die Ausführung der Oberflächen wurden verschiedene Varianten ausgeführt. Die überdachten Flächen wurden mit Quarzsand abgestreut und abgerieben. Das ist hier aufgrund der geringeren thermischen Belastung sehr gut möglich. Für die frei bewitterten Flächen wurde ein helles, fast weißes Splittmaterial zum Abstreuen eingesetzt, welches mit einem klaren Bindemittel umhüllt ist. Hierfür wurde das Produkt HOFMEISTER CLARA verwendet. Dies hat mehrere Vorteile: zum einen erhält man relativ schnell nach dem Einbau eine helle, freundliche Oberfläche. Die Aufheizung des Belages bei Sonneneinstrahlung wird dadurch deutlich gemindert. Zum anderen bietet sich beim Einsatz dieser Oberfläche die Möglichkeit, die Unterteilung der Parkfläche in Fahrgassen und Stellflächen bereits bei der Herstellung optisch zu unterstützen. Dieses Gestaltungsmerkmal bietet für Architekten und Planer neue Möglichkeiten. Die Rampenflächen wurden mit einem 2-5 mm bitumenumhüllten Diabassplitt abgestreut. Dieser Splitt bietet für die nicht durch Standbeanspruchung belasteten Fahrflächen auf den geneigten Flächen einen besseren Grip. Besonderheit: Schrammborde Eine Besonderheit dieses Projektes waren auch die Schrammborde. Aufgrund der hohen Neigung im Übergang der Rampenbereiche zu den Fahrflächen und der individuellen Radien wurde eine Ausführung in Gussasphalt gegenüber einer Ausführung in Beton vorgezogen. Die dafür erforderliche Schalung wurde handwerklich passgerecht hergestellt. Aus abdichtungstechnischer Sicht ist diese Ausführung optimal, weil alle Schichten homogen miteinander verbunden sind und der Schrammbordbereich nicht unterläufig werden kann. "Life-Cycle-Cost" Zusammengefasst ergeben sich bei der Ausführung der Abdichtung mit Schweissbahn und Gussasphalt, die bei diesem Projekt in allen möglichen Ausführungen umgesetzt werden konnte, viele Vorteile. Der sehr dauerhafte und wartungsarme Belag hat durch seine lange Lebensdauer/Liegezeit das mit Abstand günstigste Verhältnis von Unterhalts- und Wartungskosten in Bezug zu den Herstellkosten bezogen auf die Lebenszeit des Gebäudes. Dieser auch als Life-Cycle-Cost benannte Kennwert kann mit keiner Bauweise besser hergestellt werden. element + BAU • 2/2023 29
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