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element+BAU 2/2022

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element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

titelthema Bildnachweis

titelthema Bildnachweis (alle Bilder): Alho Unternehmensgruppe Modulbau-Erweiterung des Marienhaus Klinikums Mainz (mkm) in zwei Bauphasen fertiggestellt Bau-Operation beim mkm geglückt: Aufstockungen in Modulbauweise – Raumgewinn von rund 5.600 Quadratmetern Iris Darstein-Ebner Seit das Marienhaus Klinikum Mainz (mkm) Ende 2015 mit einer umfassenden strategischen Erneuerung begonnen hat, ist viel passiert: Die Einhäusigkeit von St. Hildegardis Krankenhaus mit dem St. Vincenz- und Elisabeth Hospital am Standort „An der Goldgrube“ ist vollzogen, die 5. und 6. Etage des Haupthauses sind kernsaniert und modernisiert. Seit August 2018 sind die beiden neu realisierten Modulbau-Etagen des ersten Bauabschnitts in Betrieb. Seit Februar 2021 nun auch der 2. Bauabschnitt – die Überbauung des Bauteils 400 mit weiteren 33 Modulen. Insgesamt hat die Klinik so rund 5.600 qm mehr Fläche erhalten. Es waren spektakuläre und von Patienten wie Mitarbeitern interessiert beobachtete Baumaßnahmen – mit fliegenden Modulen an imposanten Schwerlastkränen auf einer beeindruckend leisen und sauberen Baustelle. Leise, saubere Baustellen sind nur ein wichtiger Vorteil der Modulbauweise – vor allem beim Bauen im Bestand. Ein weiterer Vorteil ist die rasant kurze Bauzeit. „Geschwindigkeit war oberstes Gebot“ bestätigte Dr. Jörg Eikamp, Leiter 6 element + BAU • 2/2022

titelthema der Abteilung Organisationsentwicklung des Marienhaus Klinikums Mainz (mkm), bereits bei der Modulmontage des ersten Bauabschnitts und brachte damit einen der wesentlichen Argumente auf den Punkt, warum sich die Bauverantwortlichen begeistert für das modulare Bauen entschieden. „Wir brauchten die zusätzlichen Flächen, die durch die Aufstockung entstehen, sehr schnell“, erklärt Dr. Eikamp heute. „Dank der Modulbauweise konnten wir jeden Tag einen Baufortschritt sehen, der in konventioneller Bauweise nicht so schnell machbar gewesen wäre.“ Und er fügt hinzu: „In der Vergangenheit haben wir beim konventionellen Bauen eine sehr hohe Belastung für Mitarbeiter und Patienten in Kauf nehmen müssen. Daraus haben wir gelernt und uns intensiv nach einer Alternative umgesehen. Wir haben Messen und Referenzbauwerke besucht, dort Mitarbeiter befragt und uns schließlich davon überzeugt, dass Gebäude in Modulbauweise konventionellen Bauten qualitativ absolut ebenbürtig sind. Im Klinikkontext bieten Modulbau-Baustellen entscheidende Vorteile: Sie sind leise, sauber und laufen schnell und nervenschonend ab, während unterdessen der Klinikbetrieb fast unbehelligt weitergehen kann.“ Modulbaugeschosse sitzen auf raffinierten Unterkonstruktionen auf Mit 95 Metern Gebäudelänge und 20 Metern Gebäudetiefe bietet das um insgesamt 69 Module aufgestockte Klinikum einen imposanten Anblick. Es wurde um die Stationen Geriatrie und Palliativmedizin sowie um eine Reha-Station erweitert. Dazu wurden die Bestandsgebäude 204 und 400 gebäudeübergreifend 3-geschossig in Modulbauweise überbaut und gemäß den Anforderungen an energieeffizientes Bauen nach KfW 70 ausgestattet. Das Bestandsgebäude 204 des ersten Bauabschnitts wurde konstruktiv für eine solche Aufstockung mit einem 50 cm hohen Stahlträgerrost aufgerüstet. Über ihn werden die Lasten des Modulbaus in die Bestandsstützen eingeleitet. 110 Tonnen Stahl wurden dafür mit Hubwagen auf dem Dach verfahren und über 250 Bohrlöcher in die vorhandenen Stahlbetondecken eingebracht. Das statisch für eine Aufstockung nicht ausreichende Bestandsgebäude 400 des zweiten Bauabschnitts musste für die Erweiterung mit einer Stahltragkonstruktion – ähnlich eines Tisches – überbaut werden. Dafür wurde das Tragwerk aus Fachwerkträgern mit aufgelegter Stahlbetonplatte im Zwischenraum zwischen den Gebäuden 204 und 400 über schrägstehende Stahlverbundstützen und vor der Südfassade des Gebäudes 400 durch senkrecht stehende Stahlverbundkreuzstützen fundamentiert. Die aufgelegte Stahlbetonplatte, die auch den Abstand zwischen den Gebäuden 204 und 400 überspannt, bildet mit dem Traggitter auf Gebäude 204 eine niveaugleiche Aufstellfläche für die Module. In allen Geschossen erfolgt eine Anbindung an den bauseits bereits vorhandenen massiven Treppenund Aufzugsturm. Optisch hebt sich die Modulerweiterung durch eine moderne, vorgehängte Fassade von den Bestandsgebäuden ab. Massivbau und Modulbau: Unterschiede im direkten Vergleich Sowohl die Bauarbeiten für die statische Vorbereitung als auch die nötigen Anpassungen am vorhandenen massiven Erschließungsturm und den Aufzugsschächten mussten in konventioneller Bauweise erfolgen. „Hier zeigte sich uns der Unterschied zur leisen Modulbauweise im direkten Vergleich,“ berichtet Dr. Jörg Eikamp, Leiter der Organisationsentwicklung am kkm weiter. „Wegen der Lärmbelästigung, die durch die Massivbauarbeiten tagtäglich verursacht wurde, gab es einige Tage, an denen wir verstärkt das Gespräch mit unseren Patienten suchen und um Verständnis werben mussten. Und auch unsere Mitarbeiter waren dadurch stark belastet. Umso schöner, dass die restlichen Bauarbeiten in Modulbauweise sehr Das statisch für eine Aufstockung nicht ausreichende Bestandsgebäude 400 des zweiten Bauabschnitts musste für die Erweiterung mit einer Stahltragkonstruktion – ähnlich eines Tisches – überbaut werden. Dafür wurde das Tragwerk aus Fachwerkträgern mit aufgelegter Stahlbetonplatte im Zwischenraum zwischen den Gebäuden über schrägstehende Stahlverbundstützen fundamentiert. Das Marienhaus Klinikum Mainz (mkm) hat in zwei Bauabschnitten rund 5.600 qm mehr Fläche erhalten. Dabei war die moderne Modulbauweise sehr von Vorteil: Modulbau-Baustellen sind leise, sauber und laufen schnell und nervenschonend ab, während unterdessen der Klinikbetrieb fast unbehelligt weitergehen kann. element + BAU • 2/2022 7

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