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dihw MAGAZIN 3/2021

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Fachartikel aus Forschung und Industrie bilden die Grundlage für eine Berichterstattung im Sinne der spezifischen Nutzung und Anwendung von Werkzeugen mit superharten Beschichtungen.

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News & Facts Markt Mehr Flexibilität beim Reinigen Die dritte neue Anlage im Zuge der Fortsetzung des Investitionsprogramms von Boehlerit ist eine automatische Mehrkammerreinigungsanlage der Firma Novatec. Sämtliche Boehlerit-Werkzeuge und -Werkstücke müssen vor oder nach bestimmten Produktionsschritten beziehungsweise nach ihrer Fertigstellung von Verunreinigungen verschiedenster Art befreit werden. Durch den Umstieg von einer Hub-Schub-Anlage mit fixen Prozessabläufen auf ein System mit zwei unabhängigen Übersetzern können dafür nun individuelle Waschprogramme realisiert werden. So ist zum Beispiel jetzt das Wiederholen oder Auslassen einzelner Reinigungsbecken flexibel möglich – ganz an die jeweilige Anforderung angepasst. Dafür stehen der Anlage insgesamt neun Becken, genau genommen vier Reinigungs- und fünf Spülbecken, zur Verfügung. In einigen Reinigungsbecken ist ein Ultraschall verbaut und den Becken wird ein saures oder basisches Reinigungsmittel zugesetzt, „jeweils mit eigenen Spülbecken dazwischen, um die einzelnen Reinigungsflüssigkeiten nicht zu verschleppen“, erklärt Andreas Königshofer, Leitung Schleiferei. Die Qualität und Intensität der einzelnen Reinigungsflüssigkeiten wird ständig automatisiert überwacht, was nicht zuletzt auch zum sparsamen und umweltschonenden Betrieb beiträgt. Insgesamt ließ sich die Reinigungsqualität auf ein neues Niveau heben. Und diese kommt direkt der Haftfähigkeit der Hartstoffschicht zugute, eine Voraussetzung, von der Boehlerit-Kunden direkt profitieren. Gerüstet für die Zukunft Durch die hohe Kapazität der Reinigungsanlage – im Vergleich zu früher wurde eine Verdoppelung erzielt – sieht man sich bei Boehlerit bestens für die Zukunft aufgestellt. Die Flexibilität bei den einzelnen Reinigungsprozessen sowie die Möglichkeit, den Durchlauf zu optimieren und gegebenenfalls zu beschleunigen, tragen zu einer Kostenreduktion bei. Zudem stieg gegenüber der bisherigen Anlage der Wirkungsgrad. Das Einlesen der Aufträge und Warenkörbe mit Unterstützung eines Barcodesystems in Verbindung mit der Prozess- und Datenaufzeichnung der einzelnen Reinigungsprozesse gewährleistet die Rückverfolgbarkeit jeder Wendeschneidplatte. Diese Daten können, dank Ausstattung mit OPC UA-Schnittstelle, mittels eines MRP-Systems ausgewertet, weiterverarbeitet und die Erkenntnisse daraus in die Erhaltung eines dauerhaft hohen Qualitätsstandards einfließen. Die automatische Mehrkammerreinigungsanlage bietet höchste Flexibilität: Reinigungsprozesse lassen sich nun individuell anpassen. weitere Infos: www.boehlerit.com Durchbruch in Sachen Geschwindigkeit Bau der vielleicht schnellsten Tunnelbohrmaschine Die „Not-a-Boring Competition“ ist ein Wettbewerb von Tesla-Gründer Elon Musk: Studierenden-Teams entwickeln und bauen Tunnelbohrmaschinen, bei denen im Finale Schnelligkeit und Genauigkeit der Anlagen über den Sieg entscheiden. Dabei ist auch ein Team der Technische Universität München (TUM). Unterstützung erhalten die Studierenden von TUM Boring unter anderem von Spanflug Technologies. Das Start-up ist selbst eine Ausgründung der TUM und bietet auf seiner Fertigungsplattform einen automatisierten Bestellprozess für CNC-Dreh- und Frästeile. So sieht die Tunnelbohrmaschine von TUM Boring aus. „Wir sehen im Tunnelbau eine Zukunftstechnologie, die wir aktiv mitgestalten wollen“, sagt Dmitry Burlakov, Management & Technology-Student an der Technischen Universität München. Seine Leidenschaft für die unterirdischen Gänge teilt er mit rund 60 anderen Studierenden mit ganz verschiedenen akademischen Hintergründen, Herkünften und Fähigkeiten im TUM Boring – Innovation in Tunneling e. V. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, an einer grüneren Zukunft zu arbeiten: Um diesem Ziel näherzukommen, will TUM Boring die schnellste Tunnelbohrmaschine der Welt bauen und damit in Elon Musks „Not-a-Boring Competition“ gegen andere Teams antreten. Unterstützung erhalten die Studierenden vom Gründernetzwerk der TUM – dazu gehört auch das Start-up Spanflug Technologies. „Als Studententeam verfügen wir bisher nicht über ein eigenes Lieferantennetzwerk. Die Suche nach den passenden Lieferanten ist gerade angesichts der aktuell sehr guten Auslastung der Fertigungsbetriebe schon eine Herausforderung“, erläutert Burlakov. „Deswegen sind wir gezielt auf Spanflug zugegangen und freuen uns, dass wir sie als Partner gewinnen konnten.“ Das junge Unternehmen bietet auf seiner Fertigungsplattform einen vollständig automatisierten Bestellprozess für CNC-Dreh- und Frästeile. TUM Boring kann basierend auf einem CAD-Modell und einer technischen Zeichnung online sofort Dreh- und Frästeile bestellen, ohne auf Rückmeldungen warten zu müssen. „Der Bestellprozess lässt sich von oft mehreren Tagen auf wenige Minuten 10 dihw 13 · 3 2021

News & Facts Markt verkürzen“, beschreibt Dr. Markus Westermeier, Geschäftsführer der Spanflug Technologies GmbH und selbst ehemaliger TUM-Student. Die Dreh- und Frästeile für die Tunnelbohrmaschine bestehen überwiegend aus Stahl und wurden in kleinen Stückzahlen gefertigt. „Wir haben zuerst die Machbarkeit abgeschätzt und unterstützen auch bei der Konstruktion“, berichtet Westermeier. Spanflug verfügt über ein Netzwerk aus etwa 100 Fertigungsbetrieben. „Damit konnten wir dem Team für die unterschiedlichen Fräs- und Drehteile den passenden Partner zur Seite stellen“, sagt der Geschäftsführer. Bei der Wahl der Fertiger sind bei diesem Projekt neben Zuverlässigkeit und Termintreue auch die Nähe zu München entscheidend. Schneller bohren als eine Schnecke kriecht Den Wettbewerb hat Elon Musk im Herbst 2020 ausgeschrieben. Ziel: Entwicklung und Bau einer Tunnelbohrmaschine, die schneller bohrt als eine Schnecke kriecht. Die Tunnelbohrmaschine der teilnehmenden Teams bohren dazu einen Tunnel mit einem Durchmesser von einem halben Meter und einer Länge von 30 Metern. TUM Boring musste schon im Vorfeld beweisen, dass der Verein das Zeug dazu hat. Im Januar konnten die Studierenden nach knapp drei Monaten das Final Design, also die detaillierte technische Beschreibung, fertigstellen und einreichen. Im Februar war dann einer der wichtigsten Meilensteine geschafft: „Wir haben uns zusammen mit elf weiteren aus 400 internationalen Teams für den Wettbewerb qualifiziert“, freut sich Dmitry Burlakov. Das Finale wird in den USA ausgetragen. Die Jury bewertet die Tunnelbohrmaschinen etwa danach, wie schnell diese die Tunnel bohren können oder auch wie präzise das Führungssystem ist. Die Teile sind bereits gefertigt. Die Tunnelbohrmaschine wurde von den Studierenden in München zusammengebaut und wird gerade in die USA verschickt. weitere Infos: www.spanflug.de MAPAL arbeitet erfolgreich an Zukunftsthemen Seit jeher ist MAPAL stark mit der Automobilindustrie verbunden. Entsprechend groß ist der Einfluss der Branche auf das Unternehmen. Bereits seit 2018 hat die Automobilindustrie mit sinkenden Absatzzahlen an PKW zu kämpfen. Das lag zum einen an weltweiten Themen wie dem Brexit, dem Dieselskandal, Handelskonflikten und politischen Instabilitäten. Zum anderen an der Frage der Mobilität der Zukunft, dem Wandel hin zu alternativen Antriebskonzepten. MAPAL traf der Rückgang etwas zeitversetzt im zweiten Halbjahr 2019 mit voller Wucht. Besonders die für das Unternehmen so wichtigen Projektaufträge brachen zu großen Teilen weg. Im ersten Halbjahr wuchs MAPAL noch, so wurde ein Teil des Rückgangs auf das Gesamtjahr gesehen kompensiert. Der Umsatz der Gruppe ging in Summe im Jahr 2019 nur gering um drei Prozent auf 620 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück. Hinzu kam im Jahr 2020 die globale Corona-Krise. Zuerst musste MAPAL China für mehrere Wochen schließen, immerhin der zweitgrößte Standort der Unternehmensgruppe. Anschließend erreichte das Virus alle weiteren Märkte. Das Herunterfahren der Produktionen weltweit ließ Aufträge für MAPAL ausbleiben. Die Lage der bereits krisengeschüttelten Automobilindustrie verschlechterte sich weiter. Die Produktionszahlen fielen ins Bodenlose. Auch der zweite große Markt für MAPAL Werkzeuge – die Luftfahrtindustrie – geriet durch Corona in die Krise. Flugzeuge weltweit blieben am Boden, Bestellungen für Flugzeuge wurden massenweise storniert, die Branche hatte mit Umsatzrückgängen bis 90 Prozent zu kämpfen. Entsprechend kommen auch aus diesem Bereich nur wenige Aufträge bei MAPAL an. Zusammengefasst treffen die Konjunkturkrise, der Strukturwandel im Automobilbereich sowie die Corona-Krise MAPAL in erheblichem Maße. Die Situation heute ist deutlich dramatischer, als sie während der Finanzkrise 2008/2009 war. Denn sie ist nicht nur durch äußere Umstände verursacht, sondern auch durch markt- und branchenspezifische Themen. Folglich reduzierte sich der Gruppenumsatz 2020 auf 460 Millionen Euro. Stand heute geht die Geschäftsführung unter optimistischen Gesichtspunkten davon aus, dass MAPAL frühestens im Jahr 2023 wieder ein ähnliches Umsatzniveau wie vor der Corona-Krise erreichen wird. Für das Jahr 2021 rechnet MAPAL aus heutiger Sicht mit einer Umsatzsteigerung von zehn bis 15 Prozent. Indikationen für diese Prognose liegen in einer erkennbaren Marktbelebung innerhalb der letzten Monate sowie in zusätzlichen Potenzialen aus neuen Branchen wie beispielweise im Bereich Werkzeug- und Formenbau. Auch für den Technologiewandel in der Automobilindustrie ist MAPAL bestens gerüstet. „Lösungen für sämtliche Antriebskonzepte sowie für die erforderlichen Nebenaggregate kommen bereits heute nahezu bei allen E-Mobilitätsherstellern zum Einsatz“, so Dr. Jochen Kress. Darüber hinaus hat MAPAL die Zeit der Pandemie intensiv genutzt, um neue Produkte und Lösungen auch im digitalen Umfeld zu entwickeln. Diese haben sich beim Kunden bewährt und bilden die Basis für ein zusätzliches Wachstum. weitere Infos: www.mapal.com dihw 13 · 3 2021 11

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